Als Jens Weidmann noch Präsident der Deutschen Bundesbank war, galt er manchen als einsamer Rufer in der Wüste, der auch in Zeiten niedriger Zinsen die Politik zur Ausgabendisziplin aufforderte – auf dass der Staat die niedrigen Zinslasten besser nutze, um Schulden schneller zu tilgen und Geld zu sparen. Weidmann ist längst nicht mehr Deutschlands oberster Zentralbanker, aber man fühlt sich dieser Tage unwillkürlich an frühere Aussagen des ehemaligen Kanzlerinnen-Beraters erinnert. Denn die Bundesbank selbst hat es beim geplanten Neu- und Umbau ihrer Zentrale in Frankfurt zumindest eine ganze Zeit lang an Kostendisziplin fehlen lassen, und das hat ihr der Bundesrechnungshof im vergangenen Jahr unmissverständlich vor Augen geführt, wie sich jetzt herausgestellt hat.