von Stefanie Richter

23.08.2025, 21:00 Uhr

Eigentlich sollte es ihr Geheimnis bleiben. Doch nun verraten Wolke Hegenbarth und Oliver Vaid exklusiv in GALA, dass sie schon seit sechs Jahren verheiratet sind.

Berlin Friedrichshain. In ihrem Lieblingscafé bestellt Wolke Hegenbarth, 45, einen spinatgrünen Smoothie namens „Popeye“, Oliver Vaid, 39, einen Kaffee mit Eiswürfeln. Die beiden haben sich entschieden, GALA erstmals die ganze Geschichte ihrer Ehe zu erzählen und exklusiv Bilder ihrer Hochzeit im Jahr 2019 zu zeigen.

2019? Erst vor wenigen Wochen konnte man die vermeintliche News lesen, die Schauspielerin und Unternehmerin und der Sales Director einer Software-Firma hätten sich „vor einigen Monaten“ in einem Standesamt das Jawort gegeben. Ein Missverständnis, erklärt Wolke jetzt. Sie habe vor allem selbst entscheiden wollen, wann sie mit so einem intimen Thema an die Öffentlichkeit gehen möchte.

Wolke Hegenbarth und Oliver Vaid lüften das Geheimnis

GALA: Wie war das denn nun genau mit Ihrer standesamtlichen Hochzeit?
Oliver Vaid: Also, es ist schon vor sechs Jahren geschehen, vor Avis Geburt. Einfach weil wir dachten, es ist generell etwas Schönes, wenn das Kind in die Ehe hineingeboren wird. Es ist diese altmodische, romantische Vorstellung, dass wir dann offiziell eine Familie sind. Und darüber hinaus hat es natürlich auch bürokratisch Vorteile.

Wolke Hegenbarth: Es hat sich einfach richtig angefühlt. Trotzdem nehmen wir uns nach wie vor irgendwie als unverheiratet wahr. Wir haben auch schon zweimal unseren Hochzeitstag vergessen. Wir zelebrieren ihn nicht groß, weil die eigentliche Hochzeit für uns ja noch kommen soll.

Oliver Vaid: Dass ich mich unverheiratet fühle, kann ich nicht bestätigen. Wir leben zusammen. Wir sehen uns Twenty-Four-Seven. Wir haben ein Kind.

Auf den Hochzeitsbildern sehen Sie hochschwanger aus, Wolke.
Wolke Hegenbarth: Ich war im neunten Monat, in der 36. Woche. Zehn Tage später kam Avi, drei Wochen zu früh. Wir haben es gerade noch so geschafft. (lacht)

Ein Todesfall durchkreuzte die Hochzeitspläne

Aber warum so heimlich?
Oliver Vaid: Unsere eigentliche Hochzeit wollten wir später in Indien feiern. Deshalb haben wir zunächst auch so gut wie niemandem davon erzählt. Es waren keine Trauzeugen, keine Freunde dabei. Nur der allerengste Familienkreis.

Wolke Hegenbarth: Weißt du noch, eigentlich wollte ich, dass nur du und ich aufs Standesamt gehen. Und der Babybauch. Aber du hast gesagt: „Mein Papa kommt aus Indien. Das können wir nicht machen.“ Also waren die Eltern und deine Schwester dabei. Wir haben auch keine Ringe getauscht. Das wollten wir erst gemeinsam mit allen machen.

Oliver Vaid: Doch was dann passierte, ist eine traurige Geschichte.

Wolke Hegenbarth: Anfang 2020, während der Elternzeit, waren wir in Kapstadt. Und da ist völlig überraschend unser Wedding Planner in Indien gestorben. Er war ein Freund meines Vaters, und er wollte mir gerade eine Auflistung von Hochzeits-Locations schicken.

Oliver Vaid: Das hat uns schwer getroffen, sowohl emotional als auch organisatorisch. Man kann nicht einfach so in Indien anrufen und sagen: Hey, plan mal für die weißen Europäer eine Hochzeit! Da braucht man seine Kontakte vor Ort. Wir wollten allein 100 Freunde und Verwandte aus Deutschland nach Indien einladen.

Wolke Hegenbarth: Plus 100 indische Verwandte.

Oliver Vaid: In deinen Gedanken vielleicht. Das sind eher 200 oder 300. Jedenfalls braucht das mindestens neun bis zwölf Monate Vorlaufzeit.

Wolke Hegenbarth: Und dann kam das nächste: Wir sind aus Kapstadt abgereist und haben in Deutschland die ersten Leute mit Masken gesehen. Drei Tage später haben sie die Grenzen dichtgemacht.

Oliver Vaid: Corona. Zwei Jahre lang durfte man in Indien nicht heiraten. Und danach hat sich natürlich alles gestaut. Das hat uns erst mal aufgeben lassen – und dann kommt einfach das Leben hinzu. Selbst unsere Freunde fragen nur noch sporadisch nach, wann wir heiraten. Ich will mich jetzt nicht aus dem Fester lehnen, aber vor 2027 wird es mit Sicherheit nichts.

In Kapstadt haben Sie damals Ihre Verlobung verkündet und Ihren Ring gezeigt. Warum nur die Verlobung, wo Sie doch schon verheiratet waren?
Wolke Hegenbarth: Ich wollte einfach gerne öffentlich sagen, dass wir uns entschieden haben, das Leben weiter zusammen zu verbringen. Und zu diesem Zeitpunkt gingen wir noch fest davon aus, dass die Hochzeit in Indien bald stattfinden würde. Den Ring trage ich immer noch (zeigt ihn her) und er ist auch immer noch der einzige.

Und wie lief die Verlobung tatsächlich ab?
Oliver Vaid: Auch das war sehr klein und sehr intim. Es gab ein schönes, entspanntes, romantisches Dinner zwischen Wolke und mir an einem unserer Lieblingsorte in Berlin. Und das war’s.

Sie gehen zusammen durch gute und durch schlechte Zeiten

Hatten Sie mit seinem Antrag gerechnet?
Wolke Hegenbarth: Gar nicht! Ich weiß noch, dass du mal gesagt hattest: „Oh nee, heiraten, weil wir ein Kind kriegen – wie unromantisch!“ Insofern ist dir ein kleines Überraschungsmoment gelungen.

Sie haben jetzt nicht nur den sechsten Hochzeitstag gefeiert, sondern auch zehn Jahre als Paar. Was bedeutet Ihnen das?
Wolke Hegenbarth: Für mich war das ein cooler Moment, ich war ein bisschen stolz. Ich dachte, da können wir uns so ein Bienchen ins Heft oder ein Sternchen an die Schulter heften.

Oliver Vaid: Ein kleiner Milestone.

Wolke Hegenbarth: Man kann nicht sagen, wir hätten nix erlebt in der Zeit. Wir wurden ganz schön geprüft zwischendurch. Jetzt weiß ich: Ich habe einen Partner, mit dem ich nicht nur durch die guten, sondern auch durch die berühmten schlechten Zeiten gehen kann. Ich sag mal, wer zehn Jahre schafft, schafft auch 20!

Was zeichnet Sie als Paar aus?
Wolke Hegenbarth: Wir haben die gleichen Werte und Grundideen. Zum Beispiel ist es uns total wichtig, dass Avi in einer intakten Familie groß wird. Wir kommen beide aus Elternhäusern, wo die Eltern bis heute zusammen sind, obwohl sie viel durchgestanden haben.

Und wo ergänzen Sie sich?
Wolke Hegenbarth: Wir sind wirklich sehr unterschiedlich. Während Corona hatten wir andere Positionen. Wir wählen nicht die gleiche Partei …

Oliver Vaid: Wir haben ganz andere Hobbys, vom Ausgehverhalten bis zum Musikgeschmack – da ist eigentlich alles verschieden.

Wolke Hegenbarth: Manchmal denke ich, es ist ein Wunder, dass wir zusammen sind. Wir halten eine sehr große Differenz aus und haben beide eine gute Toleranz. Ohne die würde es nicht gehen. Ich glaube, viele wollen heute zu viel von ihrem Partner. Alles soll passen.

In der Kommunikation lernt das Paar viel voneinander

Was ist mit Streit über Alltags-Kleinigkeiten?
Oliver Vaid: Eine Sache, die Wolke mir im Haushalt antrainiert hat, ist, mit dem Kalklappen die Armaturen im Bad zu säubern. Mittlerweile bin ich ein Fan davon, das spart das ständige Putzen.

Und was haben Sie von Oliver gelernt?
Wolke Hegenbarth: Kommunikationsdisziplin. Also nicht immer alles sagen, was man denkt. Das ist sehr, sehr klug.

Andere Paare müssen lernen auszusprechen, was sie beschäftigt.
Oliver Vaid: Da liegt der Ball eher bei mir.

Wolke Hegenbarth: Was ich zu viel rede, redest du zu wenig.

Nach den Ferien kommt Avi in die Schule. Was wird sich ändern?
Wolke Hegenbarth: Einiges! Wir sind beide gerne in die Schule gegangen, uns fiel das Lernen leicht, wir hatten Freunde. Wir gucken also sehr positiv auf Avis Schulzeit. Ich freue mich richtig drauf.

Wirklich?
Wolke Hegenbarth: Ja, ich habe mir bewusst freigenommen, ich werde jeden Nachmittag da sein und Avi von der Schule abholen. Ich merke: Ich war vielleicht keine geborene Babymama, aber ich bin total eine Kindmama. Jetzt kommt meine „time to shine“. Diese ganzen Fragen, die er jetzt stellt. Endlich kommen meine Qualitäten zum Tragen. Daher bin ich im Hoch, was das Muttersein angeht.

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