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Ab und zu ein bisschen Fast Food kann nicht so schlimm sein? Forscher fanden heraus, dass es ungesünder ist, als angenommen – schon eine Mahlzeit wirkt messbar auf das Gehirn.

Dass fettiges Fast Food ungesund ist, überrascht wohl kaum jemanden. Wer Wert auf eine gesunde Ernährung legt, verzichtet entweder ganz auf Kalorienbomben wie Burger, Pizza und Pommes oder genehmigt sich ab und zu einen „Cheat day“. Selten mal eine Ausnahme zu machen, kann ja nicht schaden. Tja, leider haben Forscher der britischen Universität South Wales kürzlich das Gegenteil herausgefunden: schon eine einzige Mahlzeit mit hohem Fettgehalt schadet dem Gehirn.

Eine Auswahl an Junkfood auf einem Tisch serviert, darunter Burger, Pommes, Pizza, Donuts und weiteres.Eine kleine Schlemmerei ab und zu kann nicht schaden? Schon eine einzige Fast Food-Mahlzeit schadet dem Gehirn. © monticello/imageBROKER/IMAGOFast Food schadet dem Körper und dem Gehirn

Pizza, Burger und Pommes enthalten meist große Mengen gesättigter Fettsäuren, Salz und Zucker, berichtet HEIDELBERG24. Was dagegen fehlt, sind wichtige Ballaststoffe oder Vitamine – im Ernstfall kann man von Fast Food sogar blind werden, wenn dieses Vitamin fehlt. Diese „leeren Kalorien“ belasten nicht nur das Körpergewicht, sondern steigern auf Dauer das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erheblich.

Auch psychische Krankheiten, Depressionen und sogar Parkinson treten nach aktuellen Studien bei Menschen, die häufig Fast Food essen, deutlich häufiger auf. Hochverarbeitete Lebensmittel schaden so nicht nur dem Herz, sondern beeinflussen den gesamten Organismus – mit Folgen für Wohlbefinden und Lebensqualität.

13 der teuersten Lebensmittel der Welt – Tausende Euro für diese Melone?Japanische Densuke-Wassermelone – eines der teuersten Lebensmittel der Welt.Fotostrecke ansehenWas passiert direkt nach Fast Food?

Britische Forscher der University of South Wales führten kürzlich eine Studie durch, um den Effekt von Fast Food genauer zu untersuchen. Dazu verabreichten sie jungen und älteren Männern einen je einen fettreichen Milchshake. Die „Gehirnbombe“ enthielt jeweils 130 Gramm Fett und insgesamt 1.362 Kalorien. Die Fettmenge gleicht einer durchschnittlichen Fast Food Mahlzeit.

Schon vier Stunden nach dieser einmaligen Mahlzeit stiegen Blutfette, Glukose und Insulin deutlich an, während die Blutgefäße ihre Elastizität verloren und steifer wurden. Besonders auffällig: Nicht nur die Herzgefäße litten unter der Fettflut. Auch die Blutgefäße im Gehirn wurden unflexibler. Damit bestätigte sich, dass ein einziger Fast-Food-Burger ausreicht, um den Stoffwechsel und die Gefäßfunktion im ganzen Körper für Stunden negativ zu beeinflussen.

Wie Fast Food das Gehirn schwächt

Normalerweise regelt ein ausgeklügelter Mechanismus, dass das Gehirn auch bei stark schwankendem Blutdruck konstant mit Blut versorgt wird. Die Studie zeigt: bereits eine sehr fettige Mahlzeit schwächt dieses System und nimmt dem Gehirn vorübergehend die Möglichkeit, plötzlichen Blutdruckanstieg oder -abfall effektiv abzudämpfen.

Vor allem ältere Menschen sind empfindlicher. Bei ihnen war die Funktion der Blutdruck-Regelung im Gehirn nach der Fast-Food-Mahlzeit um zehn Prozent stärker beeinträchtigt als bei den Jüngeren. Dies könnte das Risiko für Schlaganfälle oder andere Durchblutungsstörungen kurzfristig drastisch erhöhen. Vor allem Ältere sollten deshalb statt auf Fast Food auf das perfekte Lebensmittel setzen, das laut Ärzten Gehirn und auch Leber unterstützt.

Wie viel Fast Food ist okay?

Heißt das, dass sogar schon die gelegentliche Currywurst, unser Nationalgericht, ungesund oder sogar gefährlich ist? Studienleiter Dr. Chris Marley gibt Entwarnung: Eine einzelne fettreiche Mahlzeit dürfte kaum bleibenden Schaden anrichten – kurzfristige Auswirkungen konnte das Forscherteam aber messen. Entscheidend bleiben Ernährungsgewohnheiten im Alltag.

Wer häufiger Fast Food konsumiert, setzt sich jedoch langfristig einem höheren Risiko aus – nicht nur das Herz, sondern auch das Gehirn leiden. Vor allem ältere Menschen sollten die Fettzufuhr begrenzen und öfter zu gesunden Alternativen greifen, zum Beispiel zu Nüssen oder fettem Fisch mit wertvollen ungesättigten Fettsäuren.

Gesündere Alternativen und Ernährungstipps

Fast Food geht allerdings auch gesünder: Wer nicht ganz verzichten mag, sollte auf kleine Portionen setzen und beim Burger eher auf Gemüse, mageres Fleisch und einen reduzierten Salz- und Fettgehalt achten. So kann man die Lust auf Pizza oder Burger ab und zu stillen, ohne die Gefäße und damit den Körper so stark zu belasten.

Auch bei Heißhunger helfen einfache Tricks: das ungesündeste Fast Food sollte man vermeiden und stattdessen lieber zu vollwertigen, wenig verarbeiteten Lebensmitteln greifen, die viele Vitamine und Ballaststoffe liefern. Das hält länger satt, schont das Herz-Kreislauf-System und unterstützt letztlich auch die Gehirngesundheit. (ek)