Berlin. Die Berliner Stadtautobahn wird ab Mitte kommender Woche am Treptower Park enden. Anwohner befürchten noch mehr Staus an der Elsenbrücke.

Die Eröffnung des 16. Bauabschnitts der Stadtautobahn A100 in Berlin rückt näher: Wie die Abendschau unter Berufung auf die Autobahn GmbH des Bundes am Mittwochabend berichtete, soll das 3,2 Kilometer lange Teilstück am 27. August 2025 für den Verkehr freigegeben werden. Es verbindet das Autobahndreieck Neukölln mit dem Treptower Park.

A100 verursacht immense Kosten: Morgenpost-Berechnungen zufolge 225.000 Euro pro Meter

Ursprünglich hatte die Autobahn GmbH des Bundes die Freigabe bereits für Mitte des Jahres angekündigt. Als Ursache für die Verzögerung wurden Probleme bei der Lieferung von Material für die elektronischen Verkehrszeichenbrücken benannt. Beim Start 2013 lagen Schätzungen bei rund 430 Millionen Euro. Inzwischen werden die Kosten auf rund 720 Millionen Euro beziffert. Das entspricht etwa 225.000 Euro pro Meter. Damit ist der 16. Bauabschnitt der A100 der teuerste Autobahnabschnitt, der je in Deutschland gebaut wurde.

Aufgrund der hohen Kosten war der Abschnitt, der auf 386 Metern im Tunnel und auf rund 2,3 Kilometern in einem bis zu sieben Meter tiefen Trog verläuft, von Anfang an umstritten. Zudem hatten Anwohner und Umweltinitiativen protestiert – für das Vorhaben waren auch Wohnhäuser abgerissen worden.

Die geplante Verkehrsführung an der Anschlussstelle Treptower Park

Die geplante Verkehrsführung der A100 an der Anschlussstelle Treptower Park
© Berliner Morgenpost Infografik | C. Schlippes

Zudem beklagen Anwohner, dass die Autobahn nun deutlich vor der Fertigstellung der neuen Elsenbrücke am Treptower Park eröffnet wird. Diese ist erst für das Jahr 2028 in Aussicht gestellt.

Stau an der neuen Anschlussstelle vorprogrammiert

Da die 2022 in Betrieb genommene Behelfsbrücke nur zwei Fahrstreifen stadtauswärts, beziehungsweise eine Spur stadteinwärts hat, werden die Staus im Umfeld des Treptower Parks deutlich zunehmen, so die Befürchtung. Erst der leistungsfähige Neubau wird, wie die alte Elsenbrücke, wieder über sechs Fahrstreifen (2×3) verfügen.

Für die Anschlussstelle Treptower Park wird mit 55.000 Fahrzeugen pro Tag gerechnet und für die Elsenbrücke mit fast 70.000 täglich. Die Behelfsbrücke hat nach Angaben von Antje Kapek, Verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, dagegen lediglich eine Kapazität von 25.000 Fahrzeugen.