Der BILD-Kaufberater testet deutsche Weine und auch internationale. Zuletzt waren es Tropfen aus Frankreich, Italien und Spanien. „Bitte wieder mehr deutsche Weine“, wünschten sich einige unserer Stammleser. Gesagt, getrunken! Diesmal: Grauburgunder aus der Pfalz – das ist deutscher Weißwein mit Charakter!

Inhaltsverzeichnis

Die Region im Südwesten gilt als Hochburg der Rebsorte. Nicht verwunderlich: Das Klima ist mild, teilweise fast mediterran. Und die Böden sind vielfältig und damit ideal für fruchtige, frische und runde Tropfen. Hier machen nicht nur große Namen Wein, sondern besonders auch die vielen Familiengüter bringen Jahr für Jahr erstaunliche Qualitäten auf die Flasche. Ihre Handschrift: Weine, die Spaß machen, aber dabei nicht beliebig sind. 

Typisch für Grauburgunder: Aromen von Birne, Apfel und Quitte, oft mit einem Hauch Nuss oder Honig. Die Stilrichtungen reichen von leicht und trocken – perfekt für die Terrasse – bis zu cremig und kräftig. Dann passt der Wein auch zum Essen. Besonders angenehm: Die Pfälzer Vertreter sind meist nicht zu säurelastig. Sie schmecken rund, zugänglich und unkompliziert. 

Ob Fisch, Geflügel, Gemüse oder Salat – ein frischer Grauburgunder passt fast immer. Auch zur italienischen Küche macht er eine gute Figur. Und wer’s kräftiger mag: Die gehaltvolleren Varianten harmonieren auch mit Fleisch oder Käse. 

Der Begriff „trocken“ auf dem Etikett ist Standard. Wer es milder mag, greift zu „feinherb“. Wichtig auch der Jahrgang: Die Weine sollten nicht zu alt sein – am besten maximal 2 bis 3 Jahre jung. Und: Immer gut gekühlt bei 8 bis 10 Grad servieren. 

Grauburgunder aus der Pfalz ist ein echter Alleskönner – bezahlbar, vielseitig und einfach lecker. Ein Weißwein, mit dem man selten danebenliegt. 

Drei spannende Kandidaten aus der Pfalz hat Michael Quandt – preisgekrönter Bestseller-Kochbuchautor, leidenschaftlicher Food-Blogger und Wein-Experte – für den BILD-Kaufberater getestet.

Testsieger:Kesselring Gönnheim Grauburgunder trocken 2024

Kräftig in der Farbe, klar im Charakter – dieser Wein bringt Power ins Glas! Der Grauburgunder vom Weingut Kesselring aus Gönnheim (7,90 Euro) zeigt sich im Glas fast schon wie flüssiger Bernstein. Ein intensives Gelb, das Lust auf den ersten Schluck macht. 

Hervorragend

Hervorragend

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Kesselring

6 Flaschen Gönnheim Grauburgunder 2024

  • Voll, intensiv und einladend in der Nase
  • Weiche, angenehme Säure
  • Vielschichtig am Gaumen
  • Harmonisches Gesamtbild

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Und auch in der Nase knallt die Frucht rein: Reife Äpfel, saftige Birnen, ein Hauch Pfirsich – unheimlich voll, intensiv und einladend. 

Am Gaumen dann die Überraschung: etwas weniger opulente Frucht als erwartet, dafür noch mehr Struktur und Vielschichtigkeit. Nicht ganz reifer Pfirsich, Aprikose, Birne, dazu blitzt Zitrone, abgerundet durch eine feine Kräuternote und eine leichte Mineralität. Die Säure ist leicht, weich und angenehm. 

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Kesselring

Gönnheim Grauburgunder trocken 2024

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Was bleibt, ist ein harmonischer Gesamteindruck. Der Wein hat Schmelz, ist cremig, rund – und bleibt lange auf der Zunge und im Gaumen – toll! Ein echter Allrounder mit hohem Trinkfluss aus Gönnheim – dieser Grauburgunder ist eine wahre Gönnung für jeden Genießer!  

Wertung (Erläuterung siehe unten – orientiert sich am europaweit verbreiteten 20-Punkte-System):

  • Farbe: 2 von 2 Punkten
  • Klarheit/Reinheit: 1 von 2 Punkten
  • Geruch: 4 von 4 Punkten
  • Geschmack: 6 von 7 Punkten
  • Gesamteindruck: 5 von 5 Punkten

Gesamtpunkte: 18 – hervorragend

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Emil Bauer / Kesselring / Andres

Alle 3 getesteten Pfälzer Grauburgunder im Paket

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Für unsere Wein-Kaufberater arbeiten wir mit dem Fachhändler Vicampo zusammen. Auf diese Weise können wir für Sie sicherstellen, dass die getesteten und empfohlenen Tropfen auch immer in ausreichenden Mengen vorrätig und zügig lieferbar sind. Selbstverständlich hat Vicampo keinerlei Einfluss auf die Bewertung der geprüften Weine – das zeigt sich auch an den sehr unterschiedlichen Noten, die bei unseren bisherigen Tests von „Hervorragend“ bis „Befriedigend“ und „Ausreichend“ reichten.

Süffiger Tropfen für lange Abende:Emil Bauer, We don’t need another hero – we need Grauburgunder! 2024

Dieser Grauburgunder (9,90 Euro) hat einen Namen, den man nicht vergisst – und einen Geschmack, den man noch lieber behält! Das Familienweingut Emil Bauer gehört mit drei roten Trauben im Weinguide Gault&Millau zur Spitze der Pfalz. Der 2024er Grauburgunder trägt den Titel „We don’t need another hero – we need Grauburgunder!“ Und der macht keine leeren Versprechen. 

Im Glas leuchtet er hellgelb, in der Nase zeigen sich Apfel und Birne, dazu feine Kräuter- und Blütentöne. Nicht aufdringlich, aber sehr charmant. 

Am Gaumen spielt der Wein seine Stärken aus: Gelbe Früchte, Ananas, etwas Zitrone – das Ganze frisch, harmonisch und mit feiner Säure. Der leichte Schmelz macht den Wein besonders angenehm, der Abgang bleibt lange haften. Ein süffiger Tropfen für lange Abende. 

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Emil Bauer

We don’t need another hero, we need Grauburgunder! 2024

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Wertung:

  • Farbe: 1 von 2 Punkten
  • Klarheit/Reinheit: 1 von 2 Punkten
  • Geruch: 4 von 4 Punkten
  • Geschmack: 6 von 7 Punkten
  • Gesamteindruck: 5 von 5 Punkten

Gesamtpunkte: 17 – sehr gut

Mit Ecken und Kanten:Andres Grauburgunder Greifbar trocken 2024

Dieser Grauburgunder (7,90 Euro) ist nichts für Fruchtsaft-Fans – hier regieren Kräuter und Blüten! Der „Greifbar“ vom Weingut Andres zeigt schon im Glas, wo’s langgeht: Strohgelb in der Farbe, klar im Ausdruck. In der Nase mischen sich Apfel und Birne mit kräftigen Kräutern und feinem Lindenblüten-Aroma. Kein Mainstream-Schnupperwein – sondern einer mit Charakter. 

Am Gaumen geht’s kräutrig weiter, dazu florale Noten, ein Hauch Honig und nur dezente gelbe Früchte. Die Säure ist deutlich spürbar, aber nicht zu scharf. Der Abgang ist mittellang, der Gaumen bekommt eine leichte Cremigkeit. Ein Grauburgunder mit Ecken, Kanten – und genau deshalb durchaus spannend im Glas. 

Wertung:

  • Farbe: 1 von 2 Punkten
  • Klarheit/Reinheit: 1 von 2 Punkten
  • Geruch: 3 von 4 Punkten
  • Geschmack: 5 von 7 Punkten
  • Gesamteindruck: 4 von 5 Punkten

Gesamtpunkte: 14 – gut

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Andres

Grauburgunder Greifbar trocken 2024

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So testen wir:Danach wurden die Weine bewertet

0 bis 20 Punkte: Die Bewertungsskala

Die Weine konnten in der Verkostung maximal 20 Punkte erzielen. Aus dem jeweiligen Punktwert ergab sich die Endnote gemäß folgender Bewertungsskala:

  • 18 bis 20 Punkte: Note 1 (hervorragend)
  • 16 bis 17 Punkte: Note 2 (sehr gut)
  • 14 bis 15 Punkte: Note 3 (gut)
  • 12 bis 13 Punkte: Note 4 (befriedigend)
  • 10 bis 11 Punkte: Note 5 (ausreichend)
  • 0 bis 10 Punkte: Note 6 (ungenügend)

Die drei getesteten Grauburgunder aus der Pfalz erreichen gute Noten im Test

So setzen sich die Punkte zusammen

Die Weine wurden nicht nur in ihrer Gesamtheit, sondern auch anhand spezifischer Qualitätsmerkmale beurteilt. Für jedes Kriterium gab es eine feste Punkteskala, die feine Unterschiede im Geschmack und Eindruck sichtbar macht. Auf diese Kriterien kam es bei der Verkostung an:

Farbe 

  • fehlerhaft, unschön: 0 Punkte 
  • ansprechend: 1 Punkt  
  • besonders schöne Farbe: 2 Punkte

Klarheit und Reinheit 

  • trüb, staubig, matt, glanzlos: 0 Punkte 
  • klar, rein: 1 Punkt 
  • kristallklar, brillant: 2 Punkte

Geruch (Duft, Blume, Bukett) 

  • kein Geruch erkennbar, schlecht bis verdorben: 0 Punkte 
  • schwach, diffus, verhalten: 1 Punkt 
  • ansprechend, sauber, reintönig: 2 Punkte 
  • sehr gut entsprechend, duftig, fein: 3 Punkte 
  • charakteristisch, besonders fein und ausgeprägt: 4 Punkte

Geschmack (Körper, Extrakt, Süße, Säure, Tanninstruktur) 

  • verdorben, schlecht: 0 Punkte 
  • kein Weingeschmack, fremd: 1 Punkt 
  • leer, dünn, wenig Ausdruck: 2 Punkte 
  • geradlinig: 3 Punkte 
  • reintönig, ausdrucksstark: 4–5 Punkte 
  • gehaltvoll, aromatisch, reich, charaktervoll: 6 Punkte 
  • stilistisch, überragend, perfekt: 7 Punkte

Gesamteindruck (Harmonie, Finesse, Abgang)

  • mangelhaft, unharmonisch: 0 Punkte 
  • kurzer Abgang, wenig harmonisch: 1 Punkt 
  • guter Gesamteindruck: 2–3 Punkte 
  • mittlerer bis langer Abgang, balanciert, typisch, delikat: 4 Punkte 
  • langer Abgang, hochfein, sehr harmonisch, großer Wein: 5 Punkte

Unser Fazit:Drei Grauburgunder aus der Pfalz, drei klare Typen

Der Kesselring aus Gönnheim bringt Power ins Glas – kräftige Farbe, volle Frucht in der Nase, dazu Struktur, Cremigkeit und Länge am Gaumen. Emil Bauer setzt auf Charme – hellgelb, duftet nach Apfel, Birne, Kräutern und Blüten, schmeckt frisch, harmonisch und bleibt lange haften. Der „Greifbar“ von Andres zeigt Ecken und Kanten – strohgelb, mit Apfel, Birne, Kräutern und Lindenblüten, kräutrig-floral im Geschmack, mit spürbarer Säure und leichter Cremigkeit. So zeigt die Pfalz, wie vielfältig Grauburgunder sein kann. 

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Emil Bauer / Kesselring / Andres

Alle 3 getesteten Pfälzer Grauburgunder im Paket

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Hervorragend

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Kesselring

6 Flaschen Gönnheim Grauburgunder 2024

  • Voll, intensiv und einladend in der Nase
  • Weiche, angenehme Säure
  • Vielschichtig am Gaumen
  • Harmonisches Gesamtbild

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FAQ:Häufige Fragen zu Grauburgunder aus der Pfalz

Wozu passt Pfälzer Grauburgunder am besten?

Er ist ein vielseitiger Speisenbegleiter, ideal zu Fisch, hellem Fleisch, Pasta oder milden Käsesorten. Dank seiner dezenten Frucht und Frische eignet er sich auch solo als Sommerwein.

Wie unterscheidet sich Pfälzer Grauburgunder von anderen Regionen?

Pfälzer Grauburgunder ist oft etwas kräftiger und fruchtbetonter als nördlichere Varianten. Er verbindet Frische mit einer feinen Cremigkeit, die typisch für die Region ist.

Wie lange kann man Grauburgunder aus der Pfalz lagern?

Die meisten sind für den frischen Genuss innerhalb von zwei bis drei Jahren gedacht. Hochwertige Lagenweine können aber auch problemlos mehrere Jahre reifen.

Welche Trinktemperatur ist ideal für Pfälzer Grauburgunder?

Am besten schmeckt er gut gekühlt bei etwa 8–10 °C. So kommen seine Frische und die feinen Fruchtaromen optimal zur Geltung.

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