Dresden. Auf dem eigenen Punktekonto herrscht noch gähnende Leere und auch personell kann Trainer Thomas Stamm nicht aus dem Vollen schöpfen, doch Dynamo Dresden reist an diesem Wochenende mit Zuversicht zum Auswärtsspiel nach Ostwestfalen. Am Sonntag (13.30 Uhr) möchten die Schwarz-Gelben beim dreimal siegreich in die Saison gestarteten DSC Arminia Bielefeld die Überraschung schaffen und beim Mitaufsteiger Zählbares verbuchen.

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Stamm muss zwar wie schon am vergangenen Montag beim 0:1 im Pokal gegen Mainz 05 auf seinen Torjäger Christoph Daferner (Handbruch) und Neuzugang Vincent Vermeij (viraler Infekt) verzichten, doch er glaubt, dass die Mannschaft den Personalengpass im Angriff verkraften kann. Mit Stefan Kutschke und Nils Fröling stünden gute Alternativen bereit. Fröling habe seine Sache schon gegen die Mainzer prima gemacht, als er als Mittelstürmer beginnen durfte. Zwar sei dem Neuzugang von Hansa Rostock ein Tor verwehrt geblieben, doch er und die gesamte Mannschaft könnten Selbstvertrauen aus der ansprechenden Partie mit auf die Bielefelder Alm nehmen: „Körperlich haben das alle sehr gut verkraftet. Wir haben auch alle zusammen gespürt, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben.“ Obwohl man sich dafür nicht belohnt hat, könne man Zuversicht aus der Leistung ziehen: „Das gibt Vertrauen für die Aufgabe, die wir in Bielefeld haben“, glaubt Stamm.

Dass seine Mannschaft dort punkten kann, das hat sie im Frühjahr bewiesen, als die Dresdner am 3. Mai nur um ein Haar den Sieg und den vorzeitigen Aufstieg verpassten, weil David Kubatta beim Stand von 1:0 für die Gäste angeschossen wurde und so in der 95. Minute noch unfreiwillig zum Torschützen wurde. Das 1:1 war aber auch so eine Bestätigung für den 3:0-Heimsieg gegen die Arminen, die im Dezember in Dresden wenig gegen Dynamo ausrichten konnten.

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Wir freuen uns auf einen spannenden Vergleich.

Thomas Stamm,

Dynamo-Trainer

Stamm erwartet aber diesmal wieder eine ähnlich enge Partie wie die im Frühjahr: ein 50:50-Spiel. „Wir freuen uns auf einen spannenden Vergleich, weil das zwei Mannschaften sind, die eine ähnliche Idee vom Fußball haben“, sagte der Schweizer am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Duell der beiden Zweitliga-Aufsteiger.

Stamm rechnet mit einem ausgeglichenen Spiel

Der 42-Jährige hat bei einer gründlichen Videoanalyse des Gegners nur wenig Neues bei der Arminia ausgemacht, die mit zwei Siegen in der Liga (5:1 gegen Düsseldorf, 2:0 in Kiel) und einem Pokalerfolg gegen Werder Bremen (1:0) optimal in die neue Saison gestartet ist: „Die Abläufe haben sich jetzt nicht groß verändert.“ Der Dresdner Coach hat zwar ein paar kleine Details wahrgenommen, die sein Kollege Michel Kniat womöglich anders hat einstudieren lassen, doch Stamm erwartet die Bielefelder wie gewohnt: vor allem kampfstark, leidenschaftlich. Er rechnet mit einem ähnlich umkämpften Spiel wie im Mai: „Das sind zwei Mannschaften, die mit und gegen den Ball hohe Intensität gehen können.“

Stamm sieht angesichts der drei Dynamo-Niederlagen und des Fehlens der beiden erfahrenen Stürmer Daferner und Vermeij keine negativen Auswirkungen auf die Psyche der eigenen Spieler. Seine Mannschaft wisse um ihre Qualität, werde mutig in die kommende Begegnung gehen: „Wenn wir das Selbstverständnis aus den ersten zwei Spielen nicht gehabt hätten, hätten wir nicht so ein gutes Spiel gegen Mainz gemacht. Wir haben es zwar nicht gewonnen, aber es geht um die Art und Weise. Die ist manchmal wichtiger.“ Seine Truppe habe gemerkt, dass sie gut im Spiel war und die Möglichkeit hatte, es für sich zu entscheiden. Natürlich hätte jeder bei der SGD die Partie gern gewonnen, „aber solche Phasen gehören dazu – die will keiner, aber sie können die eines Tages vielleicht weiterbringen, als wenn es immer ganz rund läuft“.

Voraussichtliche Aufstellung: Schreiber – Faber, Kammerknecht, Bünning, Risch – Sapina – Amoako, Hauptmann – Kother, Fröling, Lemmer

DNN