Erste Sirene montiert

Neues Warnsystem als „Meilenstein für die Sicherheit“

20.08.2025 – 14:36 UhrLesedauer: 2 Min.

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Sirenen auf einem Dach (Symbolbild): Auch über Smartphone-Apps wird gewarnt. (Quelle: IMAGO/Christian Ohde)

Die Stadt Braunschweig beginnt mit dem Aufbau eines flächendeckenden Sirenennetzes. Am Mittwoch wurde die erste von mehr als 100 geplanten Sirenen auf einem Schuldach montiert.

Oberbürgermeister Thorsten Kornblum und weitere Vertreter der Stadt haben die erste Sirene im Braunschweiger Stadtgebiet in Betrieb genommen. Das neue Warnsystem soll die Bevölkerung bei Katastrophen und besonderen Gefahrenlagen schnell und zuverlässig informieren. Die erste Sirene ließ die Stadt auf dem Dach des Lessinggymnasiums Wenden montieren. Kornblum wird in der Mitteilung der Stadt zitiert: „Die Installation der ersten Sirene markiert einen wichtigen Meilenstein für die Sicherheit der Menschen in unserer Stadt.“

Die modernen Sirenen können nicht nur klassische Warntöne aussenden, sondern auch bis zu 20 verschiedene Sprachdurchsagen machen. Dies sei besonders wichtig bei Stromausfällen oder technischen Störungen, wenn digitale Warnmittel ausfallen könnten, erklärte Feuerwehrdezernent Tobias Pollmann.

Die Stadt verfolgt beim Aufbau des Sirenennetzes einen Drei-Stufen-Plan: Zuerst werden städtische Gebäude mit Sirenen ausgestattet, danach folgen Maststandorte und schließlich Privatgebäude. Laut Hochbaudezernentin Anna Katharina Hanusch ist eine Installationsrate von einer Sirene pro Tag vorgesehen. Besonderheiten wie Maststandorte, die witterungsabhängige Arbeiten erfordern, würden separat berücksichtigt.

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 3,4 Millionen Euro. Der Abschluss der Arbeiten ist für Anfang 2026 geplant.

Bereits zum bundesweiten Warntag am 11. September sollen erste Sirenen zu Demonstrationszwecken in Betrieb genommen werden. Die vollständige Inbetriebnahme erfolgt jedoch erst nach Installation aller Anlagen und deren Anschluss an die Systeme der Feuerwehr.

Nach dem Ende des Kalten Krieges waren in Braunschweig, wie in vielen anderen deutschen Städten, die Sirenen abgebaut worden. Die veränderte Sicherheitslage seit 2022 und die Zunahme von Extremwetterereignissen durch den Klimawandel haben deutschlandweit zu einem Umdenken im Zivil- und Katastrophenschutz geführt.