Spiel beim SV Wehen-Wiesbaden
RWE-Coach warnt vor „herausfordernder Aufgabe“
21.08.2025 – 16:11 UhrLesedauer: 3 Min.
RWE-Trainer Uwe Koschinat (Archivbild): Am Freitag möchte der Drittligist bei Wehen Wiesbaden den ersten Sieg der Saison einfahren. (Quelle: IMAGO/Malte Ossowski/SVEN SIMON)
Ohne Dominik Martinovic muss Rot-Weiss Essen am Freitagabend beim SV Wehen-Wiesbaden antreten. Luft nach oben gibt es noch bei offensiven Standards.
Nur vier Tage nach dem Duell mit Borussia Dortmund ist Rot-Weiss Essen schon wieder in der Liga gefordert. Am Freitagabend (Anstoß 19 Uhr) wartet der SV Wehen-Wiesbaden, der mit vier Punkten aus den ersten beiden Partien einen ordentlichen Saisonstart erwischt hat. Dass seine Elf noch mit der Müdigkeit aus dem Pokalspiel zu kämpfen hat, glaubt Uwe Koschinat nicht. „Wir werden in einer hervorragenden Verfassung sein“, verspricht der Trainer.
Dass die Mannschaft an der großen Enttäuschung über das knappe und unglückliche Pokal-Aus gegen den BVB nicht hängenbleiben will, hatten die Spieler schon klargemacht. „Mit ein, zwei Tagen Abstand wird man stolz sein“, hatte Klaus Gjasula schon nach Abpfiff prophezeit. Auch Jakob Golz hatte den Blick schnell nach vorne gerichtet: „Wir können mit viel Selbstvertrauen in die Liga zurückkehren.“
Das wird auch nötig sein, wenn man den Ausführungen von Uwe Koschinat folgt. Er stellt dem Gegner, der mit Viererkette und zwei Stürmern agiert und „sich in dieser Systematik sehr wohl fühlt“ ein erstklassiges Zeugnis aus, so Essens Trainer. Aufpassen muss RWE aber nicht nur auf das Sturmduo mit Moritz Flotho und Fatih Kaya. Insgesamt präsentiert sich die Offensive bislang sehr treffsicher. „Fünf Tore durch fünf verschiedene Torschützen sprechen für unsere Qualität und Tiefe im Angriff“, hat auch Wehens Trainer Nils Döring zufrieden angemerkt.
Dazu zählt auch Neuzugang Lukas Schleimer, mit dessen Verpflichtung die Hessen für Koschinat noch einmal „zusätzliches herausragendes Offensivpotenzial“ dazugewonnen haben. Gegen Rot-Weiss Essen könnte zudem mit Jakob Lewald ein weiterer Neuer in die Startformation rutschen, der als Innenverteidiger eine große physische Robustheit mitbringt. „Das wird für uns insgesamt eine sehr herausfordernde Aufgabe“, warnt Uwe Koschinat.
Er selbst muss am Freitag auf Stürmer Dominik Martinovic verzichten, der mit Problemen im Rücken ausfällt. Dafür könnte Marek Janssen wieder ein Kandidat für den Kader sein, der zuletzt bereits das Mannschaftstraining in weiten Teilen mitmachen konnte. Bei Jaka Cuber Potocnik bremst der RWE-Coach noch: „Bei ihm müssen wir leider einiges aufarbeiten und dabei die richtige Balance finden, aber er ist bereit für einen Teileinsatz.“
Körperlich fit hingegen ist Luca Bazzoli, sogar in einer „starken Verfassung“, wie Koschinat dem Neuzugang aus Münster bescheinigt. Der 24-Jährige brennt auf seine Chance in der Startelf, muss sich aber starker Konkurrenz stellen. „Er hat das Pech, dass Schulz in der Innenverteidigung einen sehr guten Einstieg hatte und Gjasula auf der Sechserposition aktuell unverzichtbar ist“, erläutert sein Trainer. Ein ähnliches Konkurrenzproblem hat Marvin Obuz, der seine körperlichen Defizite aufgearbeitet hat, aber zuletzt dem starken Kaito Mizuta den Vortritt lassen musste.
Noch Luft nach oben hat Rot-Weiss Essen in Sachen Standards, nimmt man die ersten Pflichtspiele der Saison zum Maßstab. „Defensiv haben wir es gut verteidigt, aber offensiv fehlt uns der absolute Wille, uns immer wieder in die vorgegebenen Räume durchzukämpfen“, moniert auch Essens Trainer. Entsprechend fordert er schon für die Partie beim SV Wehen Wiesbaden eine „größere Disziplin vor allem unserer körperlich starken Spieler“ ein.
Vielleicht hilft ja am Freitagabend in der BRITA-Arena auch eine gewisse Ablenkung in den Köpfen der Gastgeber. Denn während RWE sein Highlight mit dem Spiel gegen Borussia Dortmund schon hinter sich hat, steht Wehen-Wiesbaden ein absoluter Leckerbissen noch bevor. Am kommenden Mittwoch (27. August) trifft die Mannschaft im DFB-Pokal in einem Nachholspiel auf den FC Bayern München. Dass der Fokus da mehr auf dem Rekordmeister als auf RWE liegt, wagt Uwe Koschinat aber nicht zu hoffen. „Es wird die nominierten Spieler eher noch antreiben“, ist seine Befürchtung.