Soundcheck August 2025# 1
Galerie mit 11 Bildern: Månegarm – Party.San Metal Open Air 2022
MÅNEGARM bringen im gewohnten Drei-Jahres-Rhythmus ein neues Album heraus. Zusätzlich feiert die Band in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag – eine Veröffentlichung lohnt sich also doppelt. „Edsvuren“ bedeutet „vereidigt“ und führt den Pfad der Gruppe fort. Kann das elfte Album überzeugen, oder reiht es sich in der umfangreichen Diskografie unter „ferner liefen“ ein?
MÅNEGARM schwören einen Eid
MÅNEGARM zählen zu den größten skandinavischen Pagan- und Viking-Metal-Bands, die in ihrer Landessprache singen. Der Folk-Anteil ist stets präsent, ohne in albernes Gedudel auszuarten. Meist sind die Songstrukturen düster und immer wieder schwingt der Black-Metal-Hammer mit. So lässt sich der Opener „I Skogsfrun Famn“ („In den Armen der Waldvögtin“) beschreiben, der auf einer lokalen Sage um die „Skogsrå“ basiert.
Beim Schreiben einer MÅNEGARM-Rezension muss man dreifach aufpassen, keinen Songtitel falsch zu schreiben. Früh in der Tracklist findet sich „En Blodvittneskrans“ – eine Uptempo-Nummer mit angeschwärzten Screams, starkem Klargesang im Refrain und einem rotzigen „Ugh!“, die gleich mehrere Coolness-Faktor-Punkte erfüllt.
Nach zwei akustischen Folksongs knattert „En Nidings Dåd“ wieder angenehm los. Genau diese Abwechslung zwischen ruhigen Passagen und Schwarzmetall macht die Platten der Schweden kurzweilig, obwohl die Spielzeit meist üppig ausfällt. Die zwölf Songs bringen es auf rund 50 Minuten.
Späte Highlights sind das epische „Skild Från Hugen“ mit Gastsängerin sowie „Likgökens Fest“, das beim Headbangen ordentlich Staub aus der Hirnrinde schüttelt.
„Edsvuren“ – etwas zu akustisch
Mit ihrem Jubiläumswerk setzen MÅNEGARM auf bewährte Trademarks, die immer noch zünden. Allerdings gibt es ein, zwei akustische Stücke zu viel – auf dem Vorgänger „Ynglingaättens Öde“ war das Verhältnis stimmiger. Trotzdem überzeugen die starken Tracks so sehr, dass sich „Edsvuren“ auf ähnlichem Niveau wie sein Vorgänger einpendelt. Fans können bedenkenlos zugreifen.