Drei Spiele, drei Siege: Hannover 96 hat gegen den 1. FC Magdeburg den nächsten Saisonerfolg eingefahren und steht in der Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga mit neun Zählern ganz oben. Die Niedersachsen gewannen am Samstagnachmittag Wiedersehen von 96-Trainer Christian Titz mit seinem letzten Team mit 3:1 (2:0).
Hayate Matsuda nutzte einen Abpraller zur Hannoveraner Führung (17.), kurz vor der Pause erhöhte Ime Okon (43.). Jener Okon verursachte Mitte der zweiten Hälfte unglücklich einen Handelfmeter, den Martijn Kaars im Nachschuss zum Anschluss für den FCM verwandelte (63.). In der Nachspielzeit tütete Benjamin Källman den 96-Sieg endgültig ein (90.+3).
„Das liegt an unserer enormen Stabilität in der Defensive“, begründete 96-Trainer Titz gegenüber der Sportschau den überaus gelungenen Saisonstart, „wir kriegen aber auch ’ne große Ruhe in den Spielaufbau rein. Ich würde mich freuen, wenn wir das weiterhin so hinbekommen würden.“ „In meinen Augen wäre mehr drin gewesen“, ärgerte sich Titz-Nachfolger Markus Fiedler am Sportschau-Mikrofon, „trotz qualitativ mehr Torchancen, trotz mehr Ballbesitz, trotz mehr gewonnener Zweikämpfe stehen wir am Ende mit leeren Händen da.“
Munterer Beginn zwischen Hannover und Magdeburg
Das Gastgeber-Team begann mit viel Druck und hohem Pressing. Das mündete in der zweiten Minute prompt in einer brenzligen Strafraumszene, bei der Mustapha Bundu im Strafraum der Gäste leicht mit Silas Gnakla kollidierte. Der erwünschte Elfmeterpfiff blieb aber zurecht aus.
Unbeeindruckt wehrte sich Magdeburg und nutzte vor allem die Schnelligkeit und Durchsetzungskraft von Baris Atik, um sich Torchancen zu erspielen. Zuerst schickte Laurin Ulrich den Angreifer auf die Reise, der jedoch gegen den aufmerksamen Keeper Nahuel Noll nicht zum Abschluss kam (9.). Nur Momente später probierte es Ulrich selbst mit einem Distanzschuss, den Hannovers Schlussmann Noll aber erneut sicher entschärfen konnte.
Hannovers Matsuda gedankenschnell
Doch als Magdeburg immer mehr auf den Führungstreffer drängte, schlug Hannover zu: Einen Schuss von Noel Aseko konnte FCM-Keeper Dominik Reimann zwar noch parieren, den Abpraller aber versenkte Hayate Matsuda gedankenschnell.
Die Mannschaft von Gästetrainer Markus Fiedler benötigte einige Zeit, um sich wieder zu sortieren, hatte aber durch Ulrich erneut eine gute Chance auf den Ausgleich. Doch wieder war Noll im Duell mit dem jungen Magdeburger Sieger und kratzte dessen Distanzschuss aus dem Winkel.
Ein Standard kurz vor der Pause führte zum zweiten Treffer der Hausherren: Eine Ecke von der rechten Seite verlängerte Okon mit dem Kopf ins Tor – Reimann war erneut machtlos.
Magdeburgs Atik (v.) im Zweikampf mit Hannovers Okon
Handelfmeter für Magdeburg sorgt für Stirnrunzeln
Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten beide Teams Pech mit Treffern an die Torumrandung: Zuerst setzte Bundu den Ball an die Querlatte, im Gegenzug traf Magdeburgs Rayan Ghrieb den rechten Pfosten. Doch nach einer gespielten Stunde schöpften die Gäste wieder Hoffnung, und wieder war Ghrieb beteiligt. Bei einem Flankenversuch von der rechten Seite blieb der Ball am noch ganz leicht abgespreizten Arm von Okon hängen.
Okon hatte noch versucht, den Arm an den Körper anzulegen. Aber Schiedsrichter Richard Hempel zeigte auf den Punkt und bekam vom VAR Zustimmung. Kaars ließ sich die Chance nicht nehmen, brauchte dafür jedoch den Nachschuss, weil Noll die Ecke geahnt hatte.
Magdeburg drängt, Hannover steht stabil
Magdeburg probierte es in der Schlussphase immer wieder, aber so richtig wollte es mit dem Ausgleich nicht klappen. Vor allem Kaars löffelte einen Versuch aus aussichtsreicher Position halbrechts im Sechzehnmeterraum auf die Tribüne, weil er den Ball nicht traf. Und die „Rothosen“ ließen defensiv gegen den Ex-Verein des Trainers auch nicht viel zu.
Beide Teams ließen in der Folge Chancen liegen: Hannovers Benjamin Källman schob den Ball genauso am Tor vorbei (80.) wie auch auf der Gegenseite Alexander Nollenberger, dessen Schussversuch aus 17 Metern geblockt wurde.
Källman macht den Deckel für Hannover drauf
Källman ließ in der Nachspielzeit das Stadion jubeln, doch zuerst entschieden die Unparteiischen auf Abseits. Nach Überprüfung durch den VAR wurde der Treffer dann aber doch anerkannt. Und nur Sekunden später war der Finne erneut allein Richtung Magdeburger Tor unterwegs, aber Reimann verhinderte den Doppelschlag mit einem Fußreflex.
Hannover in Kiel, Magdeburg gegen Fürth
Hannover spielt am Samstagnachmittag bei Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel (13.00 Uhr). Magdeburg empfängt das „Kleeblatt“ aus Fürth am Sonntagnachmittag (13.30 Uhr).