Stand: 23.08.2025 12:25 Uhr
Hamburg ist bereit, verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufzunehmen. Das teilte der Senat auf Anfrage der SPD mit. Damit schließt sich die Hansestadt anderen Städten wie Hannover, Kiel und Bonn an, die bereits zuvor ihre Bereitschaft dazu signalisiert hatten.
Die Lage für die Menschen im Gazastreifen ist dramatisch. Am Freitag wurde für die Stadt Gaza offiziell eine Hungersnot erklärt. Es fehlt an allem: vor allem an Nahrung und medizinischer Versorgung. Besonders für Familien mit Kindern ist die Situation katastrophal.
Nun hat auch der Hamburger Senat grünes Licht gegeben, schwer verletzte und erkrankte Kinder aus palästinensischen Gebieten aufzunehmen und medizinisch behandeln zu lassen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Kienscherf sagt: „Unsere Haltung ist klar. Wir setzen uns in Hamburg und Deutschland für die Sicherheit Israels und den Schutz jüdischen Lebens ein. Gleichzeitig lassen wir das unermessliche Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht außer Acht.“
Gefragt ist jetzt der Bund. Er muss die Rahmenbedingungen für ein humanitäres Aufnahmeprogramm schaffen. Geklärt werden muss beispielweise welche Altersgruppe bei der Aufnahme verletzter oder erkrankter Kinder infrage kommt und wer die Minderjährigen begleiten kann.
Laut Senat hat Hamburg seit 2021 mehr als 1.800 Menschen im Zuge von humanitären Programmen des Bundes aufgenommen. So wurden etwa Menschen aus Afghanistan, Griechenland, dem Libanon und der Türkei in Hamburger Krankenhäusern versorgt.