„Hätte sportlich für sie getötet“

Sandro Wagner lobt seine Ex-Trainer um Nagelsmann

19.08.2025 – 18:01 UhrLesedauer: 3 Min.

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Sandro Wagner: Der FC Augsburg ist seine erste Station als Trainer in der Bundesliga. (Quelle: IMAGO/Klaus Rainer Krieger/imago)

Seit dieser Saison ist Sandro Wagner Trainer in Augsburg. Jetzt sprach der ehemalige Stürmer über seine früheren Trainer – und einen Vorfall bei der Heim-EM 2024.

Augsburg-Coach Sandro Wagner hat gleich mehrere seine ehemaligen Trainer für ihren Umgang mit ihm gelobt. Der Ex-Stürmer, der in der Bundesliga unter anderem für Hertha BSC, die TSG Hoffenheim und den FC Bayern auflief, betonte im „Bild“-Podcast „Phrasenmäher“, dass das Wichtigste für einen Trainer sei, Menschen zu verstehen.

„Der einzige Schlüssel, warum ich unter einigen Trainern so gut funktioniert habe, war, dass sie den Zugang zu mir als Mensch gefunden haben“, sagte Wagner über seine Zeit als Spieler. „Und wenn das so war, hätte ich sportlich auf dem Platz für sie getötet.“ Trainer, die diesen Schlüssel zu ihm gefunden hätten, seien Peter Neururer, Dirk Schuster, Jupp Heynckes und Julian Nagelsmann gewesen. „Da bin ich marschiert wie eine 1. Bei Hrubesch auch, bei Löw eine Zeit lang auch.“ Der Ex-Bundestrainer hätte dann aber „den Schlüssel zu mir verloren“, kritisierte Wagner.

Der Ex-Nationalspieler hatte 2017 in der Nationalmannschaft debütiert, in der Folge in acht Länderspielen fünf Tore geschossen und den Konföderationen-Pokal in Russland gewonnen. Zur WM ein Jahr später nominierte Löw Wagner dann aber überraschend nicht. Der Angreifer trat im Anschluss aus dem DFB-Team zurück. Dabei verlieh er seiner Enttäuschung über die Nicht-Nominierung durch Löw noch einmal deutlich Ausdruck: „Für mich ist klar, dass ich mit meiner Art, immer offen, ehrlich und direkt Dinge anzusprechen, anscheinend nicht mit dem Trainerteam zusammenpasse.“

2020 beendete Wagner nach einer letzten Station in China bei Tianjin Teda seine aktive Karriere. Kurz darauf startete er seine Trainerlaufbahn. Zunächst bei der SpVgg Unterhaching, die er 2023 in die 3. Liga führte, dann als Assistent von Julian Nagelsmann bei der deutschen Nationalmannschaft.

Bei der EM 2024 kam es zu einem Zwischenfall um den Co-Trainer. Nach Deutschlands Ausscheiden im Viertelfinale gegen Spanien (1:2 nach Verlängerung) stürmte der heute 37-Jährige in die Schiedsrichterkabine. Hintergrund war ein nicht gegebener Elfmeter für Deutschland in der Verlängerung, nachdem Spaniens Marc Cucurella den Ball im Strafraum mit der Hand abgewehrt hatte.

„Ich hatte mit Rudi Völler über die Szene gesprochen und die Schiedsrichter hatten ihm gegenüber eine andere Begründung für die Szene genannt als mir“, erklärte Wagner nun. Ihm sei das auf dem Weg in die Kabine anders erklärt worden, also sei er noch einmal zu den Schiedsrichtern gegangen. Die Version der Referees sei dabei „widersprüchlich und einfach falsch“ gewesen, stellte Wagner klar. Das habe ihm gezeigt, „dass sie sich von Sekunde 1 ganz klar verpfiffen und ganz klar falsch kommuniziert haben.“