Paderborn. Mit viel Selbstvertrauen und Rückenwind waren die Zweitligakicker des SC Paderborn am Samstag in ihr Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf gegangen. Doch all die guten Vorsätze und Pläne waren schnell dahin, weil die Hausherren schon nach zehn Minuten in Unterzahl gerieten. Und so feierte die bis dato punktlose Fortuna vor den 14.469 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena einen 2:1 (2:0)-Erfolg, obwohl sich der SCP mehr als tapfer gewehrt hatte.
Die Gastgeber hatten bereits vor dem Anpfiff eine schwere Hypothek verkraften müssen. Kapitän und Abwehrchef Felix Götze fehlte, weil er sich beim Abschlusstraining am Freitag am Oberschenkel verletzt hatte. Eine Diagnose steht noch aus. Für ihn rückte Tjark Scheller in die Startelf, in der es im Vergleich zum DFB-Pokalspiel bei Viktoria Köln vier weitere Änderungen gab.
Eine davon war überraschend: So durfte Mika Baur erstmals seit dem 6. Dezember 2024 (2:4 gegen Schalke) wieder von Beginn an ran. Für ihn musste Neuzugang Nick Bätzner auf der Bank Platz nehmen. Dennis Seimen kehrte wie erwartet für Pokalkeeper Markus Schubert ins Tor zurück.
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SC Paderborn 07
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Santiago Castaneda lief statt Sebastian Klaas neben Luis Engelns auf der Doppel-Sechs auf. Sturmroutinier Sven Michel feierte unterdessen sein Comeback im 20er-Kader, dem auch Kerem Yalcin angehörte. Dieser hatte zwar in der Vorwoche im Regionalliga-West-Spiel der U21 in Wiedenbrück Gelb-Rot gesehen, war aber für die Profis spielberechtigt.
Frühe Rote Karte bringt den SC Paderborn ins Hintertreffen
Auch Fortunen-Coach Daniel Thioune nahm im Vergleich zum 4:2-Pokalsieg in Schweinfurt vier Startelfänderungen vor. Eine davon war notgedrungen, denn Innenverteidiger Jamil Siebert hatte die Düsseldorfer in Richtung US Lecce verlassen. Zur Anfangsformation der Fortuna zählte dagegen der Ex-Paderborner Florent Muslija.
Der Ausfall von Felix Götze sollte die Hausherren dann schnell extrem schmerzen, denn ausgerechnet sein Ersatz brachte den SCP auf die Verliererstraße. In der achten Minute hatte Tjark Scheller eine Eins-gegen-Eins-Situation gegen Düsseldorfs Stoßstürmer Cedric Itten noch mit Glück und Geschick lösen können.
Doch zwei Minuten später wusste er sich nach einer weiteren Kastenmaier-Vorlage im Laufduell gegen Itten nur mit einem Foul zu helfen. Schiedsrichter Eric Weisbach zückte zunächst nur die Gelbe Karte, weil SCP-Verteidiger Marcel Hoffmeier mit nach hinten geeilt war. Nach VAR-Intervention und Ansicht der TV-Bilder sah Scheller jedoch die Rote Karte.
Paderborn ist in Unterzahl zunächst die gefährlichere Mannschaft
Paderborn schrammte um ein Haar an einer Doppelbestrafung vorbei. So setzte Florent Muslija den fälligen Freistoß an den rechten Innenpfosten (13.). Anschließend aber sollte der Fortuna in Überzahl nicht viel einfallen. SCP-Coach Ralf Kettemann stellte auf eine Viererkette um. Und sein Team war in Unterzahl zunächst torgefährlicher.
So hatte Filip Bilbija in Minute 16 nach einer Obermair-Flanke eine gute Kopfballchance. Kurze Zeit später zwang Raphael Obermair den Düsseldorfer Keeper Florian Kastenmeier mit einem satten 17-Meter-Schuss zu einer Glanzparade (20.). Von der Fortuna kam derweil herzlich wenig, doch dann sollten die Gäste wie schon beim Platzverweis zwei weitere Male von einer schlechten Konterabsicherung des SCP.
In der 35. Minute flankte Valgeir Lunddal an den zweiten Pfosten. Dort nutzte Itten ein Missverständnis zwischen Marcel Hoffmeier und Laurin Curda, um zum 0:1 einzunetzen. In der 42. Minute fuhr Düsseldorf einen weiteren Konter, an dessen Ende Shinta Appelkamp auf Muslija spielte. Und der ehemalige SCP-Topscorer traf per Direktabnahme zum 0:2.
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Der Schiedsrichter lässt bei einem Fortunen Gnade walten
Dazwischen hatte die Fortuna allerdings großes Glück, dass der bereits mit Gelb verwarnte Sotiris Alexandropulos nicht die Ampelkarte sah. Düsseldorfs Mittelfeldspieler hatte Luis Engelns voll am Fuß erwischt, doch Schiedsrichter offenbarte auch in dieser Szene seine Schwächen in der Zweikampfbewertung (40.). Und so ging der SCP in Unterzahl und mit einem 0:2-Rückstand in die Pause.
Beide Trainer wechselten zur Pause jeweils einen mit Gelb vorbelasteten Spieler aus. Mattes Hansen kam für Castaneda in die Partie. Moritz Heyer ersetzte bei den Düsseldorfern Alexandropoulos, für den eigentlich schon nach 40 Minuten hätte Feierabend sein müssen.
Die ersten guten Chancen in Durchgang zwei hatte der SCP. Kapitän Obermair dribbelte in der 53. Minute in den Strafraum und zog ab. Sein Schuss wurde geblockt. Und auch der zweite Versuch fand nicht den Weg ins Tor. Keine 180 Sekunden später hatte der vom 1. FC Köln umworbene Obermair in seinem womöglich letzten Spiel für Paderborn erneut das 1:2 auf dem Fuß. Kastenmaier lenkte seinen platzierten Distanzschuss um den rechten Pfosten (56.).
SC Paderborn gegen Fortuna Düsseldorf
Ein Ex-Paderborner zählt zu den besten Fortunen
Nach einer Stunde wechselte SCP-Coach Kettemann offensiv. Nick Bätzner kam für Luis Engelns. Und auch Düsseldorf verbuchte durch einen Itten-Kopfball (63.) seinen ersten Abschluss der zweiten Hälfte. Die Fortuna riss sich in Überzahl wahrlich kein Bein aus, ließ aber immer wieder ihre individuelle Klasse aufblitzen.
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Vor allem Muslija und Itten spielten sich immer wieder gekonnt die Bälle zu. So auch in der 69. Minute, in der SCP-Torhüter Seimen einen Muslija-Schuss entschärfen musste. Auf der Gegenseite vergaben Bätzner und Grimaldi eine gute Konterchance (73.). Für Grimaldi war dann Feierabend. Stefano Marino wurde für ihn eingewechselt (74.).
Und eben jener Marino hatte in Minute 77 die dicke Chance zum 1:2. Der Neuzugang aus Hannover machte im Prinzip auch alles richtig, scheiterte aber am bärenstarken Kastenmeier, der den SCP auch in der Vergangenheit schon in diversen Heimspielen zur Verzweiflung getrieben hatte. Zwei Minuten später wurde ein Marino-Kopfball zur Ecke abgewehrt.
Die Moral des SCP ist wieder einmal hervorragend
Paderborn versuchte alles. Und Kettemann brachte noch zwei neue Stürmer: Sven Michel und Lucas Copado ersetzten Filip Bilbija und Mika Baur (80.). Und in der 84. Minute keimte Hoffnung auf. Nick Bätzner zog aus halbrechter Position ab und traf zum 1:2 ins linke untere Eck. Muslija hätte dann für die Entscheidung sorgen können, doch Seimen schnappte sich seinen nicht sonderlich scharfen Schuss (88.).
In Zeitalter der extralangen Nachspielzeiten gab es dann aus unerfindlichen Gründen nur zwei Minuten obendrauf. Und so brachte die Fortuna, die doch noch erheblich ins Wanken gekommen war, ihren knappen Vorsprung über die Ziellinie. Der SCP hatte sein erstes Spiel verloren, dabei aber einmal mehr viel Moral und Einsatzwillen gezeigt.
Weiter geht’s für die SCP-Profis schon am kommenden Freitag, 29. August. Dann gastiert das Team von Trainer Ralf Kettemann beim 1. FC Nürnberg, der nach drei Niederlagen zum Saisonstart und dem peinlichen Pokal-Aus in Illertissen mächtig unter Druck steht. Bleibt zu hoffen, dass Felix Götze dann wieder an Bord ist.
Das Spiel des SC Paderborn gegen Fortuna Düsseldorf hier im Liveticker zum Nachlesen:
INFORMATION
SC Paderborn – Fortuna Düsseldorf 1:2 (0:2)
Paderborn: Seimen (Note 2,5) – Hoffmeier (4), Scheller (5), Brackelmann (3) – Curda (3,5), Engelns (3, 60. Bätzner, Note 2,5), Castaneda (3, 46. Hansen 3), Obermair (2,5) – Bilbija (4, 80. Michel), Baur (3, 80. Copado) – Grimaldi (4, 74. Marino).
Düsseldorf: Kastenmeier – Egouli, Oberdorf, Schmidt (75. Lenz) – Lunddal, El Azzouzi, Alexandropoulos (46. Heyer), Rossmann (75. Rasmussen) – Appelkamp (90.+2 Haag), Muslija (90.+4 Hettwer) – Itten.
Schiedsrichter: Eric Weisbach (Halle/Saale)
Tore: 0:1 Itten (35.), 0:2 Muslija (42.), 1:2 Bätzner (84.)
Rote Karte: Scheller (Paderborn) nach einer Notbremse (12., nach Videobeweis)
Gelbe Karten: Castaneda, Engelns – Alexandropoulos (2), Itten (2)
Zuschauer: 14.469
Statistik: 17:14 Torschüsse, 1,56:1,59 xGoals; 43:57 Prozent Ballbesitz, 86:87 Prozent Passquote, 45:55 Prozent Zweikämpfe, 12:8 Fouls, 9:7 Ecken, 110,4:117 Kilometer Laufdistanz.