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Die Umbauplanung läuft bereits, denn das neue Suchthilfezentrum in der Niddastraße 76 soll Ende 2026 eröffnet werden. Das Sozialdezernat ist weiterhin optimistisch, dass alles klappt – unter einer Bedingung.

Frankfurt – Der Kaufvertrag für das Gebäude in der Niddastraße 76 im Gallus, in dem Ende 2026 das neue Suchthilfezentrum eröffnen soll, ist unterschrieben. Das bestätigte Christian Rupp, Sprecher des Sozialdezernats, auf Anfrage. Parallel seien die Planungen für den Umbau „auf Hochtouren“ gelaufen, ganz fertig sei man aber noch nicht. So müsse unter anderem noch final geklärt werden, welche Angebote in welchen Räumen untergebracht werden und welche Umbauten dafür nötig seien.

Das geplante Neue Frankfurter Suchthilfezentrum in der Niddastraße 76 von außen (2), Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Jan HassenpflugDie Polizei soll vor dem neuen Suchthilfezentrum künftig mehr Präsenz zeigen. © Jan Hassenpflug/Jan Hassenpflug

Sobald die Planung vollständig sei, könne der Bauantrag eingereicht werden, so Rupp weiter. Dessen Prüfung werde aber wohl, da es sich um einen „Sonderbau“ handle, eine Weile dauern. Für die Immobilie ist von nun an nicht mehr das Dezernat, sondern die halb städtische Entwicklungsgesellschaft KEG zuständig. Sie soll den Umbau managen und die Räume dann später an die Träger vermieten. Der Kaufpreis lag nach Angaben des Dezernats bei sechs Millionen Euro, dazu kommen rund 4,2 Millionen Euro an Umbau- und 1,5 Millionen Euro an Planungs- und Finanzierungskosten.

Kaufvertrag für Crackzentrum in Frankfurt unterschrieben

Den bisherigen Mietern, die noch nicht ausgezogen sind, will die Stadt helfen, neue Räumlichkeiten zu finden. Noch habe sich aber noch niemand bei ihr gemeldet, sagt Maryia Drahavets, die Leiterin des Yoga-Zentrums Yoga Vidya. Dafür gab es in den vergangenen Monaten mehrere Informationsveranstaltungen, etwa im Rahmen einer Ortsbeiratssitzung, in denen das Projekt teils sehr kontrovers diskutiert wurde. „Mehrheitlich wurden wir aber tatsächlich dafür gelobt, dass wir in den Veranstaltungen sachlich und offen über das Konzept und die dem zugrunde liegende Idee gesprochen haben“, sagt Rupp. Mit Beginn des Umbaus soll ein Runder Tisch eingerichtet werden, um auf Sorgen der Anwohner direkt reagieren zu können.

Belästigungen sollen verhindert werden

Auch die Einschätzung der Bauaufsicht zu einem Gutachten der Eigentümerinitiative Bahnhofsviertel liegt mittlerweile vor. Das Gutachten hatte argumentiert, dass das Suchthilfezentrum bauplanungsrechtlich unzulässig sei, weil von ihm „Belästigungen oder Störungen“ der Anwohner ausgehen könnten – und das sei an dieser Stelle nicht erlaubt. Die Bauaufsicht teilt diese Rechtsaufsicht nicht. Denn ein Umfeldkonzept, das im Moment erarbeitet wird und einen Mix aus baulichen, organisatorischen und ordnungspolitischen Elementen enthalten soll, soll das verhindern. Es sieht unter anderem vor, dass der Innenhof, in dem der Crackkonsum erlaubt sein soll, überdacht wird. Außerdem soll die Polizei rund um die Einrichtung und zwischen Einrichtung und dem Bahnhofsviertel stärker kontrollieren.

Wann es mit den Arbeiten losgeht, könne man noch nicht sagen, konstatiert Rupp. Aber wie immer gelte: je früher, desto besser.