Insgesamt sechs deutsche Spieler nahmen heute im Einzel auf der Anlage des TC Augsburg das Achtelfinale in Angriff. Während Qualifikant Benito Sanchez Martinez weiterhin ohne Satzverlust blieb, kämpften sich die Davis-Cup-Spieler Cedrik-Marcel Stebe und Henri Squire sowie der an Nr. 2 gesetzte Christoph Negritu jeweils in drei Sätzen ins Viertelfinale des mit 54.000 Euro dotierten ATP-Challenger-Turniers der Kategorie 50. In die Verlängerung geht es für den DTB-Youngster Max Schönhaus, dessen Match gegen den Schweizer Alexander Ritschard nach verlorenem ersten Satz wegen Dunkelheit auf Donnerstag vertagt wurde.
von PM
zuletzt bearbeitet:
20.08.2025, 21:41 Uhr
© Moritz Pajonk
Mit dem Triumph im Dreisatz-Thriller gegen Gadamauri erreichte Cedrik-Marcel Stebe beim Challenger in Augsburg das Viertelfinale.
Einen kampfstarken Gegner durfte Davis-Cup-Held Cedrik-Marcel Stebe (ATP-Nr. 660) in seiner Achtelfinal-Partie mit Buvaysar Gadamauri (ATP-Nr. 670) erwarten, schließlich zwang der Belgier in der Auftaktrunde den Italiener Jacopo Berrettini, den jüngeren Bruder des ehemaligen Wimbledon-Finalisten Matteo Berrettini, nach 3:14 Stunden Spielzeit in die Knie. Dabei verteilte der 34-Jährige aus Mühlacker vom Start weg die Bälle geschickt und setzte sich nach ausgeglichenem Beginn mit vier erfolgreichen Spielen in Folge zum deutlichen Satzgewinn ab. Im zweiten Durchgang fand der 25-jährige Gadamauri besser zu seinem druckvollen Spiel, kam immer öfter mit seiner einhändig geschlagenen Rückhand zum Erfolg und konnte dadurch den Satzausgleich herstellen. Im Entscheidungs-Durchgang wechselte das Momentum mehrfach, ehe Stebe beim Stand von 5:3 zum Matchgewinn servierte, sein Service aber ohne gewonnenen Punkt abgeben musste. Nach Abwehr eines Matchballs bei 5:6 vertagte der Linkshänder die Entscheidung in den Tiebreak, in dem er bereits mit 2:5 im Rückstand lag und im weiteren Verlauf einen weiteren Matchball vereiteln musste, ehe er selbst bei seiner ersten Möglichkeit konsequent zum 6:2, 4:6, 7:6 (6)-Erfolg nach zweieinhalb Stunden zupackte. Im Viertelfinale bekommt es der Routinier mit Matyas Cerny zu tun, der sich im mehr als dreistündigen Krimi der tschechischen Qualifikanten gegen Tadeas Paroulek (ATP-Nr. 488) mit 6:7 (5), 7:6 (4), 6:2 behaupten konnte.
„Es war ein Match mit vielen Höhen und Tiefen. Ich habe im ersten Satz sehr gut gespielt und im zweiten Satz einfach meine Chancen nicht genutzt, da war er dann wesentlich effektiver. Im dritten Satz war dann alles möglich, fast ein bisschen wie russisches Roulette. So ein Aufschlagspiel wie beim Stand von 5:3 sollte einem eigentlich nicht passieren. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass es trotzdem noch ganz knapp für mich gereicht hat“, resümierte Stebe nach der Begegnung.
Sanchez Martinez weiter auf der Erfolgsspur
Nach erfolgreicher Qualifikation setzte der Berliner Benito Sanchez Martinez (ATP-Nr. 987) auch im Hauptfeld seinen Siegeslauf weiterhin ohne Satzverlust fort. Gegen den Belgier Gilles Arnaud Bailly (ATP-Nr. 380), knüpfte der 23-Jährige nahtlos an seine bislang gezeigten Leistungen an und sicherte sich mit einem Break in der Satzmitte den ersten Durchgang. Auch im zweiten Satz überzeugte der Spieler der Mississippi State University mit starken Aufschlägen und seinen geradlinigen Grundschlägen, musste jedoch diesmal den Gang in den Tiebreak antreten. Dort ging es ausgeglichen zur Sache, ehe der Mannschaftsmeister der 2. Bundesliga Nord mit dem Tennis-Club SCC Berlin bei seinem zweiten Matchball den 6:3, 7:6 (6)-Erfolg gegen die ehemalige Nr. 1 der Junioren-Weltrangliste fixieren konnte. In der Runde der letzten Acht sieht er sich dem Tschechen Zdenek Kolar (ATP-Nr. 290) gegenüber, der gegen seinen an Nr. 7 gesetzten Landsmann Hynek Barton (ATP-Nr. 295) mit 6:4, 6:4 triumphieren konnte.
Im Anschluss an das Match kommentierte Linkshänder Sanchez Martinez: „Obwohl ich heute richtig gut serviert habe, war es ein sehr taffes Match gegen einen starken Gegner, der aus der Defensive heraus viele Bälle zurückbringt. Dennoch konnte ich meine Performance komplett durchziehen und bin auch nach abgegebenen Aufschlagspielen nicht weggebrochen. Auch wenn die Zuschauer nach meinen bisherigen Begegnungen eine höhere Erwartungshaltung haben, mache ich mir nicht zu viel Druck und gehe es von Match zu Match an, um mein bestmögliches Tennis zu zeigen.“
Negritu siegt im Achterbahnmatch
Eine wahre Achterbahnfahrt erlebte der an Nr. 2 gesetzte Christoph Negritu (ATP-Nr. 272) im Duell gegen Serben Stefan Popovic (ATP-Nr. 521). Nach frühem Break-Rückstand kämpfte sich der Stuttgarter wieder zurück, ließ beim Stand von 6:5 zwei Satzbälle aus, ehe es in den Tiebreak ging. Dort erspielte er sich drei weitere, laufende Satzbälle, musste aber den ersten Durchgang mit fünf in Folge verlorener Punkte doch noch abgeben. Im zweiten Satz drehte der 31-Jährige zu Beginn richtig auf und lag mit 5:2 in Front. Nachdem es ihm zweimal in Folge misslang, den Satz erfolgreich nach Hause zu servieren, musste er den zwischenzeitlichen 5:5-Gleichstand hinnehmen. Nach einem weiteren Break schaffte er jedoch anschließend bei eigenem Aufschlag den Satzausgleich. Ausgeglichen verlief der Entscheidungsdurchgang, in dem Negritu im siebten Spiel die einzige Break-Möglichkeit des gesamten Durchgangs nutzen konnte und den Vorsprung bei eigenem Aufschlag sicher zum finalen 6:7 (6), 7:5, 6:4-Erfolg nach knapp drei Stunden über die Runden brachte. Im Viertelfinale trifft der Universiade-Teilnehmer auf den Sieger der Begegnung zwischen dem DTB-Youngster Max Schönhaus (ITF-Juniors Nr. 9) und Alexander Ritschard (ATP-Nr. 314), die nach Satzführung für den Schweizer aufgrund der einbrechenden Dunkelheit auf Donnerstag vertagt wurde.
„Ich war zu Beginn der Partie sehr nervös, während mein Gegner unfassbar stark angefangen hat. Dann bin ich wesentlich besser reingekommen, habe aber im Tiebreak wieder einen etwas schweren Arm bekommen. Im zweiten Satz hat er dann etwas nachgelassen und das konnte ich anfangs richtig ausnutzen, hätte ihn aber fast nochmal zurückkommen lassen. Im dritten Satz habe ich es dann solide durchgespielt und konnte das entscheidende Break zum Sieg veredeln“, so der überglückliche Negritu nach dem Match.
Dedura verliert nach großem Kampf
Eine intensive Auseinandersetzung mit Sandplatztennis vom Allerfeinsten bekamen die Zuschauer zum heutigen Auftakt auf dem Center-Court zwischen dem DTB-Youngster Diego Dedura (ATP-Nr. 339) und Nikolas Sanchez Izquierdo (ATP-Nr. 297) geboten. Von Beginn an brachte der Spanier seine dominierende Vorhand zum Einsatz und ließ seinen 17-jährigen Gegner im ersten Satz kaum zur Entfaltung kommen. Im zweiten Satz gelang es Dedura mit tatkräftiger Unterstützung des fachkundigen Publikums und seinem immensen Kampfgeist immer besser, seinen Gegner mehr zu bewegen, der dadurch etwas mehr Eigenfehler beging. Nach einer 5:2-Führung servierte der Berliner zum Satzausgleich. Dennoch konnte der 26-jährige Sanchez Izquierdo die Zügel wieder anziehen und schaffte den Sprung in den Tiebreak. Dort agierten beide Protagonisten absolut auf Augenhöhe, ehe der Spieler aus Barcelona mit zwei unwiderstehlichen Vorhand-Schlägen den 6:2, 7:6 (6)-Erfolg besiegeln konnte.
Squire feiert Comeback-Sieg
Eine harte Nuss zu knacken hatte der Düsseldorfer Henri Squire (ATP-Nr. 435) mit dem Sandplatz-Spezialisten Inaki Montes-de la Torre (ATP-Nr. 360). Im ersten Satz agierte der Spanier beinahe fehlerfrei und sicherte sich mit seinen läuferischen Qualitäten souverän den ersten Durchgang. Im weiteren Verlauf jedoch fand der deutsche Davis-Cup-Spieler mehr Sicherheit in seinem Spiel und dominierte immer mehr mit seinen geradlinigen Schlägen. Nach dem zwischenzeitlichen Satzausgleich gelang dem 24-Jährigen im neunten Spiel des dritten Durchgangs das vorentscheidende Break und servierte den 2:6, 6:2, 6:4-Erfolg in 2:12 Stunden noch rechtzeitig vor der einstündigen Regenunterbrechung nach Hause. Im Viertelfinale wartet auf Squire der Dedura-Bezwinger Nikolas Sanchez Izquierdo.
Mindestens vier deutsche Einzel-Spieler am Donnerstag im Viertelfinale
Fortgesetzt wird das ATP-Challenger-Turnier in Augsburg am Donnerstag mit den Viertelfinal-Begegnungen im Einzel und Doppel. Neben den Davis-Cup-Spielern Cedrik-Marcel Stebe und Henri Squire, sowie Christoph Negritu und Qualifikant Benito Sanchez Martinez im Viertelfinale wird DTB-Youngster Max Schönhaus mindestens in seinem abgebrochenen Achtelfinal-Match zum Start auf dem Center-Court zu sehen sein. Spielbeginn auf der Anlage des TC Augsburg im Siebentischwald ist um 11 Uhr.
Infos und Ticketing
Tickets für alle Turniertage sind auf der offiziellen Turnierwebsite schwabenopen.de erhältlich. Die Preise variieren je nach Kategorie (Groundticket oder Tribünenticket) und starten ab 5 Euro. Zudem gibt es ermäßigte Tickets für Kinder, Schüler, Auszubildende, Studenten und Menschen mit Behinderung. Resttickets werden an der Tageskasse erhältlich sein. Für weitere Informationen folgen Sie auch unseren Social-Media-Kanälen auf Instagram und Facebook.
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