Eine engagierte SV Elversberg hat im Derby einen Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern gefeiert. Matchwinner war erneut Eckenspezialist Frederik Keidel. Die Saarländer gewannen gegen den aus nur 59 Kilometern Entfernung angereisten FCK 2:1 (1:0).
Luca Schnellbacher profitierte in der 43. Minute von einem Patzer des bis dato bestens aufgelegten Torhüter der Lauterer. Aber auch der Schlussmann der Hausherren leistete sich einen Patzer – einen von ihm verursachter Foulelfmeter verwandelte der eingewechselte Richmond Tachie eiskalt (79.). Dann ließ Frederik Schmal die Gastgeber nach einer Ecke von Felix Keidel jubeln (90.+2). Keidel hatte auch die Vorlage zum Sieg der Elversberger gegen Nürnberg geliefert.
„Es hat mir Spaß gemacht“, sagte Elversbergs Trainer Vincent Wagner nach Abpfiff am Sportschau-Mikrophon. „Trotzdem muss man zugeben: Wir haben noch zu viele kleine Fehler, die dem Gegner die Möglichkeit geben, Tore zu schießen.“
Engagierter Beginn beider Teams
Die mit Schnellbacher und Pokal-Torschütze Felix Keidel auflaufenden Elversberger wollten von Beginn an die Favoritenstellung der Mannschaft von Torsten Lieberknecht nicht so recht akzeptieren. Kaiserslautern erarbeitete sich in der Anfangsphase zwar mehr Spielanteile. Aber die Hausherren um Coach Vincent Wagner lauerten auf jede noch so kleine Chance, um sich in Szene zu setzen.
Doch Elversbergs Schwäche an diesem Abend zeigte sich beispielhaft bereits in der 9. Minute: Bei einem Konter trieb Lukasz Poreba den Ball durchs Mittelfeld und versuchte, den mitgelaufenen Bambase Conde anzuspielen. Doch weil das Zuspiel einen Tick zu unsauber ausfiel, hatte Conde Probleme mit dem ersten Kontakt, und vorbei war die Konterchance. Ähnliches sollte sich während der nächsten halben Stunde vielfach wiederholen.
Kaiserslautern harmlos
Bei den Gästen machte sich früh das verlertezungsbedingte Fehler der beiden Stürmer Kenny-Prince Redondo und Ivan Prtajin bemerkbar: Für Torgefahr sorgte einzig Capitano Marlon Ritter, der bei ruhenden Bällen für Torgefahr sorgte. So probierte er es in der 28. Minute aus etwa 35 Metern, konnte mit dem Flatterball aber den aufmerksamen Elversberger Keeper Nicolas Kristof nicht überwinden.
Kristofs Kollege auf der Gegenseite, Julian Krahl, hatte da schon deutlich mehr zu tun: Bereits in der 14. Minute konnte der Keeper noch recht gegen Tom Zimmerschied retten. Doch als der bullige SVE-Spieler Lasse Günther zwei Lauterer abschüttelte und aufs Tor schoss, musste Krahl seine ganze Klasse zeigen (37.). Nur Sekunden später war der Keeper erneut sehr aufmerksam, als er im Herauslaufen vor Amara Conde am Ball war.
Krahl, der Pechvogel
Hatte der Schlussmann zuvor mehrfach sein Team vor einem Rückstand bewahrt, leitete ausgerechnet er mit einem Schnitzer die Führung der Gastgeber ein: Sein schwaches Zuspiel auf Abwehrchef Maxwell Gyamfi brachte den Kollegen so in die Bredouille, dass der den Ball mit einem langen Schritt nur dem lauernden Schnellbacher in die Füße spielte.
Schnellbacher leitete das unabsichtliche Zuspiel schnell an Conte in die Mitte weiter, der aussichtsreich in Position gelaufen war. Doch anstatt selbst zu versuchen, gegen drei Gegenspieler zum Tor zu kommen, legte Conte den Ball ruhig und präzise zurück zu Schnellbacher, der platziert einschob.
Halbzeit zwei: Lautern verbessert
Lauterns Spielanlage zeigte sich zu Beginn der zweiten Hälfte verlängert. Früh hatte sich Simon Asta bei einem langen Schritt verletzt und war bereits in der 11. Minute ersetzt worden. Aber erst ab Minute 46. waren die Roten Teufel vom Betzenberg in der Lage, in neuer Ordnung deutlich mehr Druck auszuüben.
Aber es war immer nur Ritter, dessen Aktionen für Torgefahr sorgten. Wieder musste Kristof gegen einen Fresitoß ran, den der Lauterer diesmal von rechts direkt aufs Tor zog. Dennoch jubelte erneut Elversberg – aber zu früh: Conte hatte Luca Sirch vor seinem Tor weggeschubst.
Auch Kristof langt daneben
Lautern lief und kämpfte – und brachte dann aber doch einen Stadard, um zurück in die Partie zu kommen: Nach einer Ecke faustete SVE-Keeper Kristof nach dem Ball, traf aber nur den Kopf des hochspringenden Lauterers Faride Alidou. Schiedsrichter Florian Exner schaute sich die Szene auf Hinweis des VAR am Bildschirm an und zeigte zurecht auf den Elfmeterpunkt. Kristof hatte den Ball komplett verfehlt. Der kurz zuvor eingewechselte Tachie ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß hart unten links.
In den letzten zehn Minuten der Partie plus Nachspielzeit wollten beide Teams den entschiedenen Treffer. Der blieb dann Elversberg vorbehalten. Wie schon gegen den 1. FC Nürnberg schlug Keidel eine Ecke. Den Ball von der rechten Seite drückte der eingewechselte Schmal über die Linie. Die SVE feiert den zweiten Sieg der noch jungen Saison.
Elversberg in Berlin, Kaiserslautern empfängt Darmstadt
Elversberg ist am kommenden Freitagabend bei der Hertha gefordert (18.30 Uhr). Kaiserslautern empfängt Darmstadt am Sonntagnachmittag (13.30 Uhr).