Die US-Zölle auf Autoimporte aus EU-Staaten sollen rückwirkend zum 1. August von 27,5 auf 15 Prozent sinken. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic kündigte in Brüssel an, die Europäische Union werde die dafür notwendigen Voraussetzungen schaffen. „Ich denke, das sind willkommene Nachrichten für die Autoindustrie“, sagte er.

Zuvor hatten die EU und die USA eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, die auf den Handelsgesprächen zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump in Schottland basiert. Darin ist festgehalten, dass Washington seine Autozölle zurücknimmt, sobald die EU den Gesetzgebungsprozess für Einfuhrerleichterungen zugunsten bestimmter US-Produkte einleitet. Geplant ist unter anderem die vollständige Abschaffung der Zölle auf US-Industriegüter sowie der Abbau von Handelsbarrieren für bestimmte Lebensmittel.

EU-Handelskommissar Maros Sefcovic bei PressekonferenzEU-Handelskommissar Maros Sefcovic bei der Pressekonferenz in BrüsselBild: Virginia Mayo/AP Photo/picture alliance

Mehr US-Energie und mehr Investitionen

Für die europäische Autobranche endet damit eine Phase der Unsicherheit. Nach dem Treffen von Trump und von der Leyen am 27. Juli hatten die Hersteller vergeblich auf konkrete Zollsenkungen gehofft, da ihre Fahrzeuge zunächst nicht unter die neue Regelung für den Basiszollsatz von 15 Prozent fielen. Dies soll nun durch die aktuelle Erklärung geändert werden. Neben den Autozöllen enthält das Dokument zahlreiche weitere Vereinbarungen zwischen beiden Seiten, die bereits beim Spitzentreffen in Schottland vereinbart wurden.

Donald Trump trifft Ursula von der Leyen auf seinem GolfplatzEnde Juli einigten sich EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und US-Präsident Trump auf grundlegende HandelszölleBild: Jacquelyn Martin/AP Photo/dpa/picture alliance

So verpflichtet sich die EU, bis zum Ende von Trumps Amtszeit US-Energie im Wert von 750 Milliarden Dollar zu beziehen. Nach Angaben von Kommissionspräsidentin von der Leyen sollen insbesondere Flüssigerdgas (LNG), Öl und Kernbrennstoffe aus den Vereinigten Staaten die Versorgungslücken schließen, die nach dem geplanten vollständigen Verzicht auf russisches Gas und Öl entstehen. Darüber hinaus sagt die EU zu, in den kommenden Jahren weitere 600 Milliarden Dollar in den USA zu investieren.

pgr/se (dpa, afp, rtr, Europäische Kommission)