Ein (sehr) süßes Elefantenbaby, viel Motoren und Reifengequietsche in Wiesbaden und leider auch Gewalt gegen queere Menschen – das und mehr gibt es in Simon Rustlers Blick auf den Tag.
Bild © picture alliance/dpa | Silas Stein (Archiv), Archiv Opel-Zoo (Archiv), Imago Images (Archiv), Collage: hessenschau.de
Einen schönen guten Abend!
Es war ein guter Tag für Kaja, das kleine Elefantenbaby (offiziell heißt es „Elefantenkalb“, aber wir sind ja hier nicht im Biologie-Unterricht) aus dem Opel-Zoo. Sie durfte das erste Mal ihre neue Freiheit genießen, aus dem Elefantenhaus raus ins Außengehege, wie der Zoo heute mitteilte.
Kaja hat demnach bereits erfolgreich ein erstes „Bad in der Schlammsuhle“ absolviert. Die Geburt vor drei Monaten war etwas ganz Besonderes: Sie sei die erste Elefantengeburt in Hessen seit 1968, hieß es vom Zoo.
Wir haben tierisch angefangen – wir machen tierisch weiter, denn eine schöne Redewendung besagt: „Das Reh hüpft hoch, das Reh hüpft weit – warum auch nicht? Es hat ja Zeit“. In unserem heutigen Bild des Tages könnte jener Spruch nicht besser bebildert sein. hessenschau.de-Nutzerin Katrin Hartwig hat dieses Foto gemacht und uns dankbarerweise auch geschickt.
„Die Begegnung von einem Reh im Höhenflug“ sendet uns hessenschau.de-Nutzerin Karin Hartwig.
Bild © Karin Hartwig
Und das sind unsere Themen heute:
Wiesbaden ist Hessens Auto-Hauptstadt
Kommen wir von Tieren nun zum Gegenteil: AUTOS. Denn Wiesbaden kann sich nun nicht nur Landeshautpstadt, sondern auch Auto-Hauptstadt nennen: Die Stadt hat in Hessen die höchste Pkw-Dichte aller Kreise und Städte. Das berichtet das Statistische Landesamt heute.
Demzufolge kommen in der Landeshauptstadt insgesamt 776 Pkw auf je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Deutschlandweit liegt Wiesbaden damit gar auf Rang drei, nur Wolfsburg in Niedersachsen (956) und der Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen (803) liegen davor.
In Hessen kommen nach der Landeshauptstadt der Main-Taunus-Kreis (774) und der Vogelsbergkreis (732). Wer angenommen hat, dass Frankfurt an der Spitze ist – ganz im Gegenteil: Hier liegt der Wert bei 458 Pkw. Insgesamt sank der Schnitt in Hessen minimal von 623 auf 622, der Bundesdurchschnitt liegt mit 590 je 1.000 Einwohner aber deutlich darunter.
Keine Kostenbeteiligung für Polizeieinsätze – Fußball-Clubs müssen nicht zahlen
Es ist ein absolutes Reizthema: Sollten Hessens Fußball-Vereine für Polizeieinsätze zur Kasse gebeten werden oder nicht? Innenminister Roman Poseck (CDU) sagt: Nein. Genauer: „Es ist derzeit nicht beabsichtigt, hessische Vereine durch einen Sonderweg des Landes zusätzlich zu belasten und damit auch im Wettbewerb zu benachteiligen“, so Poseck vor dem Saisonauftakt in der Fußball-Bundesliga.
Die Nachricht dürfte vor allem bei Eintracht Frankfurt für Erleichterung sorgen, da der Champions-League-Teilnehmer eine – fairerweise: zum Teil – problematische Fan-Szene hat.
Das Bundesverfassungsgericht hatte Anfang des Jahres eine mögliche Kostenbeteiligung der Vereine an den in den vergangenen Jahren enorm gestiegenen Polizeikosten bei Risikospielen, wo zum Teil mehr als 1.000 Beamte im Einsatz sind, für rechtlich zulässig erklärt.
Deutlich mehr queerfeindliche Straftaten in Hessen
Gewalt gegen queere Menschen steigt in unserem Bundesland – das zeigen aktuelle Zahlen: Im vergangenen Jahr wurden 135 Taten registriert, 52 mehr als im Vorjahr, heißt es in einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage dreier Grünen-Abgeordneter des Landtags. Das ist ein Anstieg um knapp 63 Prozent. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Fälle von Hasskriminalität.
Darunter sind 16 gefährliche Körperverletzungen, sieben Fälle von Körperverletzung, 13 Fälle von Sachbeschädigung sowie 26 Fälle von Beleidigung. Auch Volksverhetzung, Bedrohung, Raub, räuberische Erpressung, Nachstellung sowie weitere Tatbestände wurden angezeigt. Die Entwicklung sei alarmierend, sagte Innenminister Poseck (CDU): „Staat und Gesellschaft sind aufgerufen, alles dafür zu tun, dieser Entwicklung entgegenzutreten.“
In 46 der Verfahren aus dem Jahr 2024 hätten Tatverdächtige ermittelt werden können, in sechs Verfahren sei es zu einer Verurteilung gekommen. In einigen seien die Ermittlungen beziehungsweise das Strafverfahren noch nicht abgeschlossen.
Prozess um toten Säugling in Kühltruhe startet
Vor dem Landgericht in Fulda hat heute der Prozess gegen eine Frau aus Heringen (Hersfeld-Rotenburg) begonnen, die ihren Säugling getötet und die Leiche verpackt in einer Plastiktüte in die Tiefkühltruhe gelegt haben soll.
Das Motiv dahinter ist weiter unklar. Auch heute am ersten Verhandlungstag äußerte sich die Mutter nicht dazu. Der Fall hatte deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt.
Weitere Themen des Tages
- Wer im Rollstuhl im ÖPNV unterwegs ist, hat es nicht zwingend leicht: „Wenn der Fahrer mit den Augen rollt, fühle ich mich wie ein Hindernis“, sagt Rollstuhlfahrerin Susanne Grimm. Wir haben sie in Kassel begleitet.
- Blaue Tinte auf der Haut sieht man bei diesen warmen Temperaturen immer häufiger – nicht nur, weil die Leut‘ sich gerne entkleiden, sondern auch, weil sie statistisch öfter tätowiert sind. Wir haben Tätowierer nach den Trends gefragt und die für mich erstaunlichste Antwort war: „Das Arschgeweih kommt wieder“.
- Gestern Abend hat ein 32-Jähriger offenbar im Auto einen Kurzschluss gehabt und hat – weil die Fahrspuren vor ihm mit (für ihn) zu langsam fahrenden Autos blockiert waren, über den Standstreifen überholt. Bei dem illegalen Überholmanöver gab es fünf Verletzte und eine stundenlang gesperrte A3.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
Streaming-Tipp: Milky Chance – „Two High School Friends Making Music“
Die Band „Milky Chance“ aus Hessen tourt seit Jahren um die Welt – sie haben mit ihrem Mix aus Indie-Folk und Electro-Pop große Erfolge gefeiert, und wenn Sie Songs wie „Stolen Dance“ und „Colorado“ hören, werden Sie wissen, von wem ich hier schreibe. Über 2,8 Milliarden Streams allein auf Spotify – aber los ging es vor zehn Jahren in Kassel. Eine Doku begleitet die Band aus Kassel auf ihrer jüngsten Europatournee und ist sehr sehenswert: Wie geht „Milky Chance“ heute mit dem Erfolg um? Und wie fühlt es sich an, um die Rechte an den eigenen Songs kämpfen zu müssen? Kostenlos in der ARD-Mediathek anschauen.
Externer Inhalt
Podcast-Tipp: Der römische Traum – Eine Anno-Story
Wir verlassen Hessen und gehen ins alte Rom – Schauplatz für die in diesem Monat erschienene Hörspiel-Serie „Der römische Traum – Eine Anno-Story“. Sim und sein bester Freund Bel verkaufen sich freiwillig in die Sklaverei, um ihre Familien zu retten und ihr Glück in der Hauptstadt zu machen. Können sie diesem Elend entkommen und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen? Schauspieler Jannik Schümann („Charité“) spricht die Hauptrolle und macht das famos. Insgesamt neun Episoden wird es geben – drei sind bereits draußen, die Sie in der ARD-Audiothek hören können.
Eins noch …
Wenn Sie „Hessen am Abend“ von daheim lesen – selbst direkt nach dem Erscheinen – werden Sie es heute mit Sicherheit nicht mehr zum Europa Open Air schaffen, dem kostenlosen Konzert am Main in Frankfurt mit der hr-Bigband und dem hr-Sinfonieorchester. Das Gelände wird vermutlich schon voll sein. Aber wir können hier dennoch Abhilfe schaffen:
Das Konzert der hr-Bigband gibt es ab 18 Uhr als Video-Livestream auf hessenschau.de, auf YouTube und in der ARD Mediathek. Ab 20 Uhr folgt dann das Konzert des hr-Sinfonieorchesters ebenfalls auf hessenschau.de, in der ARD Mediathek und bei YouTube. Parallel ist es außerdem live in hr2-kultur zu hören. Viel Spaß beim Anhören und -schauen! 🙂
Ihr Simon Rustler (weiß, dass es Menschen gibt, die es mit dem Balzverhalten von Fruchtfliegen versuchen – Link führt zu Deutschlandfunk Nova)
Simon Rustler
Bild © hr (Andreas Bauer)
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Quelle: hessenschau.de
Thema in
21.08.25