Was für ein Spektakel! Dynamo Dresden schafft mit einem 2:1-Sieg bei Arminia Bielefeld den Befreiungsschlag, holt sich dank eines Traum-Tores in der Nachspielzeit die ersten drei Zweitliga-Punkte.
Ausgerechnet in Bielefeld. Die Arminen hatten nur eines der letzten 18 Pflichtspiele verloren – das Pokal-Finale gegen Stuttgart (2:4). In der Schüco Arena gab’s zuletzt 13 Spiele lang keinen Gästesieg.
Und Dynamo? Pfeift darauf. Trotz drei Pleiten (Liga und Pokal) im Gepäck legen die Dresdner stark los – und lassen trotz aller Nackenschläge bis zum Abpfiff nicht locker.
Mit einer 1:0-Führung, geschossen von Niklas Hauptmann (21.), geht’s in die Kabine. Und nach dem Seitenwechsel wird’s so dramatisch, spannend und wild, wie lange nicht mehr.
Erst der Bielefelder Ausgleich nach einem so missglückten wie unnötigen Befreiungsschlag von Risch (57.). Dann zwei umstrittene Entscheidungen nach Videobeweisen, mittendrin der bärenstarke Kapitän Stefan Kutschke.
Erst muss Arminias Lannert nach Foul am Sturm-Oldie mit Rot runter (74.). Dann wird „Kutsches“ Tor zur erneuten Führung wieder einkassiert, weil Menzel im passiven Abseits aktiv eingegriffen haben soll.
Der Kunstschütze (l.) dreht ganz entspannt zum Jubeln ab
Foto: IMAGO/Noah Wedel
Aber das Beste kommt zum Schluss! Nach Flanke von Faber zaubert der eingewechselte Luca Herrmann die Kugel aus 11 Metern per artistischem Fallrückzieher in die Maschen – in der zehnten (!) Minute der Nachspielzeit. Wahnsinn.
„Es hat sich super angefühlt und ich glaube, der Zeitpunkt war auch ganz gut. Solche Momente musst du als Fußballer genießen“, sagte der Kunstschütze zu seinem Treffer Marke „Tor des Jahres“. Seinen letzten Treffer für Dynamo Dresden markierte der Rückkehrer aus Paderborn übrigens in der Saison 2023/24 gegen Freiburg II aus 50 Metern.
Herrmann-Tore sind Kunstwerke
Herrmann ganz nüchtern: „Da war viel Intuition dabei. Man setzt halt an, weil man merkt, der Ball kommt ein bisschen in den Rücken, hat aber eine super Höhe. Viele andere Möglichkeiten hast du dann gar nicht mehr. Es war wichtig, dass wir uns endlich mal für eine wieder gute Leistung belohnt haben.“
Und das auch noch durch so ein Kunstwerk…