Seit dem Bundesliga-Finale in Frankfurt Mitte Juni hat Timo Boll keinen Tischtennisschläger und -ball mehr in die Hand genommen. Etwas mehr als zwei Monate später war es nun wieder so weit. Der Anlass war für ihn ein besonderer: Die Timo-Boll-Tischtennisplatte wurde im Hofgarten eingeweiht. Eine große Ehre für den Sportler, wie er am Freitagvormittag sagte. Knapp zwei Jahrzehnte lang hat Boll den Sport in der Stadt maßgeblich bei Borussia Düsseldorf geprägt.

Dass die Platte im Hofgarten steht, freue ihn. „Hier war ich früher oft mit meiner Tochter auf dem Spielplatz direkt daneben.“ Zweimal ist ein Bild von ihm auf der Platte zu sehen. Er sei gespannt, wie es sich auf der nach ihm benannten Tischtennisplatte spielen lasse.

Darauf musste der Profi nicht lange warten. Im Doppel trat er gemeinsam mit Oberbürgermeister Stephan Keller gegen Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und Bastian Becker, Director Sports bei der Stadttochter D-Sports, an. Und die schlugen sich wacker. So durfte sich der Oberbürgermeister über ein Kompliment wie „Der war nicht schlecht“ vom Profi höchstpersönlich freuen. Stadtdirektor Hintzsche freute sich besonders über „meinen Punkt gegen Timo Boll“.

Obwohl er seit dem Match in Frankfurt nicht mehr zum Schläger gegriffen hatte, habe Boll in seiner Freizeit viel Sport gemacht. „Ich habe es genossen, auch mal andere Sportarten ausüben zu können, wie Tennis, Paddel, Golf und Radfahren. Die Lust aufs Tischtennisspielen hat sich noch zurückgehalten.“ Die Routine, die er als Profi täglich hatte, fehle im teilweise allerdings noch. „Ich habe es aber schon sehr genossen, mehr Zeit für die Familie und Hobbys zu haben – und auch mal für Gartenarbeit.“ In seiner Freizeit habe Boll natürlich auch mal Tischtennis geschaut und den Kontakt zu seinen Kollegen gehalten.

Die Einweihung der Platte solle kein Abschied sein, sagte Bastian Becker von D-Sports. Davon habe es schon genug gegeben. „Wir wollten etwas Bleibendes schaffen, wo alle Erfolge drauf passen – das war gar nicht so einfach.“ Rund um die Tischtennisplatte herum sind diese nun für alle zu sehen. „Es lief irgendwie ganz gut“, sagte Timo Boll mit einem Schmunzeln. „Ich bin kein großer Statistiker, aber es war einfach eine lange Karriere, in der ich wirklich gute Zeiten hatte. Es war aber nie ein Spaziergang.“

Bei einer kleinen Generalprobe am Vortrag hätten sich die Kinder bereits gefreut, an der Timo-Boll-Platte zu spielen. Der Oberbürgermeister hob neben den sportlichen Leistungen – „Timo Boll ist der mit weitem Abstand erfolgreichste Sportler, der für Düsseldorf angetreten ist“ – auch das hervor, was den Profi menschlich ausmache. „Dabei hat ihn immer ausgezeichnet, dass er als Mensch überzeugt und immer wieder bereit war, bei Projekten der Stadt mitzuwirken.“

Auch in Zukunft werde er weiter als Repräsentant in Düsseldorf vertreten sein. Als Nächstes stünden nun aber mehrere Reisen nach Asien und weitere Projekte an. „Ich freue mich jetzt darauf, das mit voller Leidenschaft zu machen.“ Im kommenden Jahr sei außerdem eine Reise mit seinem guten Freund Dirk Nowitzki geplant, wahrscheinlich nach Schweden.