Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten des Herzzentrums Leipzig für Montag, 25. August zu einem weiteren Streik auf. Über eine mögliche Verlängerung der Arbeitskampfmaßnahmen wird in der Streikversammlung entschieden.

Trotz einer verbesserten Offerte in der 7. Verhandlungsrunde am 14. August weigern sich die Arbeitgeber weiterhin, zentrale Forderungen der Beschäftigten zu erfüllen. Besonders enttäuschend: Bestandteile aus früheren Angeboten wie die Assistzulage oder Zusatzurlaub für Bereitschaftsdienste wurden gestrichen.

„Wir sind große Schritte auf die Arbeitgeber zugegangen und haben gezeigt, dass wir kompromissbereit sind. Doch die Rücknahme von Bestandteilen vergangener Verhandlungen erschweren eine Einigung“, erklärt André Urmann, ver.di-Verhandlungsführer. „Nach der letzten Verhandlung haben wir einen weiteren Kompromissvorschlag unterbreitet. Leider hat sich Helios zu diesem Vorschlag nicht geäußert.“

Das vorliegende Angebot sieht zwar stufenweise Lohnsteigerungen, höhere Zulagen für Schichtarbeit und Verbesserungen bei der Jahressonderzahlung vor – bleibt aber insgesamt trotz deutlichen Verbesserungen weiterhin knapp hinter dem Konzerntarif zurück.

„Wir haben bewiesen, dass wir auch zu mehrtägigen Streiks bereit sind. Unsere Geduld ist jedoch endlich“, sagt Jennifer Roll, Pflegekraft und Mitglied der ver.di-Tarifkommission. „Wenn Helios weiterhin auf Zeit spielt, sind wir gezwungen den Druck zu erhöhen.“

Auch wirtschaftlich sieht die Gewerkschaft keinen Grund zur Zurückhaltung: Die Helios-Kliniken-Gruppe ist Teil des Fresenius-Konzerns, der erst kürzlich seine Umsatzprognose aufgrund guter Geschäftszahlen nach oben korrigierte.

Ablauf am 25. August 2025:

Die Streikversammlung beginnt ab 9:00 Uhr im Garten des Volkshaus Leipzig. Zwischen 9 und 10 Uhr sind Interviews und Aufnahmen möglich. Ab 10 Uhr folgt eine intensive Beratung mit allen Streikenden über das weitere Vorgehen im Volkshaus. Die Notfallversorgung bleibt wie immer über den Tag gesichert.