Fangen wir mit der Tanzfläche an. Die war beim Auftritt von Flo Kola beim „Musik-Sommer“ im Münchner Theatron noch gut gefüllt. Als dann Lizki die Bühne betrat, sah man da aber erstmal nur drei einsame Tänzerinnen. Aber gut. Bei Flo Kola, dem singenden DJ aus München, geht es ja auch genau darum. Dafür bringt er mit Drum Machine, Synthesizer und Loopstation gebastelte, treibende Beats in Stellung. Hinzukommt sein sanfter, leicht rauer Gesang. Und heraus kommt eine in der Tat gut tanzbare, eingängige Mischung aus House und Elektropop. Und mit „Make Love, Not War“ gibt er seinem Publikum auch noch eine universelle Botschaft mit. So macht man das also, als Alleinunterhalter des 21. Jahrhunderts.

Ganz so fluffig, ganz so „easy“ wurde es bei Lizki dann nicht. Obwohl das ein bisschen an Tori Amos erinnernde erste Stück genauso hieß. Aber wer die Münchner Sängerin und Musikerin Lena Britzelmair kennt, von tollen Projekten wie Tonwertkorrektur und Rey Lenon oder nun eben von Lizki, weiß: Bei ihr kann es auch einmal ein bisschen irritierend werden. Etwas theatralisch, melodramatisch. Und spannend eigentlich immer. Spannend war ihr mit einem Bassisten und einem Schlagzeuger absolviertes Konzert aber auch deswegen, weil der eine oder andere Song vom im September erscheinenden, zweiten Lizki-Album „Losing Grip in a Chaotic World“ zu erwarten war. Und tatsächlich waren im  vollen Sommer-Theatron ein paar „Teaser“ daraus zu hören.

Okay. Komplett neu war eigentlich nur „Wicked Way“. Die Songs  „In Between“,  „Bit My Lips“ und „Back Out Alive“ gab es schon als Singles vorab. Dafür lässt sich sagen: Das theatralische „Wicked Way“ mit seinen kräftigen Synthies war eines der besten Stücke des Abends. Und als die Band den Song nach etwa einer halben Stunde spielte, waren schon rund 30 Tanzende vor der Bühne. Aber auch das leicht rockige „Back Out Alive“ und das flotte „Bit My Lips“ mit seinen knackigen Beats und vertrackten Samples waren ja schon als Singles vielversprechend. Und das waren sie nun auch live.

Ansonsten prägte wie schon früher bei der zeitweise hoch gehandelten Indierockband Tonwertkorrektur Britzelmairs hohe, ausdrucksstarke Stimme den kühlen Abend. Parallel dazu spielte die Sängerin Keyboard. Oder tänzelte entspannt am Bühnenrand, während ihre Mitmusiker fleißig an der Arbeit waren. Wobei man vereinzelt den Eindruck hatte, dass die Live-Umsetzung der kunstvoll im Studio ausgeklügelten Songs nicht immer so ganz flüssig gelingt. Aber das spielt sich bis zum 22. November sicher noch ein. Wenn Lizki das neue Album dann offiziell im Live Evil in München vorstellt.