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Das Architekturbüro Schulze Berger überzeugte mit seinem Entwurf für ein „Haus der Demokratie“ neben der Paulskirche.

Entwurf für „Haus der Demokratie“ in Frankfurt von Kasseler Architekturbüro Schulze BergerIllustration: Schulze BergerDer Entwurf: Das Kasseler Büro Schulze Berger plant, das „Haus der Demokratie“ in Frankfurt in der Kämmerei einzurichten. Links ist die Paulskirche zu sehen. © privat

In der Stadt Frankfurt haben Kasseler Architekten schon mehrfach ihre Spuren in Form von Neubauten hinterlassen. Nun besteht die Chance, dass ein sehr bedeutendes Großprojekt der Stadt Frankfurt auch von Kasseler Planern erdacht und umgesetzt wird.

Die Stadt Frankfurt will ein „Haus der Demokratie“ unweit der Paulskirche errichten. Neben dem historischen Symbol der demokratischen Bewegung soll ein Ort für lebendige Debatten geschaffen werden. Dazu hatte die Stadt Frankfurt einen internationalen Ideenwettbewerb für Architekten und Stadtplaner gestartet, die Konzepte für die Entwicklung des Areals rund um die Paulskirche entwickeln sollten. Aus 128 eingereichten Arbeiten wurden von einer Jury zehn Arbeiten ausgewählt und prämiert. Unter den ausgewählten Entwürfen war auch jener des Kasseler Architekturbüros Schulze Berger. Alle prämierten Büros erhielten 22.000 Euro Preisgeld.

„Es hat uns extrem gefreut, dass wir aus einer großen Zahl von Bewerbungen bei einem Wettbewerb von hohem Rang ausgewählt wurden. Es zeigt, dass sich unsere wochenlange Arbeit gelohnt hat“, sagt Architekt Andreas Wolf Schulze. Der eigene Entwurf gehe respektvoll mit dem Status quo um. „Wir wollen den Gebäudebestand stärken und nicht etwas Neues bauen. Dies ist auch aus Klimaschutzgründen sinnvoll“, so der Architekt. Stattdessen sei die Umnutzung der Stadtkämmerei auf dem Paulsplatz in den Fokus genommen worden. Ein einheitlicher „steinerner Teppich“ soll das Ensemble mit Paulskirche, „Haus der Demokratie“ und Paulsplatz optisch miteinander verbinden.

Auch der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef präferiert die Einrichtung eines „Hauses der Demokratie“, ohne dafür den Paulsplatz zu bebauen. Der Umbau des Kämmereigebäudes wird vom Stadtoberhaupt favorisiert. Dennoch sind unter den zehn ausgewählten Entwürfe solche, für die eine weitere Bebauung des Paulsplatzes notwendig würde.

Das weitere Verfahren sieht vor, dass die prämierten Entwürfe nun zunächst öffentlich präsentiert und auch online durch die Bürger bewertet werden können. Deren Rückmeldungen sollen ebenso wie das Votum der Jury die Grundlage für weitere politische Entscheidungen zum anschließenden Realisierungswettbewerb sein. Baubeginn könnte frühestens 2028 sein.