Der ehemalige Davis-Cup-Spieler Marcel-Cedrik Stebe aus Mühlacker steht im Finale des ATP-Challenger-Turniers Schwaben Open by Great2Stay auf der Anlage des TC Augsburg. Er hatte am Freitag den Tschechen Zdenek Kolar klar in zwei Sätzen beherrscht und könnte so am Samstag seinen ersten Sieg auf der Tour perfekt machen. Mit einem rein deutschen Finale hat es allerdings nicht geklappt. Das verpasste der Düsseldorfer Henri Squire nach einer Dreisatz-Niederlage gegen den Schweizer Alexander Ritschard.
Nachdem es das Wetter vom Turnierstart an gut mit den Spielern und Veranstaltern meinte und die Zuschauer die Woche über bei absolutem Weltklassetennis mit neuen Rekordzahlen auf die idyllische Anlage des TC Augsburg geströmt waren, würfelte der Regen am Mittwoch und Donnerstag den Spielplan doch noch kräftig durcheinander. Ein Lied davon singen konnte Alexander Ritschard. Der hatte am Donnerstag noch sein abgebrochenes Achtelfinal-Match gegen den DTB-Youngster Max Schönhaus (ITF-Juniors Nr. 9) mit einem knappen Dreisatz-Erfolg im entscheidenden Tiebreak für sich entschieden, ehe am Abend auch seine Viertelfinal-Begegnung gegen den Stuttgarter Christoph Negritu (ATP-Nr. 272) bei Satzgleichstand auf Freitag vertagt werden musste. Bei strahlendem Sonnenschein zeigte sich der 31-Jährige bei der Fortsetzung nach ausgeglichenem Beginn konsequent und fixierte nach knapp zweieinhalb Stunden Gesamtspielzeit den 6:4, 4:6, 6:4-Erfolg, der ihm den Einzug in die Runde der letzten Vier bescherte.
Henri Squire muss sich dem Schweizer Alexander Ritschard beugen
Sein Halbfinalgegner war dann am gleichen Tag der Düsseldorfer Henri Squire (ATP-Nr. 435), der in der Runde der letzten Acht durch eine bärenstarke Leistung mit dem Spanier Nikolas Sanchez Izquierdo bereits den dritten Sandplatz-Spezialisten aus dem Weg räumen konnte. Von Beginn an entwickelte sich ein temporeicher Schlagabtausch, bei dem beide Spieler mit geradlinigem Spiel agierten. Im ersten Durchgang, in dem sich beide je zwei Break-Möglichkeiten erarbeiteten, zeigte sich Ritschard effektiver und sicherte sich nach dem entscheidenden Break im sechsten Spiel den Satzgewinn. Auch der zweite Durchgang verlief absolut auf Augenhöhe, in dem diesmal der 24-jährige Squire das Momentum auf seiner Seite hatte und seinem Gegner den Aufschlag zum Satzausgleich abnehmen konnte. Im dritten Satz jedoch zeigte Ritschard erneut seine Steher-Qualitäten, nahm seinem Gegner zweimal das Service ab und fixierte mit einem Aufschlag-Winner den 6:3, 4:6, 6:2-Sieg nach knapp zwei Stunden.
Stebe dominiert mit kleinem Wacker am Ende
Eine schwere Aufgabe wartete auf den deutschen Davis-Cup-Helden Cedrik-Marcel Stebe (ATP-Nr. 660) in der ersten Halbfinal-Partie des Tages gegen Zdenek Kolar (ATP-Nr. 290), schließlich reiste sein tschechischer Gegner mit dem Challenger-Titel aus Sofia an. Nach souveränen Aufschlagspielen zu Beginn übernahm der 34-Jährige im weiteren Verlauf immer mehr das Ruder und schnappte sich mit vier Spielgewinnen in Folge den ersten Durchgang. Auch im zweiten Satz verteilte der Linkshänder weiterhin die Bälle geschickt und holte seinen 28-jährigen Gegner damit komplett aus der Komfortzone. Nach einer schnellen 5:0-Führung des langjährigen Profis der TennisBase Oberhaching konnte Kolar bei eigenem Aufschlag erstmals anschreiben und schaffte anschließend sein einziges Break in der Begegnung. Nachdem Stebe anschließend einen Matchball bei Service seines Gegners ausgelassen hatte, servierte er anschließend den Matchgewinn souverän ohne Verlustpunkt aus und besiegelte mit einem Ass den 6:2, 6:3-Erfolg nach 85 Minuten.
Im Anschluss an die Begegnung kommentierte der zufriedene Sieger: „Ich habe mich vom Einschlagen an richtig wohlgefühlt. Auch beim Match hat gleich alles von Beginn an gepasst. Gegen Ende der Partie ist es dann noch etwas enger geworden. Das liegt einfach daran, dass ich in den letzten drei Jahren solche Situationen auf diesem Level aufgrund meiner langen Verletzung nicht so oft hatte und mir deshalb noch etwas die Abgeklärtheit fehlt. Jetzt freue ich mich erst mal riesig auf das morgige Finale und würde da natürlich total gerne meinen ersten Challenger-Titel auf deutschem Boden einfahren.“
Schlussakt am Samstag mit den Finals im Einzel und Doppel
Mit den beiden Finalspielen am Samstag finden die Schwaben Open einen hochklassigen Abschluss. Das Endspiel im Einzel zwischen dem deutschen Davis-Cup-Spieler Cedrik-Marcel Stebe und dem Schweizer Alexander Ritschard beginnt nicht vor 13 Uhr, gefolgt vom Finale im Doppel. Ein eventuell noch zu bestreitendes Halbfinale im Doppel würde noch vor dem Einzelfinale ausgetragen werden. Von Dietmar Kasper
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Andrea Bogenreuther
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