Carolin Meltendorf, Berlin Partner; Wirtschaftssenatorin Franzsika Giffey und Dr. Stefan Franzke, Berlin Partner, bei der Pressekonferenz zur Halbjahresbilanz der WirtschaftsförderungCarolin Meltendorf, Berlin Partner; Wirtschaftssenatorin Franzsika Giffey und Dr. Stefan Franzke, Berlin Partner, bei der Pressekonferenz zur Halbjahresbilanz der Wirtschaftsförderung

Bildnachweis: VC Magazin.

Berlin behauptet sich auch 2025 als Hotspot für Investitionen und Innovationen. Im ersten Halbjahr wurden laut der aktuellen Bilanz der Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Partner 668 Mio. EUR an Investitionen begleitet. Besonders dynamisch zeigen sich dabei die Cluster Gesundheitswirtschaft (218 Mio. EUR) und Dienstleistungen (165 Mio. EUR). 76 Prozent aller Investitionen sind bei Bestandskunden geplant, also Unternehmen, die bereits in Berlin ansässig sind; 24 Prozent gehen in Ansiedlungsprojekte.

Insgesamt wurden 163 Projekte betreut, darunter 48 Neuansiedlungen. Dabei kommen die meisten neuen Player aus Deutschland, gefolgt von den USA, Großbritannien, den Niederlanden und der Türkei. Im Zuge dieser Vorhaben entstehen 5.129 Arbeitsplätze – rund die Hälfte davon neu, die andere Hälfte wird durch Umstrukturierungen gesichert. „Die Halbjahreszahlen zeigen: Berlin ist und bleibt attraktiv für Investitionen“, so Franziska Giffey, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe. „Unsere Wirtschaft wächst auch in diesem Jahr mehr als der Bundesschnitt und zieht weiterhin Unternehmen aus dem In- und Ausland an. Das ist angesichts der vielen globalen Umbrüche und Krisen nicht selbstverständlich.“

Internationale Märkte und gezielte Standortpolitik

Ein Fokus der Berliner Wirtschaftspolitik liegt auf Internationalisierung und Marktdiversifizierung. Berlin Partner ist regelmäßig auf Messen, Delegationen und Pitch-Events unter anderem in den USA, Japan und Indien unterwegs. Neben den bestehenden Büros in New York und Peking soll zudem in Indien ein weiteres Auslandsbüro eröffnet werden. Gleichzeitig fördert Berlin den Dialog mit internationalen Delegationen am Standort. Zur Reaktion auf geopolitische Entwicklungen wurde zudem eine Task Force USA unter Leitung von Senatorin Giffey etabliert, an der Berlin Partner maßgeblich beteiligt ist. Ziel sei es, bestehende Partnerschaften zu stärken und neue Impulse für die Außenwirtschaft zu setzen. Diese Initiative ist zentraler Bestandteil eines neuen Internationalisierungskonzepts der Senatsverwaltung für Wirtschaft, das für den Zeitraum 2025–2027 aufgestellt wurde. Als Ziel für die nächsten Jahre hat sich Giffey drei Schwerpunkte gesetzt: „Wir müssen uns breiter aufstellen bei Inbound, Outbound und Fachkräften.“

Berlin Startups holen 1,5 Mrd. EUR – Fintech dominiert

Ein starkes erstes Halbjahr verzeichnet auch die Start-up-Szene der Hauptstadt. Laut EY Startup-Barometer sammelten Berliner Jungunternehmen 1,5 Mrd. EUR Risikokapital ein – eine Steigerung um 41% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 132 Finanzierungsrunden wurden gezählt, was 34% aller Deals in Deutschland entspricht. Besonders stark zeigt sich Berlin im FinTech- und Insurtech-Bereich: Zwölf Finanzierungsrunden mit 257 Mio. EUR vereinten einen Marktanteil von 57 Prozent auf sich – bundesweit die Spitzenposition. Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner, kommentiert: „Wir wollen Beschäftigung in Berlin sichern und neue Arbeitsplätze schaffen. Das erfordert gerade in diesen Zeiten, dass man sich bewegt und flexibel bleibt. Aber wir gehen auch gezielt in neue Märkte, um Potenziale zu erschließen – für Investitionen, Talente und um auf Berlin als Exportmarkt aufmerksam machen. Wir haben uns zudem bereits vor zwei Jahren vorgenommen, in den nächsten zehn bis 15 Jahren die meisten Arbeitsplätze im Finanzsektor vorzuweisen und Frankfurt zu überholen.“ Eine weitere wichtige Rolle in der Hauptstadt spielt das Thema Künstliche Intelligenz: Im Herbst soll ein KI-Hub an den Start gehen.