AUDIO: BVB verspielt 3:1 gegen St. Pauli – die Audio-Highlights (4 Min)
Stand: 24.08.2025 10:02 Uhr
Der FC St. Pauli hat zum Start der neuen Bundesliga-Saison gleich eine Überraschung gegen Borussia Dortmund gefeiert. Aus einem 1:3-Rückstand machten die Kiezkicker schließlich noch ein umjubeltes 3:3 (0:1).
Dieses Spiel hatte alles, um St. Paulis Auftakt zu einem Fußballfest zu machen. Vom Flutlicht im Millerntorstadion, über die Kulisse mit den Fahrgeschäften des Hamburger Doms im Hintergrund bis zu den sechs Treffern auf dem grünen Rasen. Das Tollhaus der Bundesliga hatte seine Tore wieder geöffnet.
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Für St. Pauli trafen Neuzugang Andreas Hountondji (50.), Danel Sinani per Foulelfmeter (86.) und Kapitän Eric Smith (89.). Zudem parierte Torhüter Nikola Vasilj einen Strafstoß (39.). Am Ende spielte St. Pauli auch noch in Überzahl. Dortmund verlor sozusagen nach Toren von Serhou Guirassy (34.), Waldemar Anton (67.) und Julian Brandt (74.) mit 3:3.
„Wenn du 3:1 führst, darfst du das Spiel trotz sehr, sehr, sehr guter St. Paulianer nicht 3:3 spielen. Aber dieses Unentschieden war mehr als verdient für St. Pauli. Dafür ein Kompliment an Alex und seine Jungs“, sagte BVB-Trainer Niko Kovac bei der Pressekonferenz und St. Paulis Alexander Blessin antwortete: „Das Kompliment nehme ich gerne an und gebe es sofort an die Mannschaft weiter.“
Abwehrspieler Hauke Wahl betonte: „Wir haben heute einen sehr guten Start hingelegt, auch wenn nicht alles perfekt war. Es gibt noch viele Details, die wir besser machen können.“
Starker, aber torloser Beginn von St. Pauli
Dass sie um jeden Zentimeter kämpfen würden, hatten die Hausherren schon zu Beginn der Partie deutlich gemacht. Neuzugang Louis Oppie setzte sich gleich mehrfach gut in Szene. Sein erster Schuss ging vorbei (10.), eine Minute später musste BVB-Keeper Gregor Kobel Kopf und Kragen riskieren, um die Hereingabe des Neuen aus Bielefeld zu entschärfen (11.). Die beste Chance hatte zunächst Hountondji, der nach einem langen Ball frei vor dem Gäste-Tor auftauchte. Aber Kobel parierte stark per Fuß (18.).
Guirassy trifft – und scheitert mit Elfmeter an Vasilj
Die Dortmunder hatten deutlich mehr Ballbesitz, aber St. Pauli die Chancen. Doch wie schon im Pokal gegen Norderstedt (Sieg im Elfmeterschießen) fehlte den Kiezkickern zunächst immer etwas im Abschluss. Wie es geht, zeigte dann zum Leidwesen der Gastgeber Guirassy. Dortmunds Mittelstürmer schraubte sich nach einer Flanke von Marcel Sabitzer eine Etage höher als Verteidiger Adam Dzwigala und köpfte zum 1:0 für den BVB ein (34.).
Es ist nicht in vielen Stadien möglich, dass man ein 1:3 gegen Borussia Dortmund noch aufholt. Hier am Millerntor ist es möglich.
St. Paulis Hauke Wahl
Und nur vier Minuten später hätten die Gäste nachlegen können. Nach einem Foul an Karim Adeyemi trat Guirassy zum Strafstoß an. Doch wie schon in der vergangenen Saison zeigte Vasilj keine Nerven und hielt den Elfmeter. Beeindruckend: Es war die fünfte Parade des Bosniers beim sechsten Strafstoß in der Bundesliga.
Hountondji gleicht für St. Pauli aus
Und seine große Klasse war auch zu Beginn der zweiten Hälfte gefragt. Den Schuss von Joker Brandt lenkte Vasilj mit einer feinen Flugeinlage über die Latte (47.) – und machte so den folgenden Ausgleich möglich: Dortmunds Daniel Svensson bekam auf der anderen Seite den Ball nicht weg, Sinani flankte und Hountondji traf per Kopf zum 1:1 (50.).
Dortmund nutzt seine Chancen eiskalt, …
Ein richtiger Wirkungstreffer – Dortmund musste sich erst mal schütteln. St. Pauli gelang es in der Folge aber nicht, daraus Kapital zu schlagen. So nutzte der BVB seine nächste Chance gleich wieder zur Führung. Am Ende einer schönen Passstafette kam Anton zum Schuss, Hauke Wahl fälschte noch leicht ab. So war Vasilj chancenlos; 2:1 für Dortmund (67.). Und die Westfalen legten schnell nach: In der 74. Minute traf Joker Brandt zum 3:1. Pascal Groß hatte mit einem langen Ball die ganze Abwehr ausgehebelt.
… aber St. Pauli meldet sich stark zurück
Doch das war es noch nicht – auch weil Filippo Mane seinen Gegenspieler Abdoulie Ceesay im Strafraum festhielt und einfach nicht mehr loslassen wollte. Der Youngster sah nach Videobeweis Rot, Sinani verkürzte (86.). Und drei Minuten später war das Millerntorstadion im kollektiven Freudenrausch: Smith zog vom Sechzehner ab und traf wuchtig ins Eck – 3:3.
Es gab sogar noch zehn Minuten Nachspielzeit. Ein weiteres Tor für St. Pauli hätte zwar zu diesem Wahnsinnsspiel gepasst, es wäre aber wohl des Guten auch ein Stück zu viel gewesen.
1. Spieltag, 23.08.2025 18:30 Uhr
Vasilj – Wahl, Smith, Dzwigala (77. Metcalfe) – Pyrka (77. Saliakas), Sands (87. Afolayan), Fujita, Oppie – Sinani – Hountondji (68. Ceesay), Pereira Lage
3
Kobel – Mane, Anton, Bensebaini – Couto, Sabitzer, Svensson – Groß (87. Özcan), Jo. Bellingham (46. F. Nmecha) – Guirassy, Adeyemi (46. Brandt)
3
Tore
- 0:1 Guirassy (34.)
- 1:1 Hountondji (50.)
- 1:2 Anton (67.)
- 1:3 Brandt (74.)
- 2:3 Sinani (86., Foulelfmeter)
- 3:3 Smith (89.)
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