Im vorletzten EM-Test zeigte die deutsche Basketball-Nationalmannschaft in Spanien eine kämpferische Leistung und verdiente sich in der Verlängerung einen 106:105 (94:94, 45:38)-Sieg.
Dennis Schröder gelang sechs Sekunden vor Ende der Verlängerung mit einer Energieleistung der entscheidende Korb. In der Partie beim amtierenden Europameister zeigte die DBB-Auswahl zusätzlich zu einer guten Abwehrarbeit viel von dem Tempospiel, das Bundestrainer Alex Mumbru vorschwebt. Bester Werfer war, trotz schwächerer Phasen und einer insgesamt schwachen Quote, Kapitän Schröder mit 26 Punkten. Franz Wagner steuerte 19 Zähler bei.
Daniel Theis kam nach seiner Verletzungspause länger zum Einsatz und nach durchwachsener erster Halbzeit etwas besser in Schwung, ging in der Schlussphase aber mit fünf Fouls vom Feld. Nelson Weidemann und Leon Kratzer spielten gar nicht und zählen neben dem angeschlagenen David Krämer zu den zwei Kandidaten, die Mumbru noch aus dem EM-Aufgebot streichen muss.
Starke Defense, durchwachsene Offense
Während in den ersten beiden Vierteln die Wurfquote (49 Prozent 2er, 21 Prozent 3er) beim deutschen Team durchschnittlich bis schwach war, lief es in der Defensive von Anfang an gut. Sowohl individuell als auch im Team machte Deutschland Druck auf die spanische Offensive und ließ kaum freie Würfe zu.
Mit einem 12:0-Lauf auf 15:7 übernahmen die Gäste im ersten Viertel erstmals die Führung. Aber zwei Turnover durch Schröder und ein erfolgreicher Dreier der Spanier brachten den Europameister zurück ins Spiel und zur ersten Pause mit 24:22 in Führung.
Schröder als Kopf des Teams
Davon ließ sich die deutsche Auswahl allerdings nicht beeindrucken. Mit weiterhin druckvoller Defense und einem 9:0-Lauf gekrönt von einem Schröder-Dreier nahm der Weltmeister das Heft wieder in die Hand und gab es bis zur Halbzeit auch nicht mehr her. So führte Deutschland trotz 10 Turnover mit 45:38.
Nach gutem Auftakt mit erfolgreichen Dreipunktwürfen von Johannes Voigtmann und Theis kam allerdings dann zu Beginn der zweiten Halbzeit Spanien besser in Fahrt. Trotzdem hielten die Gäste ihren Vorsprung, vor allem, weil sie mit schnellen Transitions und einer besseren Quote aus der Distanz immer wieder eine Antwort hatten. Spanien kam dann in der Schlussphase, als Mumbru Schröder und Wagner eine Pause gönnte, heran. Mit 76:72 für Deutschland ging es ins letzte Viertel.
Bruch im letzten Durchgang
Wieder kam die Mumbru-Auswahl schneller ins Spiel. Thiemann-Dreier, Steal und Punkt von Schröder – und der Weltmeister lag neun Punkte vorn. Spanien schraubte danach vor allem seine Dreierquote hoch. Außerdem nahm Schröder einige ungünstige Würfe und knapp viereinhalb Minuten vor Schluss waren die Gastgeber bei 85:87 wieder dran.
Mumbru brachte seine Startformation mit Schröder, Wagner, Andreas Obst, Theis und Voigtmann aufs Parkett. Knapp vier Minuten vor Schluss erreichte Theis mit einem technischen Foul die Obergrenze und musste vom Feld. In einer wilden Schlussphase mit Fehlwürfen und Turnovern auf beiden Seiten glich Spanien 39 Sekunden vor Schluss zum 94:94 aus. Dabei blieb es. Verlängerung.
Auch in die startete Deutschland gut. Spanien ließ allerdings nicht locker und ging 43 Sekunden vor Schluss mit 103:102 durch einen Dreier erstmals seit Anfang des zweiten Viertels in Führung. Das letzte Wort der Partie hatte dann jedoch Schröder. Mit einer Einzelaktion sechs Sekunden vor Schluss sicherte der Kapitän seinem Team den knappen 106:105-Erfolg – den vierten im fünften Vorbereitungsspiel.
Wiedersehen zur Generalproe in Köln
Am Samstag (19 Uhr) treffen sich beide Teams in Köln zum letzten Härtetest erneut. Ab 27. August startet dann die Eurobasket 2025. Die deutsche Auswahl hat ihr erstes Gruppenspiel dann im finnischen Tampere gegen Montenegro (15.30 Uhr).
Weitere Gruppengegner sind Litauen, Schweden, Großbritannien und die Gastgeber.