Neuzugang Joel Chima Fujita vom FC St. Pauli in Aktion

Stand: 21.08.2025 17:21 Uhr

Erst am Millerntor gegen Borussia Dortmund, dann im Volkspark beim HSV – St. Paulis Start hat es in sich. Die Kiezkicker wollen den Grundstein für eine erfolgreiche zweite Bundesliga-Saison legen.

„Wir wollen wiederholen, was wir letzte Saison erreicht haben. Wir wollen ein stabiler Erstliga-Verein werden – das ist das Ziel für diese Saison“, unterstreicht Torhüter Nikola Vasilj, der selbst großen Anteil an den jüngsten Erfolgen des Clubs hatte.

Als 14. der Abschlusstabelle spielten die Kiezkicker als Aufsteiger eine überraschend sorgenfreie Saison 2024/2025. Dabei war die Defensive das Prunkstück (41 Gegentore), die Offensive das Sorgenkind (28 Tore).

St. Paulis Andreas Hountondji (l.) und Norderstedts Fabian Grau

Die Kiezkicker dominierten im DFB-Pokal, trafen aber das Tor nicht. Wird die schwache Offensive wieder zum Problem im Kampf um den Klassenerhalt?

Angesichts der Auftaktwochen, nach dem Stadtderby beim Hamburger SV stehen noch das Heimspiel gegen Augsburg und das Auswärtsspiel in Stuttgart an, könnte Vasiljs Motto „Für mich geht es darum, ruhig zu bleiben und die richtige Balance zu finden“ eines für die ganze Mannschaft sein.

Wir müssen mit der Kirche im Dorf bleiben. Alles verschreibt sich dem einen Ziel und das ist, nicht abzusteigen.

St. Paulis Trainer Alexander Blessin

An den ersten Spieltagen kann St. Pauli einiges gewinnen. „Hoffentlich wird es ein guter Start für uns“, sagt der Bosnier mit Blick auf „das erste große Spiel“ der Saison gegen Dortmund am Samstagabend (18.30 Uhr/im NDR Livecenter). Misslingt der Auftakt, würde es aber darum gehen, Ruhe zu bewahren.

Scott Banks noch ein Abgangskandidat

Das gilt auch in Bezug auf den Kader. Trotz des bescheidenen Ergebnisses im Pokal gegen Norderstedt (3:2 i.E.) gibt sich Andreas Bornemann in Sachen weitere Transfers ganz entspannt. Bedarf sieht der Manager „vielleicht für eine der drei, vier Offensivpositionen: Falls sich da irgendwo für uns noch mal eine Tür öffnen würde.“

Scott Banks nennt Bornemann dabei als einen möglichen Abgangskandidaten als Leihe. Dadurch könnte noch mal „ein gewisser Handlungsdruck“ entstehen. Trainer Alexander Blessin ist Stand jetzt nach eigener Aussage „sehr, sehr zufrieden“.

Bornemann von Neuzugang Fujita voll überzeugt

Ein Transfer-Coup könnte Bornemann mit der Verpflichtung von Joel Chima Fujita bereits gelungen sein. Der Mittelfeldspieler hat gegen Norderstedt seine (große) Klasse angedeutet. „Für uns eigentlich ein typischer Spieler – außer, dass er Ablöse gekostet hat“, betont Bornemann. Rund 3,5 Millionen Euro soll St. Pauli für den Japaner an den belgischen Club VV St. Truiden überwiesen haben.

St. Paulis Joel Chima Fujita (r.) und Norderstedts Felix Drinkuth

Die Kiezkicker gewannen als Gäste am heimischen Millerntor gegen den Hamburger Pokalsieger erst im Elfmeterschießen. Eintracht-Keeper Lars Huxsohl wuchs über sich hinaus.

Warum das ein typischer Transfer war, erklärt Bornemann: „Er ist auf einmal da, nur wenige kennen ihn, viele fragen sich: ‚Wen haben sie jetzt da wieder verpflichtet?‘ Um dann vielleicht festzustellen: ‚Oh, der ist vielleicht ziemlich gut.'“

Fujita sei bei den Kiezkickern „durch die Tür gegangen, ohne dass irgendeiner auch nur ansatzweise irgendetwas davon im Vorfeld mitbekommen hat“. Und soll jetzt mit seinen Leistungen eben dafür sorgen, dass alle etwas davon mitbekommen.

„Werden uns mit allem, was wir haben wehren“

Das Ziel lautet dennoch Klassenerhalt. Alles andere wäre angesichts der Möglichkeiten der anderen Clubs auch vermessen. Mit Köln und dem HSV sind zwei Schwergewichte in die Erste Liga zurückgekehrt. „Wir wollen möglichst viele Punkte holen, defensiv kompakt und intensiv spielen und in jedem Spiel versuchen, unsere Chancen zu nutzen“, so Vasilj.

Und Bornemann betont: „Wir werden uns mit allem, was wir haben, gegen den Abstieg wehren und versuchen, die bestmögliche Platzierung und Punktausbeutung herauszuholen.“ Auch er spricht vom Etablieren in der Bundesliga und von „einer gewissen Ambition“. Doch er weiß: „Das wird kein so leichtes Unterfangen.“

Mögliche Aufstellungen

FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Nemeth – Pyrka, Sands, Fujita, Oppie – Sinani – Hountondji, Pereira Lage
Borussia Dortmund: Kobel – Mane, Anton, Bensebaini – Yan Couto, Sabitzer, Svensson – Groß, Bellingham – Guirassy, Adeyemi

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