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Pfarrer Schlummer freut sich, dass das Patronatsfest in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, sodass viele die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen.Pfarrer Schlummer freut sich, dass das Patronatsfest in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, sodass viele die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. © Mechthild Wiesrecker

Zum Namenstag der Heiligen Regina wird eine Reliquie nach Drensteinfurt überführt. Die Gemeinde feiert mit einer Messe und einem bunten Kirchenfest.

Drensteinfurt – Zum diesjährigen Patronatstag, dem Namenstag der Heiligen Regina, am Sonntag, 7. September, feiert die St.-Regina-Gemeinde ein ganz besonderes Ereignis: Die Übertragung einer Reliquie der Heiligen Regina aus dem Schrein der Kirche Saint-Genest in Flavigny-sur-Ozerain.

„Große Freude für die Gemeinde“: katholische Kirchengemeinde erhält besonderes Geschenk

Dass die Reliquie nun ihren Platz in der Pfarrkirche in Drensteinfurt finden wird, geht zurück auf die Gemeindefahrt nach Burgund, die Heimat der Heiligen Regina, im April des vergangenen Jahres. Auf ihren Spuren und denen der Heiligen Maria Magdalena durfte Pfarrer Jörg Schlummer mit der Reisegruppe in der Kirche Saint-Genest in Flavigny-sur-Ozerain eine Messe feiern. Dort werden die Reliquien der Heiligen Regina in einem Schrein aufbewahrt. „Ich habe dann angefragt, ob wir nicht auch eine Reliquie für unsere Kirche bekommen könnten“, erinnert sich der Pfarrer. Von Pfarrer Matthias Hembrock wusste er, dass sich im Altar der St.-Regina-Kirche bislang keine Reliquien der Patronin befinden.

Der Ortspfarrer von Saint-Genest, fragte beim Generalvikariat in Dijon nach und erhielt eine positive Antwort. „Ein Grund ist sicher auch, dass es in ganz Deutschland mit Hamm-Rhynern und Drensteinfurt nur zwei Kirchen gibt, die der Heiligen Regina von Burgund gewidmet sind“, vermutet Schlummer. Weil die Übergabe offiziell sein musste, wandte er sich an den damaligen Bischof von Münster, Felix Genn, der auf seine Bitte hin einen Brief an den Erzbischof von Dijon schrieb. Anfang März kam die positive Zusage mit der Auflage, diese in Flavigny-sur-Ozerain persönlich abzuholen.

Überführung der Reliquien: Reise nach Frankreich

Vom 29. bis 31. August machen sich nun sieben interessierte Gemeindemitglieder – darunter Pfarrer Schlummer und Sabine Joka, Französischlehrerin und Übersetzerin – mit dem Bulli auf den Weg nach Frankreich. Am Samstag ist die Reisegruppe von der Gemeinde in Flavigny-sur-Ozerain zunächst zum Mittagessen eingeladen, bevor sie am Nachmittag im Rahmen einer heiligen Messe die Reliquie in Empfang nehmen darf. Am Abend steht ein Mysterienspiel auf dem Programm, das seit vielen Jahren in einer Freilichtbühne in der Nähe aufgeführt wird. Darin wird das Leben der Heiligen Regina szenisch dargestellt.

Eine Woche später, am Sonntag, 7. September, wird das Patronatsfest mit einer feierlichen Messe um 11 Uhr eröffnet. Mitgestaltet wird sie vom Kirchenchor „Cantate Domino“ und dem Vokalensemble „DiWerse Voci“. Beide Chöre führen gemeinsam die „Misatango“ von Martín Palmeri auf. „Das ist ein wunderbarer Höhepunkt der Messe, den man sich nicht entgehen lassen sollte“, empfiehlt Schlummer.

Patronatsfest mit Programm rund um die Kirche

Im Anschluss werden die Reliquien in das im Altar befindliche „Heiligenhäuschen“ übertragen, in dem bereits Reliquien der seligen Schwester Euthymia aufbewahrt werden. Das „Heiligenhäuschen“ ist beleuchtet und von außen sichtbar. „Die Reliquien sind ein Geschenk, das dauerhaft im Altar verbleiben wird. Das ist eine große Freude für die Gemeinde“, betont Schlummer. „Reliquien verbinden mit dem Heiligen, sie sind ein Zeichen der Auferstehungshoffnung und eine Brücke zwischen Himmel und Erde.“ Die Heilige Regina sei eine starke Frau gewesen, die für ihren Glauben den Märtyrertod erlitt. Ihr Leben sei vor allem in Frankreich bis heute lebendig.

Die Statue der Heiligen Regina in der Pfarrkirche.Die Statue der Heiligen Regina in der Pfarrkirche. © Mechthild Wiesrecker

Nach der Messe beginnt das Kirchenfest auf dem Kirchplatz, an dem sich viele Gruppen beteiligen: Die Messdiener bieten Getränke an, die Landfrauen betreiben einen Weinstand, der Verein „Städterfreundschaft Drensteinfurt“ serviert Crêpes, die Frauengemeinschaft verkauft Waffeln, und der Pfarrgemeinderat schenkt Kaffee aus. Auch der Imbissstand „Ali“ aus Rinkerode ist vertreten. Die Kita St. Regina sorgt mit Malvorlagen und Bastelaktionen rund um die Heilige Regina für Kinderunterhaltung. Für Livemusik sorgt die Band „Vollpension Mittelschacht“.

Das Kirchenfest endet mit einer Andacht um 14.30 Uhr, die von der Jungen Kantorei musikalisch begleitet wird. In dieser Feier erteilt Pfarrer Schlummer mit der in die Monstranz gelegten Reliquie den Segen. Wer sich intensiver mit dem Thema befassen möchte, ist am Freitag, 5. September, um 18 Uhr zu einem Informationsabend über die Heilige Regina und Reliquien im Allgemeinen ins Alte Pfarrhaus eingeladen.

Am 4. September diskutieren Antisemitismusexperten über die zunehmende Radikalisierung innerhalb der Gesellschaft. Die Veranstaltung ist teil der Projekttage gegen Antisemitismus.