Schild auf einem Supermarkt-Parkplatz.

Stand: 22.08.2025 11:35 Uhr

An vielen Supermärkten in Innenstädten, aber auch bei Arztpraxen und Krankenhäusern werden Auto-Kennzeichen per Kamera erfasst. Wer zu lange parkt, muss zahlen – so der Plan. Viele Betroffene beschweren sich.

Die Verbraucherzentrale in Niedersachsen verweist auf entsprechende Fälle. Neben Supermärkten in Innenstädten habe es etwa auch über das Parken am Hauptbahnhof in Hannover zahlreiche Beschwerden gegen sogenannte private Parkplatzbewirtschafter gegeben.

Kritik an unklaren Regeln und hohen Strafen

Der Ärger beschränkt sich dabei nicht nur auf Niedersachsen. Das zeigt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Verbraucherschutzzentralen bundesweit. Die meisten Beschwerden tauchen demnach in Zusammenhang mit schrankenlosen Parkplätzen auf, die mit Kennzeichenerfassungen arbeiten. Betroffene kritisieren unter anderem:

  • unklare Regeln
  • hohe Vertragsstrafen
  • Inkassoschreiben
  • schlechte Erreichbarkeit des Service.

Kostenlos laut Parkautomat – später dann 50 Euro Strafe

Die Verbraucherzentrale informiert auf ihrer Webseite über die Problematik – und schildert exemplarisch Fälle. Kritisiert wird demnach oft das Fehlen klarer und unübersehbarer Beschilderung. Zudem sei berichtet worden, dass ein Parkautomat eines privaten Parkplatzbewirtschafters nach Eingabe des Kennzeichens angezeigt habe, dass keine Zahlung erforderlich sei. Anschließend hätten Verbraucher aber eine Vertragsstrafe von fast 50 Euro bekommen – mit der Begründung, dass die Freiparkdauer um wenige Minuten überschritten worden sei.

Ein VW Golf mit Hannover-Kennzeichen steht auf einem Parkplatz vor einem Flughafen-Terminal.

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Der Pkw hat ein Hannover-Kennzeichen, ein Besitzer konnte noch nicht ermittelt werden. Möglicherweise wurde der Wagen gestohlen.

Anbieter: System funktioniert extrem genau

Anbieter wiesen die Vorwürfe zurück. Das Unternehmen „Park & Control“ teilte mit, Vertragsstrafen nur bei eindeutig dokumentierten Verstößen auszusprechen. Die Beschilderung der Parkplätze sei klar und werde regelmäßig kontrolliert. Das Unternehmen Mobility Hub verwies darauf, dass mehrere Millionen Parkvorgänge pro Monat abgewickelt würden. Die Zahl der Verstöße liege dabei im niedrigstelligen Tausender-Bereich. Die Parkraummanagement-Firma Wemolo betont ebenfalls, dass die Zahl der Vertragsstrafen verschwindend gering sei. Das System funktioniere digital und extrem genau. „Autofahrer, die eine Strafe erhalten, beschweren sich natürlich häufiger – egal, wie fair und transparent der Prozess ist“, teilte das Unternehmen mit.

Ein Schild "Parkscheinautomat" steht in einem Gebiet mit Bewohnerparken in Hamburg

Osnabrück ist laut dem Verein eine von zwei Städten in Deutschland, die mindestens drei Euro pro Stunde in Parkzonen verlangen.

Der Marktplatz in Hildesheim

Bis zum Jahr 2030 soll das neue Parkraum-Konzept nach und nach umgesetzt werden.

Parkschild

Anwohner und Besucher müssen in Lüneburg bald deutlich tiefer in die Tasche greifen, um ihr Auto abzustellen.