Für Jurastudierende ist die Suche nach Gesetzestexten oft eine mühsame und zudem kostspielige Angelegenheit. Dank einer innovativen Online-Plattform, die von Michael Strecker aufgebaut wurde, können Studierende der Rechtswissenschaft nun schneller nach Gesetzestexten recherchieren. Strecker ist Mitarbeiter am Bielefelder Lehrstuhl von Professor Dr. Thomas Wischmeyer für Öffentliches Recht und Recht der Digitalisierung. Unter anderem durch den Gründungsbonus der Stadt Berlin in Höhe von 50.000 Euro, konnte eine Plattform aufgebaut werden, die Studierenden der Rechtswissenschaft eine ganz neue Form der Arbeitserleichterung bietet.

Jurastudierende erkennt man auf dem Campus oftmals an den als „Ziegelsteine“ bezeichneten Gesetzestexten wie dem “Habersack”, dicke rote Bücher, oftmals direkt mit Tragegriffen. Doch mit der stetigen Aktualisierung und dem hohen Gewicht sind diese Gesetzessammlungen mehr als unpraktisch. Die Suche nach Paragrafen und Gesetzestexten im Internet erweist sich dazu häufig als mühselig, da viele Plattformen unübersichtlich sind und keine effektive Suchfunktion bieten.

Mit LexMea hat Michael Strecker eine Online-Plattform aufgebaut, die alle Gesetzestexte auf eine benutzerfreundliche und zugängliche Weise präsentiert. Die Website bietet den Studierenden nicht nur eine umfassende Sammlung von Gesetzestexten, sondern auch innovative Funktionen wie eingeblendete Schemata und die Möglichkeit, eigene Schemata zu erstellen.

Der Habersack ist eine Sammlung deutscher Gesetze für Jurist*innen, die die zentralen Vorschriften des Zivil-, Straf- und Verfahrensrechts enthält. Bisher ist er das Standardwerk – allerdings schwer und rein analog. Die digitale Plattform könnte ihn schon bald bei Studierenden ablösen.

Innovative Finanzierung und Datenschutzstandards

Die Entwicklung von LexMea wurde in Teilen durch den Gründungsbonus der Stadt Berlin finanziert, in der Strecker zeitweise lebt. Der Restbetrag wurde aus privaten Mitteln, unter anderem durch Unterstützung von Freunden, die ebenfalls frühzeitig an das Projekt glaubten, aufgebracht. Die Plattform soll sich außerdem zukünftig durch Stellengesuche von Kanzleien finanzieren. Eine Besonderheit ist die Befolgung strenger, sogar über das EU-Recht hinausgehender Datenschutzstandards, indem nur technische Cookies gesammelt und Daten nur in der EU verarbeitet werden.

Seit dem Start 2024 hat LexMea bereits eine stetig wachsende Anzahl von täglichen Nutzern gewonnen. Das Team hinter der Plattform arbeitet kontinuierlich an Verbesserungen, darunter die Entwicklung einer App, um die Plattform noch zugänglicher zu machen und das Lernen zu erleichtern.

Mit der Online-Plattform haben Studierende und Praktiker*innen jederzeit Zugriff auf die zentralen Gesetze, leicht und immer auf dem neuesten Stand. Teure Aktualisierungen entfallen.