Im Siebenmeterwerfen

Füchse Berlin gewinnen verrücktes Handball-Spektakel im Supercup gegen Kiel

Handball-Supercup: Mehrere Kieler versuchen, Füchse-Star Mathias Gidsel zu stoppen. / imago images/Sven Simon

imago images/Sven Simon

Video: rbb24 | 23.08.2025 | Johanna Rüdiger | Bild: imago images/Sven Simon

Die Füchse Berlin haben den Titel im Handball-Supercup verteidigt. Der Meister setzte sich gegen den Pokalsieger THW Kiel nach einem packenden Spiel im Siebenmeterwerfen durch. Torhüter Lasse Ludwig wurde zum Held für die Berliner.

Spektakel im Supercup: Nach einem packenden Spiel haben die Füchse Berlin am Samstagabend im Siebenmeterwerfen gegen Kiel gewonnen. Nach der regulären Spielzeit hatte es vor 10.298 Fans in München 31:31 (19:14) gestanden.

Auslosung

Die Füchse Berlin treffen in der 2. Runde des DHB-Pokals auf den Bundesliga-Konkurrenten HSG Wetzlar. Das ergab die Auslosung am Samstag im Rahmen des Handball-Supercups.

Die Partie wird in der heimischen Max-Schmeling-Halle ausgetragen, gespielt wird zwischen dem 30. September und 2. Oktober. In der 1. Pokalrunde hatte der deutsche Meister ein Freilos.


Tempo-Handball ab der ersten Minute

Beide Teams starteten mit Höchsttempo. Nach gerade einmal 45 Sekunden waren bereits drei Tore gefallen – zwei davon für die Füchse Berlin. Nils Lichtlein erzielte den Premieren-Treffer der Saison 2025/26 und auch Superstar Mathias Gidsel brauchte nicht lange, um mit seinem ersten Wurferfolg auf dem Spielberichtsbogen aufzutauchen.

Der Meister aus Berlin zeigte eindrucksvoll, dass seine Offensivmaschinerie nach der Sommerpause direkt wieder auf Hochtouren läuft. Kiel hielt jedoch dagegen – auch und vor allem dank Keeper Andreas Wolff. Der deutsche Nationaltorhüter parierte das ein ums andere Mal freie Würfe der Berliner und konnte so die spielerischen Vorteile der Berliner kaschieren.


Füchse Berlin ziehen bis zur Pause davon

Mitte der ersten Hälfte setzten sich die Füchse dann aber doch Stück für Stück ab. Als Mijajlo Marsenic in der 20. Minute nach einem Gidsel-Zuspiel traf, bedeutete das die erste Drei-Tore-Führung (13:10). Kiels ohnehin noch ruckelige Abläufe hakten immer mehr. Daran änderte auch eine Auszeit nichts. Im Gegenteil: Gidsel und Co. trafen weiter, Dejan Milosavljev parierte seinen zweiten Siebenmeter und die Füchse zogen auf fünf Tore davon (16:11).

Diesen Vorsprung ließen sich die Berliner bis zur Pause auch nicht mehr nehmen (19:14). In der Defensive fehlte es beiden Mannschaften hier und da an der nötigen Aggressivität. Dieser offensive Tor-Wettlauf kam eindeutig spielstarken Füchsen zugute. „Vorne mit 19 Toren geht unser Matchplan auf jeden Fall auf, hinten phasenweise auch“, sagte Rückraumspieler Lichtlein im Pausen-Interview bei der Streaming-Plattform „Dyn“.


Furioses Kiel-Comeback

Nach der Pause strauchelten die Berliner dann jedoch – und wie. Mit einem 4:0-Lauf zu Beginn der zweiten Hälfte rollte der THW über den Meister hinweg. Ein Spiel, in dem die Füchse fast schon enteilt schienen, war beim Stand von 19:18 plötzlich wieder völlig offen. Das sollte auch so bleiben – und das lag an beiden Teams. Die Hauptstadt-Handballer machten ungewohnte Fehler, Kiel zeigte nun die nötige Intensität.

Die Berliner wankten immer bedenklicher. Nach 42 Minuten erzielte Lukas Laube den Ausgleich zum 23:23. Es war das erste Mal seit der 14. Minute, dass die Füchse nicht in Front lagen. Und die Kieler setzten bei ihrem furiosen Comeback noch einen drauf: Eric Johansson bejubelte wenig später das 25:24 für den Pokalsieger der Vorsaison.


Lasse Ludwig glänzt im Berliner Tor

Derweil scheiterten die Berliner inzwischen mehr und mehr an Andreas Wolff, dem Torgestänge und sich selbst. Gerade einmal sechs Tore machten sie in den ersten zwanzig Minuten der zweiten Hälfte – ein im Vergleich zum ersten Spielabschnitt geradezu mickriger Wert. Kiel nutzte die (Abschluss-)Schwäche aus und zog seinerseits auf drei Tore davon.

Das letzte Wort sollte damit jedoch noch nicht gesprochen sein. Es wurde ein Handball-Krimi. Nach 56 Minuten glich Fabian Wiede wieder aus für die Füchse. Nun wechselte die Führung hin und her. Lasse Ludwig – inzwischen für Milosavljev im Tor – hielt spektakulär. So stand es nach 60 Minuten 31:31. Im Siebenmeterwerfen parierte Ludwig dann den entscheidenden Versuch des Kielers Elias Ellefsen á Skipagøtu.


Freihöfer: „Ich bin sehr erleichtert“

„Ich bin sehr erleichtert. Den Start in die zweite Hälfte haben wir verschlafen. Da war das Spiel halbwegs weg und dann drehen wir es in ein, zwei Minuten wieder“, sagte Nationalspieler Freihöfer zur Achterbahnfahrt am „Dyn“-Mikrofon. „Es war ein Spiel der Torhüter.“

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.08.2025, 20:15 Uhr