Gelsenkirchen. Am Samstag ist auf dem Uniper-Gelände in Gelsenkirchen-Scholven die „DeNOx-Anlage“ erfolgreich gesprengt worden. Alles hat reibungslos geklappt.

Ein heftiger Knall erschütterte am Samstagvormittag den hohen Norden Gelsenkirchens: Im Uniper-Kraftwerk in Scholven ist die „DeNOx-Anlage“ von Block F erfolgreich gesprengt worden. „Es hat alles reibungslos geklappt“, zog Matthias Dirks, der zuständige Projektleiter von Uniper, am Samstagabend im WAZ-Gespräch ein positives Fazit.

Der Knall bei einer Schneidladung ist deutlich lauter

Das 74,50 Meter hohe und 7,20 Meter lange Gebäude zählt eher zu den kleineren Baukörpern des Uniper-Kraftwerks und wurde mit Hilfe einer sogenannten Schneidladung zu Boden gebracht. „Diese ist im Vergleich zu einer Kühlturm-Sprengung deutlich lauter“, ordnete Dirks ein.

Bei der für 11 Uhr geplanten Sprengung kam es zu einer minimalen Verzögerung, weil private Drohnen in den Luftraum über dem Kraftwerk eingedrungen waren, um von dort oben Fotos zu machen. Doch nachdem die Drohnen-Piloten ausfindig gemacht werden konnten und die Drohnen verschwunden waren, ging es dann los. „Die Sprengung hat bestens funktioniert. Das Gebäude ist wie im Vorfeld berechnet zusammengefallen“, so Dirks.

Zurück blieben nach der Detonation exakt 5360 Tonnen Schrott

Übrig blieben 5360 Tonnen Schrott – bestehend zu Großteilen aus Stahl. Das Material werde in den kommenden Tagen getrennt und dann vorerst auf dem riesigen Firmengelände deponiert. In der Sicherheitszone mit einem Radius von 300 Metern um den Sprengort leben rund 80 Anliegerinnen und Anlieger an der Buerelter Straße. Sie waren zuvor darüber informiert worden, dass sie am Samstagmorgen ihre Wohnungen verlassen mussten. Auch das habe, so Dirks, in Kooperation mit dem Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Gelsenkirchen und der Polizei reibungslos geklappt. Und nach nicht einmal einer Stunde hätten die Betroffen bereits wieder nach Hause zurückkehren können.

Nach der Sprengung blieben 5360 Tonnen Stahlschrott zurück.

Nach der Sprengung blieben 5360 Tonnen Stahlschrott zurück.
© Uniper

Die nächste Sprengung auf dem Gelände steht schon bald bevor: Am 6. September ist dann der Kühlturm F an der Reihe. Weil dieser deutlich mehr Masse als die nun gesprengte „DeNOx-Anlage“ aufweist, dürfte die Erschütterung dann in noch weiteren Teilen von Scholven zu spüren sein als an diesem Samstag.