22. August 2025

Die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat in der heutigen Landtagssitzung einen Antrag eingebracht, mit dem der Ausbau von Großbatteriespeichern in Sachsen-Anhalt gezielt gesteuert werden soll. Ziel ist es, Stromüberschüsse aus Wind- und Solaranlagen besser zu nutzen und die Netze zu entlasten.

„Erneuerbare Energien sind längst das Rückgrat unserer Energieversorgung – doch was nützt klimafreundlich produzierter Strom, wenn er nicht dort ankommt, wo er gebraucht wird? Speichertechnologien sind der nächste logische Schritt der Energiewende“, sagte Sebastian Striegel, energiepolitischer Sprecher der Grünen.

Boom ohne Steuerung

Nach Ansicht der Grünen herrscht derzeit ein Boom beim Bau von Batteriespeichern – allerdings ohne klare Koordination. „Wenn Speicher nur dort entstehen, wo sie den größten Profit versprechen, statt dort, wo sie dem Netz nutzen, drohen Engpässe und steigende Kosten“, warnte Striegel.

Die Fraktion fordert daher, Speicher gezielt an Standorten zu errichten, an denen sie zur Netzstabilität beitragen. Eine strategische Steuerung solle helfen, Preisspitzen zu dämpfen, Redispatchkosten zu senken und zusätzliche Netzausbauten zu vermeiden.

Gemeinwohl statt reiner Marktlogik

„Wir brauchen eine Speicherlandschaft, die nicht ausschließlich der Logik des Marktes, sondern dem Gemeinwohl folgt“, betonte Striegel. Dazu gehöre eine verlässliche Planung, intelligente Standortwahl und der Abbau bürokratischer Hürden für Investitionen.

Die Grünen sehen in der Speicherinfrastruktur nicht nur ein energiepolitisches, sondern auch ein wirtschaftliches Schlüsselprojekt für Sachsen-Anhalt. Mit einer vorausschauenden Strategie könne das Land Vorreiter einer dezentralen und sicheren Energiezukunft werden.