Stand: 22.08.2025 19:49 Uhr

Bis 2027 will Hamburg die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte für E-Autos mehr als verdoppeln – von 3.000 auf 7.000. Um das zu schaffen, hat der Senat fünf Privatfirmen mit ins Boot geholt. Am Freitag zeigte eine von ihnen, wie der Ausbau vorangeht.

Vier blau markierte Parkplätze mit brandneuen Ladepunkten zieren jetzt den Dieksmoorweg im Stadtteil Langenhorn. In ganz Hamburg will die Wirtschaftsbehörde mehr Ladesäulen bauen lassen. Viele kleine Schritte auf dem Weg zum 7.000 öffentlichen Ladepunkt in zwei Jahren. Und bis 2030 sollen es sogar 10.000 werden.

Fünf Privatfirmen sollen 2.500 Ladepunkte bauen

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Leonhard (SPD) testet einen neuen Ladepunkt für E-Mobilität.

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Leonhard (SPD) testet einen neuen Ladepunkt für E-Mobilität.

Dafür setzt die Stadt auf fünf Unternehmen, bei denen sie die Realisierung von jeweils 500 Ladepunkten beauftragt hat. Eine der Privatfirmen ist die Shell-Tochter Ubitricity. Die zeigte nun in Langenhorn ihren 75. Hamburger Ladepunkt. Sie werden ohne öffentliche Fördergelder gebaut und betrieben, sagte Felix Faber, Vorsitzender der Shell-Geschäftsführung.

Leonhard: Andere Anbieter zeigen Interesse am Ausbau

Aber selbst, wenn die Firmen 2.500 Ladepunkte bauen, bleibt noch eine größere Lücke bis zum selbst gesteckten Zwischenziel zu 7.000 öffentlichen Ladepunkten. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) gibt sich trotzdem zuversichtlich. Auch andere Anbieter hätten Interesse gezeigt, sagte sie am Freitag.

Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule in Hamburg aufgeladen.

Die Karte des Geoportal Hamburg zeigt, wo sich in Hamburg Ladesäulen befinden.

Hamburger Energiewerke erhöhen Preise

Die E-Mobilitätskundinnen und -kunden der Hamburger Energiewerke wurden nahezu parallel dazu aufgefordert, neue Verträge zu höheren Preisen abzuschließen. Langsames Laden kostet dem neuen Tarif zufolge dann 9 Cent mehr pro Kilowattstunde, schnelles Laden sogar 19 Cent mehr.

Linke: „Dreiste Preiserhöhung“

Eine „dreiste Preiserhöhung“, so die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft. Damit würde das städtische Unternehmen die Antriebswende torpedieren. In einer Kleinen Anfrage an den Senat fordert Stephan Jersch von der Linksfraktion den Senat dazu auf, bezahlbare Mobilität sicherzustellen.

Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule in Hamburg aufgeladen.

Maiken Nielsen berichtet.

Energiewerke: Anhebung der Preise wirtschaftlich nötig

Ein Sprecher der Hamburger Energiewerke sagte zu NDR 90,3, dass die Preise erhöht werden mussten, damit das Unternehmen weiterhin wirtschaftlich arbeiten und mehr Service anbieten kann. Außerdem verwies er auf einen günstigeren Tarif für Viellader. Für diesen Tarif ist allerdings eine Grundgebühr von 4,99 Euro pro Monat fällig.

Mehr als 1.800 städtische Ladepunkte in Hamburg

Von den derzeit etwa 3.000 Ladepunkten in Hamburg sind mehr als 1.800 städtische Ladepunkte. Das sind die Ladesäulen, die durch HEnW Mobil, einer Tochter der Hamburger Energiewerke betrieben werden.

Eine Ladesäule für Elektroautos steht im Vordergrund des Hamburger Rathauses.

Ein rotes Elektroauto an einer Ladestation

Wie finde ich Ladesäulen? Wie bezahlt man an den Stationen? Wissenswertes und Tipps für das Laden von Elektroautos.

Ein Pkw parkt an einem E-Ladebordstein.

Künftig könnte der Strom für E-Autos direkt aus dem Kantstein kommen. Entsprechende Anlagen werden in Nordrhein-Westfalen schon eingesetzt.

Ein Elektroauto wird an einer Ladestration auf einem Parkplatz geladen.

Deutschlandweit stieg die Zahl im vergangenen Jahr um 21 Prozent. Bremen, Hamburg und Niedersachsen liegen über dem Schnitt.

Ein E-Auto wird an einer Ladesäule geladen.

2024 sind halb so viele Elektroautos zugelassen worden wie in den beiden Vorjahren. Die Stadt hingegen rüstet bei der E-Mobilität auf.