Im Entführungsfall Block wird laut „Spiegel“ gegen den Chef der Hamburg Port Authority, Jens Meier (59), ermittelt. Es soll sogar Durchsuchungen gegeben haben.

Nach Informationen der Zeitung hätten Beamte des Landeskriminalamts (LKA) bereits im Oktober des vorigen Jahres die Wohn- und Geschäftsräume von Jens Meier durchsucht. Der Grund: Ermittler waren bei der Auswertung von Telefondaten eines Beschuldigten im Entführungsfall Block auf den 59-Jährigen gestoßen.

Christina Block (52) mit ihrem Lebensgefährten Gerhard Delling (66) am Dienstag im Gerichtsflur

Christina Block (52) mit ihrem Lebensgefährten Gerhard Delling (66) am Dienstag im Gerichtsflur

Foto: Marcus Brandt/dpa

Handy-Nachricht mit verdächtigem Inhalt

Weiter heißt es, die Hinweise legten den Verdacht nahe, Meier könnte einen Kontaktmann zum Team jener israelischen Sicherheitsfirma vermittelt haben, das zwei Kinder von Christina Block in der Neujahrsnacht 2024 gewaltsam aus Dänemark entführt haben soll.

Christina Block mit ihren Kindern

Christina Block mit ihren Kindern

Foto: Stephan Wallocha

Im Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Hamburg soll laut „Spiegel“ zu lesen sein, dass die Auswertung des Mobiltelefons des Beschuldigten zu einer Nachricht geführt habe, in der Meier ihn gefragt habe, „ob er noch etwas zum Projekt Dänemark wissen müsse“. Daraus soll der zuständige Richter geschlossen haben, dass Meier zumindest in die Vorbereitung der Beauftragung der Personen eingebunden war, die dann das Entführungskommando bildeten.

Meier gab sich zunächst ahnungslos

Meier soll dem beschuldigten Block-Vertrauten den Kontakt zu einem in Frankfurt/Main lebenden Israeli vermittelt haben, der ihn mit dem Entführer-Team in Verbindung gebracht habe.

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Laut „Spiegel“ zeigte sich Meier bei seiner polizeilichen Vernehmung zunächst ahnungslos und hätte die Frage, ob er mit dem Beschuldigten „über ein Dänemark-Projekt gesprochen“ habe, verneint.

Erst als ihn der Kriminalbeamte mit seiner Mail an den Block-Vertrauten konfrontierte, soll der Hafen-Chef geantwortet haben: „Hundertprozentig kann ich den Kontext nicht mehr rekonstruieren.“ Dann soll er noch eingeräumt haben, einen potenziellen Experten für Hintergrundinformationen empfohlen zu haben.

BILD konnte Jens Meier am Donnerstag zunächst nicht erreichen.