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Hurrikan Erin wandelt sich zum Orkantief. Für Deutschland heißt das: hochsommerliche Temperaturen. Eine Wetterkolumne von Dominik Jung.
Kassel – Am Mittwoch (20. August) befindet sich Erin noch über dem offenen Atlantik. Der Wirbelsturm hatte zwischenzeitlich Hurrikanstärke erreicht, doch auf seinem Weg nach Nordosten verliert er seine tropische Struktur. Meteorologen sprechen in diesem Fall von einer „außertropischen Umwandlung“. Das bedeutet: Aus einem tropischen Hurrikan wird ein mächtiges Orkantief mit kaltem Kern, das durch die Westwindzone nach Europa gesteuert wird.
Da ist er! Hurrikan Erin wird Europa nächste Woche wie erwartet als Orkantief erreichen. Was bedeutet das für unser Wetter? © METEORED/www.daswetter.com
Nach aktuellen Berechnungen des GFS-Modells könnte der Kerndruck am Montag (25. August) bei nur rund 957 Hektopascal liegen. Damit ist Erin zwar kein Hurrikan mehr, doch weiterhin ein außergewöhnlich starkes Sturmsystem. Vor allem die Britischen Inseln werden als Erstes in den Einflussbereich dieses Tiefs geraten und müssen sich ab Beginn der kommenden Woche auf schwere Stürme mit orkanartigen Böen einstellen.
Wetter-Prognose im August: Auswirkungen auf Mitteleuropa
Für Deutschland stellt Erin keine direkte Sturmgefahr dar. Vielmehr wirkt sich das Tief auf unsere Wetter-Lage indirekt aus. Denn auf der Vorderseite des Orkantiefs wird warme Luft aus dem Mittelmeerraum nach Norden gelenkt. Dies führt bei uns zu einem markanten Temperaturanstieg.
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Vor allem am Dienstag (26. August) und Mittwoch (27. August) nächster Woche erwarten die Wettermodelle Höchstwerte zwischen 25 und 32 Grad, örtlich können sogar 33 Grad erreicht werden. Damit erleben wir noch einmal hochsommerliche Tage – ungewöhnlich warm für Ende August. Dieser Warmluftschub wird jedoch nur von kurzer Dauer sein, da gegen Ende der Woche kühlere und wechselhafte Atlantikluft nachrückt.
Sturm im Westen, Hitze im Osten
Während Mitteleuropa also von sommerlichen Temperaturen profitiert, wird die Lage auf den Britischen Inseln deutlich ungemütlicher. Erin bringt dort orkanartige Böen, kräftige Regenfälle und hohen Wellengang. Für den Schiffs- und Flugverkehr drohen Beeinträchtigungen.
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Die Wetter-Lage zeigt einmal mehr, wie weitreichend die Einflüsse tropischer Systeme auch nach ihrer Umwandlung noch sein können. Selbst wenn sie ihre Hurrikanstruktur verlieren, bleiben sie in Europa gefährliche und wetterbestimmende Orkantiefs. Für Deutschland bedeutet Erin in der kommenden Woche somit noch einmal Sommer pur, bevor die Westwinde den Herbst langsam näherbringen.