Dresden. Männer in Jeanskutten, Frauen mit Hörnern auf den Köpfen und Tattoos auf den Oberarmen: So waren sie in Dresden unterwegs, als AC/DC 2024 die Rinne unter Strom stellte. Einen ähnlichen Effekt hatten die Rammstein- und Böhse-Onkelz-Konzerte. „Die Stadt hat pulsiert“, sagt Markus Kluge, Geschäftsführer der Messe.

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Jetzt hat die Dresden Marketing GmbH (DMG) Zahlen vorgelegt, die den Eindruck der Veranstalter bestätigen sollen. Die Studie gilt als repräsentativ, Grundlage sind über 700 Interviews, die im vergangenen Jahr mit Besuchern von AC/DC- und Rammstein-Konzerten geführt wurden. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Wie viele Gäste haben die Konzerte in die Rinne gespült?

Sechs Konzerte haben AC/DC (zwei Auftritte) und Rammstein (vier Auftritte) in der Rinne gespielt. Mehr als 370.000 Besucher wurden gezählt. Etwa ein Drittel kam aus Dresden, ein Drittel aus der Region und ein weiteres Drittel aus dem Rest von Deutschland. Der Anteil der internationalen Gäste betrug bei Rammstein zwei Prozent, bei AC/DC fünf Prozent.

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Wie hoch waren die Umsätze?

Die sechs Konzerte ergaben einen Umsatz von rund 106 Millionen Euro. Davon blieben nach DMG-Angaben 57 Millionen Euro als Wertschöpfung in der Region. In den involvierten Branchen wie Hotellerie und Gastronomie seien dadurch knapp 1400 Arbeitsplätze finanzierten worden.

Die Befragung belegt eindeutig, wie stark der Tourismus durch Großkonzerte angekurbelt wird.

Corinne Miseer

Geschäftsführerin der Dresden Marketing GmbH

„Die Befragung belegt eindeutig, wie stark der Tourismus durch Großkonzerte angekurbelt wird“, sagt DMG-Geschäftsführerin Corinne Miseer. Von den 106 Millionen Euro Gesamtumsatz entfallen 68 Millionen auf die Rammstein-Konzerte und 38 Millionen auf die AC/DC-Konzerte. Zum Vergleich: 2023 brachte die Kaisermania 21,5 Millionen Euro.

Welche Branchen waren die Gewinner?

Laut Berechnungen der DMG haben Besucher der sechs Konzerte, die als Touristen in der Stadt waren, rund 85 Millionen Euro ausgegeben. Ein Großteil floss in die Tickets und Ausgaben auf dem Konzertgelände (52,8 Millionen). Die Ausgaben außerhalb der Rinne beziffert die DMG mit 16 Millionen.

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Hinzu kommen weitere 16,4 Millionen Euro für Übernachtungen in Dresden. Die Preise für Zimmer schossen an den Konzerttagen deutlich in die Höhe, zum Teil verdoppelten sie sich. Mehr als 200 Euro pro Nacht und Zimmer wurden beim Rammstein-Konzert im Mai 2024 aufgerufen.

Große Profiteure waren auch die Gastronomen. Speisen und Getränke machten etwa 42 Prozent der Ausgaben in der Stadt aus. 39 Prozent entfielen auf Transport und Verkehr, 15 Prozent auf Einkäufe und Shopping, vier Prozent auf Kultur, ein Prozent auf Sonstiges.

An welche neuen Regeln müssen sich die Veranstalter in Zukunft halten?

Der Lärmpegel, der am benachbarten Sportinternat gemessen wird, darf höchstens 92 Dezibel betragen. Aus Schallschutzgründen sind pro Saison maximal fünf Konzerte erlaubt – sofern sie nur an Freitagen, Samstagen oder vor Feiertagen stattfinden. Wenn auch an Sonntagen oder Wochentagen gespielt wird, sind insgesamt weniger Konzerttage pro Saison zulässig. Zudem dürfen Konzerte nicht an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden stattfinden. Spätestens 22 Uhr muss auf der Bühne Schluss sein.

DNN