Der Rapper Mo Chara der nordirischen Gruppe Kneecap steht derzeit in London vor Gericht, weil er bei einem Konzert im November 2024 in London eine Flagge der in Großbritannien verbotenen Schiitenmiliz Hisbollah geschwenkt haben soll. Ihm wird daher vorgeworfen, eine Terrororganisation unterstützt zu haben.

Sowohl vor dem Westminster Magistrates‘ Court in der britischen Hauptstadt, als auch in Dublin wurden Demonstrationen zur Unterstützung des Rappers organisiert. Bei den Protesten vor dem Londoner Gericht hielten Fans Schilder mit der Aufschrift „Free Mo Chara“ hoch, andere schwenkten palästinensische und irische Fahnen. Auch die anderen beiden Mitglieder der Band waren vor Ort. 

Nach dem Vorfall im vergangenen Jahr schrieb die Londoner Polizei in einer Mitteilung, der Rapper habe durch sein Verhalten den Verdacht erweckt, ein Unterstützer der proiranischen Hisbollah im Libanon zu sein, die in Großbritannien seit 2019 verboten ist. Die Band Kneecap wehrte sich damals gegen die Vorwürfe und sagte, diese seien politischer Natur und würden darauf abzielen, Kneecap zum Schweigen zu bringen. Die Rapper sind für ihre Kritik an der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen und ihre propalästinensische Haltung bekannt.

Kneecap hatte Israel Genozid vorgeworfen

Schon im Juni hatte es einen ähnlichen Vorfall in Großbritannien gegeben. Damals hatten die Kneecap-Musiker auf dem Glastonbury-Festival Israel einen Genozid vorgeworfen und den britischen Ministerpräsidenten Keir Starmer beleidigt. Zuvor hatte das Punk-Duo Bob Vylan das Publikum dazu aufgefordert, die Parole „Tod den israelischen Streitkräften“ zu skandieren. Die BBC hatte die Live-Übertragung des Festivals nicht gestoppt und sich im Nachhinein für den Vorfall entschuldigt.

Kneecap

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Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Glastonbury-Festival:
Kein bisschen Frieden

Kneecap:
Flüssige Sprache, flüssiges Koks