Unter anderem wegen schwerer Brandstiftung verurteilte das Leipziger Landgericht einen 41-Jährigen heute zu mehreren Jahren Haft und Sicherungsverwahrung: Der mutmaßliche Zündler soll mit seinem Handeln mehrere Menschen verletzt und immensen Sachschaden angerichtet haben. Und: Die Zahl an Asylanträgen in Deutschland ist zurückgegangen, was laut Kommunalverbänden entlastend wirkt. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 21. August 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Brandstiftungs-Prozess: Angeklagter für immer weggesperrt?
Ein Prozess am Landgericht Leipzig ging heute früher als geplant zu Ende: Die 8. Strafkammer verurteilte einen 41 Jahre alten Mann zu acht Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung. Nach Überzeugung des Gerichts ist der einschlägig Vorbestrafte für eine Brandstiftungs-Serie zwischen Anfang November 2024 und Ende Januar 2025 im Leipziger Mega-Wohnkomplex „Lange Lene“ verantwortlich.
Menschen waren zum Teil durch Rauchgasvergiftungen verletzt worden und mussten behandelt werden, der Sachschaden wird auf etwa 880.000 Euro beziffert.
Der Angeklagte Heino E., der zum Zeitpunkt der Taten selbst in dem Haus wohnte, hatte im Prozess geschwiegen. Die Kammer sah ihn aber der Täterschaft überführt und ging infolge einer gutachterlichen Einschätzung davon aus, dass der Mann eine Gefahr für die Allgemeinheit darstelle. Daher wird er auch nach Verbüßung der Haft, sofern das Urteil Rechtskraft erlangt, nicht freigelassen. Mehr Informationen gibt es in diesem Artikel.
Gesunkene Zugangszahlen: Kommunalverbände sehen Städte und Gemeinden entlastet
Die gesunkene Zahl an Asylanträgen in Deutschland führt zu einer spürbaren Entlastung der Kommunen: In diesem Sinne äußerten sich jetzt sowohl der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Christian Schuchardt, als auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, André Berghegger. Das meldet die Tagesschau.
Der Zuzug geflüchteter Menschen stellt Städte und Gemeinden in Deutschland vor Herausforderungen (Symbolbild). Foto: LZ
Demnach verzeichnete das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 61.336 Asyl-Erstanträge von Januar bis Juni 2025, fast die Hälfte weniger als im Vorjahreszeitraum (121.416). Trotz dieser gewissen Entspannung bleibe die Situation aber teils schwierig, weil Wohnungsmärkte, Kitas und auch Behörden vielerorts bereits am Limit seien. Städte müssten daher mehr Geld für Aufnahme- und Integrationsmaßnahmen bekommen sowie die Abschiebungen von Personen ohne Bleiberecht verbessert werden, heißt es.
Die neue Bundesregierung aus Union und SPD hatte ihre Flüchtlings- und Migrationspolitik gemäß Ankündigungen deutlich restriktiver gehandhabt, unter anderem durch Grenzkontrollen und Zurückweisungen auch im Fall eines Asylwunsches. Über die grundsätzliche Zulässigkeit dieses Vorgehens wird scharf gestritten. Im Fall Sachsen war die Zahl an aufgenommenen Schutzsuchenden aber bereits vor der verschärften Zuwanderungspolitik klar rückläufig.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Ein Fund aus der Ton-Regie: Dokumente aus dem agra-Messearchiv ans Sächsische Staatsarchiv übergeben
CDU-Antrag zu Tempo 50: Das MTA nimmt die falschen Argumente des Antrags gründlich auseinander
Weniger Kohle, weniger Sprit: Sachsens Primärenenergieverbrauch sank 2023 um 13 Prozent
Was sonst noch wichtig war:
Die erfassten Fälle des Missbrauchs Kinder und Jugendlicher in Deutschland bleiben nach aktuellem Lagebild auf hohem Niveau.
Nach dem Trump-Putin-Treff vom letzten Freitag wird wieder über die Zukunft der Ukraine und ein Ende des dort 2022 durch Russland gestarteten Großangriffs diskutiert.
Trotz internationaler Kritik nehmen Israels Streitkräfte jetzt Gaza-Stadt ins Visier.
EU und USA haben sich auf Details ihres Handelsdeals verständigt.
In Italien wurde ein Ukrainer gefasst, der 2022 an Sabotage-Akten gegen Pipelines in der Ostsee beteiligt gewesen sein soll.
Kalenderblatt: Neonazi-Ausschreitungen in Heidenau vor zehn Jahren
Es ist ein unrühmliches Jubiläum und unbequeme Erinnerung, die doch nie wegzuleugnen ist: Am 21. August 2015 kommt es vor einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Heidenau (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) zu Ausschreitungen Rechtsextremer.
Protestbanner gegen die Neonazi-Gewalt in Heidenau 2015. Archivfoto: Alexander Böhm
Beim Bewurf mit Flaschen, Böllern und Steinen werden mehr als 30 Polizeibeamte verletzt und die Einrichtung beschädigt. Auch die nächsten Tage bleiben unruhig und von Krawall geprägt. Die Bilder aus Heidenau sorgen bundesweit für Entsetzen und rufen Protest hervor.
Als die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damalige sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (beide CDU) am 26. August 2015 unter massivem Polizeischutz den Ort besuchen, schallen ihnen Pfiffe, „Volksverräter“-Rufe und üble Beleidigungen entgegen. Auch der damalige Heidenauer OBM Jürgen Opitz (CDU) wird im Zuge des „Flüchtlingsjahrs“ 2015 wegen seiner liberalen Aufnahmehaltung massiv bedroht.