Bekommt die Mainzer Unimedizin einen zweiten Standort? Die bisherigen Pläne wurden nun in den städtischen Gremien vorgestellt, wie die Stadt Mainz mitteilt.
Auf einer gemeinsamen Sitzung des Bau- und Sanierungsausschusses mit mehreren Ortsbeiräten wurde erläutert, dass ein möglicher Standort in direkter Nachbarschaft zum ZDF entstehen könnte.
Oberbürgermeister Nino Haase und Baudezernentin Marianne Grosse bewerteten die Präsentation als „gelungenen Auftakt für eine wichtige Diskussion“. Auch Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit in Rheinland-Pfalz, war bei der Sitzung anwesend und beantwortete Fragen der Gremienmitglieder. Aus Sicht von Haase und Grosse unterstreiche das persönliche Engagement von Hoch die hohe Bedeutung des Projekts für Stadt und Land.
Chancen und Prüfauftrag
Haase macht in einer Pressemitteilung deutlich, wie wichtig eine leistungsfähige Universitätsmedizin für die medizinische Versorgung und Innovationskraft sei. „Daher hat die Prüfung des Bauvorhabens gemeinsam mit unseren politischen Gremien für mich eine hohe Priorität.“ Sobald der Stadtrat den Auftrag erteilt, werde die Verwaltung mit den Prüfungen beginnen.
Dabei gehe es jedoch nicht nur um die Vor- und Nachteile des sogenannten Medienpark-Areals. Haase sieht auch in der Oberstadt Chancen, die sich ergeben könnten, wenn dort Flächen frei würden. Insgesamt sei es möglich, über zehn Hektar für Wohnungsbau oder Grünflächen zu aktivieren. Auch Standorte wie der Augustusplatz, die Untere Zahlbacher Straße oder der Pulverturm seien denkbare Potenzialflächen, die in einer Gesamtbetrachtung berücksichtigt werden müssten.
Komplexe Aufgabe für die Stadtplanung
Baudezernentin Marianne Grosse sagte, die planerische Aufgabenstellung sei zwar komplex, sie wolle die notwendigen Prüfungen aber gemeinsam mit der Universitätsmedizin aktiv unterstützen. „Neben der großen Bedeutung der Unimedizin für die Landeshauptstadt Mainz sehe ich selbstverständlich eine große Komplexität in der planerischen Aufgabenstellung.“ Die dafür erforderlichen Prüfungen wolle sie tatkräftig unterstützen.
Als nächster Schritt soll in den kommenden Wochen ein detaillierter Prüfauftrag mit den erforderlichen Abwägungen zu möglichen Standorten formuliert und anschließend den städtischen Gremien vorgelegt werden.