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Für Millionen Kundinnen und -Kunden stehen einige Änderungen an. Eine bekannte Bank führt neue Kontomodelle ein, die zukünftig für alle gelten sollen.
Frankfurt – Viele Menschen mit einem Konto bei der Postbank dürften beim Öffnen des Online-Banking eine Nachricht mit dem Titel „Wichtige Änderungen für Ihr Postbank Girokonto“ finden. Was zunächst nach einer harmlosen Information klingt, entpuppt sich als weitreichende Umstellung, die Millionen Deutsche betrifft. Die Postbank stellt zum 1. Oktober 2025 ihre rund fünf Millionen Bestandskundinnen und -kunden auf neue Kontomodelle um. Diese Änderungen galten bisher nur für Neukundinnen und -Kunden, werden aber nun auf alle Kontotypen ausgeweitet.
Für Millionen Bank-Kundinnen und -Kunden stehen einige Änderungen an. Die Postbank führt neue Kontomodelle ein, die zukünftig für alle gelten sollen. (Symbolbild) © IMAGO/Rolf Poss
Die Bank bewirbt die Umstellung zunächst mit neuen Features wie der erweiterten „Vorteilswelt“ und sogenannten „Pockets“ – digitalen Unterkonten mit eigenen IBANs, wie focus.de schreibt. Doch im Kleingedruckten wird deutlich: „Erhalten wir Ihre Zustimmung bis zum 30. September 2025, dann führen Sie Ihr Postbank Giro extra plus bereits ab dem 1. Oktober 2025 mit den neuen Entgelten weiter“.
Änderung für Bank-Kundschaft: Beliebtes Kontomodell wird komplett abgeschafft
Besonders drastisch trifft es Nutzende des bisherigen „Postbank Giro direkt“. Dieses Modell wird komplett abgeschafft – Betroffene landen im teureren „Giro plus“, berichtet ruhr24.de. Statt bisher 1,90 Euro monatlich zahlen sie künftig 5,90 Euro bei einem Geldeingang ab 1.000 Euro oder sogar 6,90 Euro bei geringerem Geldeingang.
Auch andere Kundinnen und Kunden müssen mit höheren Kosten rechnen: Bargeldauszahlungen und -einzahlungen am Schalter kosten künftig je 2,00 Euro pro Vorgang, beleghafte Überweisungen steigen von 1,90 auf 2,00 Euro. Eine zweite Debitkarte kostet jährlich 6,00 Euro – bisher war sie kostenlos. Die Commerzbank schaffte in diesem Jahr ebenfalls ihr kostenloses Kontomodell ab.
Diese neuen Kontomodelle führt die Postbank bald ein
Als Ersatz führt die Postbank das „Giro pur“ ein. „Mit dem ‚Postbank Giro pur‘ positionieren wir uns klar im Wettbewerbsumfeld der Direktbanken“, erklärt Dominik Hennen, Leiter Personal Banking Deutschland, in einer Pressemitteilung. Das Konto ist ab 900 Euro Geldeingang kostenlos, aber ausschließlich digital nutzbar. Der Preis: Kundinnen und Kunden bezahlen mit ihren persönlichen Daten. Die Postbank wertet Transaktionsdaten aus und nutzt diese für Werbezwecke.
Die Umstellung ist Teil des generellen Umbaus der Bank: Bis Ende 2026 will die Postbank 230 ihrer 550 Filialen dauerhaft schließen. Betroffene Kundinnen und Kunden sollten ihre aktuellen Kontokosten mit den neuen Modellen vergleichen. Eine überraschende Alternative: Wer den neuen Bedingungen nicht zustimmt, behält seine alten Konditionen. Die Bank stellt nichts automatisch um. Besonders für ältere Kundinnen und Kunden oder solche mit günstigen Altverträgen kann Abwarten die bessere Option sein. Die zweitgrößte deutsche Direktbank schaffte in diesem Jahr bereits ihre Geldautomaten ab. (rd)