Demo in Bremen
25.000 Menschen beim CSD – FDP ausgeschlossen
23.08.2025 – 15:38 UhrLesedauer: 2 Min.
Demonstration unter dem Motto „Pride must go on! Gemeinsam. Laut. Für Alle.“: Rund 25.000 Menschen waren beim CSD in Bremen dabei. (Quelle: Jörn Hüneke/dpa)
Tausende ziehen durch die Hansestadt für die Rechte queerer Menschen. Der Ausschluss einer Partei löst Diskussionen aus. Die Organisatoren begründen ihre Entscheidung mit einem umstrittenen Antrag.
Beim Christopher Street Day (CSD) in Bremen haben am Samstag nach Polizeiangaben 25.000 Menschen für die Rechte queerer Menschen demonstriert. Das Motto lautete „Pride must go on! Gemeinsam. Laut. Für Alle.“
Die Demonstrationsgruppen und Trucks starteten am Altenwall und zogen in Richtung Hauptbahnhof. Zahlreiche Straßen wurden gesperrt. Unter den Teilnehmern befanden sich viele Politikerinnen und Politiker – jedoch keine offizielle Vertretung der FDP.
Die CSD-Organisatoren schlossen die FDP von der Veranstaltung aus. Grund für die Absage war ein Antrag der Fraktion vom Juli 2024 in der Bremischen Bürgerschaft mit dem Titel „Schluss mit Gendersprache im öffentlichen Dienst“. Die FDP forderte darin ein Verbot des Gendersternchens in behördlicher Kommunikation und Schulen.
CSD-Sprecher Jermaine Greene erklärte, der Gesetzesvorstoß sei von einigen als queerfeindlich empfunden worden. In der Community habe es unterschiedliche Meinungen zum Umgang mit der FDP gegeben. Das Organisationsteam entschied sich letztlich für den Ausschluss.
Greene betonte, einzelne FDP-Mitglieder könnten selbstverständlich mitlaufen. Es handle sich nur um eine Entscheidung für dieses Jahr. Ein Sprecher der FDP bedauert die Absage: „Das ist schade, wir hätten uns das anders gewünscht.“ Ob sich die Partei nächstes Jahr am CSD beteiligen möchte, sei noch offen.
Der CSD erinnert an die Aufstände der queeren Community in der Christopher Street in New York City von 1969. Er steht für die Sichtbarkeit und Gleichstellung queerer Menschen. Der erste CSD in Deutschland fand vor 45 Jahren in Bremen statt.