Frankfurt a. M. (Hessen) – In einem Park, in dem Umweltaktivisten derzeit ein Camp aufgeschlagen haben, wurden am Freitagabend jüdische Gemeindemitglieder attackiert, als sie an die Geiseln der Hamas erinnern wollten.

„Wir befestigten Plakate mit Fotos der 50 Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden, an einem Zaun im Frankfurter Grüneburgpark“, erzählt Sacha Stawski (55) BILD.

Vermummte Frau leerte zwei Tuben über Stawski

Stawski ist Mitglied des Vereins Honestly Concerned, der sich gegen Antisemitismus engagiert. Plötzlich habe eine vermummte Frau aus zwei Tuben rote Farbe über ihn und zwei weitere Männer verteilt.

Vermummte Gestalten hatten die Gruppe aus Politikern und Bürgern bei ihrem Rundgang durch den Grünebergpark zunächst abgedrängt. Über ihren Gesichtern trugen sie Friedrich-Merz-Masken

Vermummte Gestalten hatten die Gruppe aus Politikern und Bürgern bei ihrem Rundgang durch den Grünebergpark zunächst abgedrängt. Über ihren Gesichtern trugen sie Friedrich-Merz-Masken

Foto: privat

Die Polizei bestätigt den Vorfall, der sich gegen 17 Uhr ereignete: „Die Frankfurter Polizei wird das aktuelle Einsatzkonzept anpassen und die Präsenz in diesem Bereich erhöhen“, heißt es in einer Mitteilung der Beamten.

Stawski, der auch Mitglied der jüdischen Gemeinde ist, zu BILD: „Wir waren zuvor bei einer fraktionsübergreifenden Begehung des CDU-Ortsverbands in dem Park, sind immer wieder von einer Gruppe von etwa 20 bis 30 teils vermummten Leuten abgedrängt und am Gehen gehindert worden. Ein Mann, der mit seinem Sohn dabei war, rief die Polizei.“

Mehr zum Thema„Kindermörder“-Rufe

Der Immobilienkaufmann befestigte in den letzten Tagen immer wieder die Plakate mit den Geisel-Fotos in dem Park. Regelmäßig werden sie heruntergerissen. Auch an diesem Nachmittag hielt er die Fotos hoch. Stawski: „Ich hörte plötzlich antisemitische Rufe, wir wurden als Kindermörder beschimpft und ich hörte ständig ‚Free Palestine‘- und ‚Genozid‘-Rufe.“ Dann plötzlich die Farb-Attacke. „Die Farbe ergoss sich auch über meine Brille, ich konnte deshalb die Täterin nur schwer erkennen.“