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Die Ukraine bleibt Schauplatz heftiger Kämpfe. Mit brutalen Verlusten für Russland, während Europäer und Trump Putin zu Gesprächen mit Selenskyj bewegen wollen.

Tokmak – Das Rätselraten geht im Ukraine-Krieg weiter. Ist Wladimir Putin bereit zu einem persönlichen Gipfel mit Wolodymyr Selenskyj? Oder ist Putins Gipfel-Zögern vielmehr eine Taktik, weil Russland in der überfallenen Ukraine militärisch auf dem Vormarsch ist? So soll die russische Armee etwa in der Region Saporischschja viele Soldaten sammeln.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit RusslandProteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014Fotostrecke ansehen

In jener Oblast im Süden des geschundenen Landes soll das brutale Moskau-Regime nun aber auch den nächsten empfindlichen Verlust erfahren haben. Denn: Wie das ukrainische Online-Portal Defense Express (DE) berichtet, haben die Ukrainer Putins Nachschublinien ins Visier genommen. Und zwar just dort, wo Russland den Angaben des Generalstabes aus Kiew zufolge eine neue Offensive planen könnte.

Verluste im Ukraine-Krieg: Wladimir Putins russische Eisenbahn geht in Flammen auf

So soll mit einem Präzisionsschlag auf einen mit Treibstoff beladenen Militärzug im tiefen Hinterland der südlichen Ukraine-Front der Nachschub per Eisenbahn in der Region zum Erliegen gebracht worden sein, heißt es in dem Bericht. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren, wie so oft nicht im Ukraine-Krieg. Der Angriff soll sich konkret zwischen der Siedlung Uroschaine und der strategisch wichtigen Kleinstadt Tokmak ereignet haben.

Die russische Armee hatte die Stadt mit einst etwas mehr als 30.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zu einer regelrechten Festung ausgebaut, um unter anderem über dieses Drehkreuz den Nachschub in der Südukraine koordinieren zu können. So schreibt DE, dass durch die Zerstörung des Zuges angeblich die Verbindung zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim für eine Weile lahmgelegt sein soll. Auch das lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

Diese Aufnahme soll einen brennenden russischen Güterzug in der ukrainischen Region Saporischschja zeigen.Diese Aufnahme soll einen brennenden russischen Güterzug in der ukrainischen Region Saporischschja zeigen. © Screenshot Petro Andriushchenko/Telegram

Laut des ukrainischen Aktivisten Petro Andriuschenko entgleiste der Zug nach einer ersten Explosion und wurde schließlich mit Luftschlägen endgültig in Brand gesetzt. Dem ukrainischen Blogger Serhii Sternenko zufolge kamen dabei FPV-Kamikaze-Drohnen zum Einsatz. Ob diese den Zug entsprechend präzise an den Tankwaggons getroffen haben, und/oder ob diese mit reichlich Sprengstoff beladen waren, ist nicht bekannt.

Verluste für Russland: Wladimir Putin büßt im Süden der Ukraine wohl einen Zug ein

Das entzündete Feuer sieht auf Screenshots von Drohnenaufnahmen zumindest gewaltig aus. Tokmak liegt in etwa 30 Kilometer südlich der Frontlinie. Wenige Kilometer nördlich war die ukrainische Armee im Frühsommer 2023 mit ihrer Gegenoffensive gescheitert. Die Großstadt Saporischschja mit ihren etwa 700.000 Einwohnerinnen und Einwohnern befindet sich rund 70 Kilometer weiter nördlich von Tokmak.

Die russischen Streitkräfte haben im August ihre Luftangriffe auf Saporischschja verstärkt und dabei zum Beispiel ein Busdepot getroffen. Bisher konnten die Russen jedoch nicht in Artillerie-Reichweite der Großstadt kommen, die zumindest vor dem Krieg in etwa so viele Einwohnerinnen und Einwohner wie Frankfurt am Main hatte. Während unklar bleibt, wo Putin und Selenskyj sich für einen Gipfel treffen könnten, ist ebenso unklar, ob es vor der Schlammperiode im Spätherbst hier noch zu einer neuerlichen russischen Großoffensive kommt. (pm)