Das EU-Parlament hat ein Gesetzespaket für Hund und Katze beschlossen. Was Halter, Züchter und Händler nun erwartet – und was verboten wird.
Chip-Pflicht für alle Haustiere geplant
Am 19. Juni hat das Europäische Parlament mit großer Mehrheit für ein neues Gesetz gestimmt, das Millionen Hunde- und Katzenhalter in der EU betrifft. Künftig sollen alle Tiere mit einem Mikrochip versehen und in einer zentralen Datenbank registriert werden. Ziel ist es, den illegalen Heimtierhandel einzudämmen – jährlich werden damit rund 1,3 Milliarden Euro umgesetzt. Auch Privatpersonen sind von den neuen Regeln betroffen.
Übergangsfristen für bestehende Tiere
Die geplante Verordnung sieht großzügige Übergangsfristen vor: Hundebesitzer haben fünf Jahre Zeit, um den Chip nachzurüsten, Katzenbesitzer sogar zehn Jahre. Die Kosten für den Chip liegen je nach Region zwischen 50 und 100 Euro. Wer Tiere aus dem Ausland einführt, muss sie bereits vor der Einreise chippen und registrieren lassen – sonst drohen Strafen. Eine Registrierung muss spätestens fünf Arbeitstage vor Ankunft erfolgen.
Verkaufsverbot in Zoofachmärkten beschlossen
Mit dem Gesetzespaket will die EU auch den Verkauf von Hunden und Katzen in Zoofachgeschäften unterbinden. In Deutschland ist dies bereits gängige Praxis, in anderen EU-Ländern hingegen sind Welpen im Schaufenster keine Seltenheit. Künftig soll dies verboten werden, um Impulskäufe und fragwürdige Zuchtbedingungen zu verhindern.
Strengere Vorgaben für Züchter und Halter
Züchter müssen sich auf deutlich verschärfte Regeln einstellen. Dazu gehören artgerechte Haltung, tierärztliche Versorgung und der Schutz vor Misshandlung. Verboten wird unter anderem die Inzucht, Qualzucht sowie das dauerhafte Anketten von Hunden. Auch Stachelhalsbänder ohne Sicherung sollen künftig untersagt sein. Bis zur finalen Umsetzung verhandeln EU-Kommission, Parlament und Mitgliedstaaten über die Details – ein Prozess, der noch Monate dauern kann. Das berichtet ruh24.de. (isw)