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Die Bockenheimer Landstraße in Frankfurt wird zur Großbaustelle. Arbeiten für Strom- und Fernwärmeleitungen starten. Der Verkehr muss Umwege in Kauf nehmen.
Frankfurt – Noch im Januar 2025 stritt die Römer-Koalition in Frankfurt heftig, weil sich die Partner nicht auf den Bau eines Radwegs auf der Bockenheimer Landstraße einigen konnten. Die FDP stimmte schließlich zu: Ein Zusatzantrag hatte die Bedeutung des Autoverkehrs für die Bockenheimer Landstraße hervorgehoben.
Diesen Zusatzantrag kann man nun unter ferner liefen abheften. Die Mainova und ihre Tochter Netzdienste Rhein-Main graben die Bockenheimer Landstraße ab 1. September bis zu einer Tiefe von 2,50 Metern auf.
Zunächst verlegen sie neue Stromleitungen, um den steigenden Strombedarf durch Digitalisierung, Elektromobilität und Wärmepumpen zu decken, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Konkret geht es um die Erneuerung des Nieder- und Mittelspannungsnetzes inklusive der Hausanschlüsse. Ab Januar 2026 werden Fernwärmeleitungen verlegt – zwischen Liebigstraße und Palmengartenstraße, wie die Mainova mitteilt.
Erste Bauphase an Bockenheimer Landstraße in Frankfurt bis Juli 2026
Die erste Bauphasen sollen bis Juli 2026 andauern. Weitere Bauphasen folgen bis 2028. In der Folge errichtet das Amt für Straßenbau und Erschließung den 2,30 Meter breiten Radweg, über den die Koalition so heftig gerungen hat, bis 2029.
Die Bockenheimer Landstraße wird während der Bauzeit zur Einbahnstraße: Sie ist für den Autoverkehr nur noch stadteinwärts befahrbar. Um aus Richtung Alte Oper nach Bockenheim zu fahren, muss der Autoverkehr auf eine südliche oder eine nördliche Umleitung ausweichen: südlich über die Friedrich-Ebert-Anlage, nördlich über die Miquelallee. Die Einbahnstraßenregelung ist mit der Branddirektion abgesprochen. Das Westend und die Innenstadt bleiben für die Feuerwehr erreichbar.
Busse in Frankfurt werden umgeleitet
Start für die Einbahnstraße ist der 1. September an der Zeppelinallee/Senckenberganlage; sie zieht sich über 650 Meter zur Myliusstraße/Feuerbachstraße. Trotzdem sollen alle Gebäude und Tiefgaragen erreichbar bleiben. Der Fuß- und der Radverkehr können die Straße weiterhin nutzen. Dafür werden gesicherte Rad- und Fußwege eingerichtet.
Hier beginnen die Bauarbeiten: Bockenheimer Landstraße/Zeppelinallee. © Rolf Oeser
Für den Busverkehr auf den Linien M36, 50, 75 und N7 ergeben sich weitreichende Änderungen: Linie 50 wird in Richtung Bockenheimer Warte zwischen Bettinaplatz und Falkstraße über Westendstraße und Senckenberganlage umgeleitet.
Die Metrobuslinie M36 umfährt die Baustelle weiträumig in beiden Richtungen zwischen Bockenheimer Warte und Holzhausenstraße über Zeppelin-, Miquel- und Hansaallee.
Die Buslinie 75 fährt zwischen Bockenheimer Warte und Holzhausenstraße. Die Nachtbuslinie N7 wird in Richtung Heerstraße zwischen den Haltestellen Alte Oper und Juliusstraße über Mainzer Landstraße, Friedrich-Ebert-Anlage und Senckenberganlage umgeleitet. Fahrgäste sollen auf die Aushänge achten, da die Busse wegen der Umleitungen nicht an allen gewohnten Haltestellen halten können.
Es wird nicht die einzige Baustelle für den Fernwärmeausbau bleiben: Die Mainova will 64 städtische Gebäude an die Fernwärme anbinden, mit weiteren Baustellen ebenfalls ab September.