Berlin. Beobachter warnen seit Langem vor Kämpfen nahe den Atomkraftwerken in Kursk und Saporischschja. Nun kommt es erneut zu einem Vorfall.

An einem Atomkraftwerk im Westen Russlands ist ein Feuer ausgebrochen. Ursache soll eine abgeschossene ukrainische Drohne gewesen sein. Das „Gerät“ sei beim Aufprall auf die Anlage „detoniert“, teilte das Kernkraftwerk Kursk am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Dabei sei ein Feuer ausgelöst worden, das aber von der Feuerwehr gelöscht worden sei. Das Atomkraftwerk befindet sich nahe der russisch-ukrainischen Grenze westlich der 440.000-Einwohner-Stadt Kursk in der gleichnamigen westrussischen Region. 

Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion

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Durch den Absturz der vom russischen Militär abgeschossenen Drohne auf dem Gelände habe es keine Opfer gegeben, hieß es weiter. Die Drohne sei explodiert und habe einen Hilfstransformator beschädigt, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Die Anlage sei heruntergefahren worden. Die Strahlenbelastung „am Industriestandort des Kernkraftwerks Kursk und in der Umgebung“ sei „unverändert“. Sie entspreche den „natürlichen Werten“, versicherte das Kraftwerk. 

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat seit Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine immer wieder vor den Risiken infolge der Kämpfe in der Nähe von Atomanlagen gewarnt. Die Behörde zeigte sich insbesondere besorgt um die Sicherheit der von Kämpfen und Bombardierungen bedrohten Atomkraftwerke in der russischen Region Kursk und der ukrainischen Region Saporischschja. Die ukrainische Seite äußerte sich zu dem Vorfall bislang nicht. 

lro/AFP/dpa