Die Gäubahnstrecke soll im Frühjahr 2027 in Stuttgart-Vaihingen gekappt werden. Foto: dpa
Die Gäubahn soll in Zukunft durch den Pfaffensteigtunnel zum Flughafen führen. Nun ist dafür Geld eingeplant.
Seit Jahren gibt es Streit um die Pläne der Deutschen Bahn bezüglich der Gäubahnstrecke von Zürich über Böblingen nach Stuttgart. Sie soll nun im Frühjahr 2027 in Vaihingen gekappt werden, um den alten Stuttgarter Bahnhof im Rahmen von „Stuttgart 21“ abbauen zu können. Ein neuer Tunnel soll dafür zwischen Böblingen und Rohr in Richtung Osten gebohrt werden und die Gäubahn ab 2032 mit dem Flughafen direkt verbinden. Doch bisher war die Finanzierung nicht gesichert.
Nun gibt es ein wichtiges positives Signal aus Berlin. Im Haushaltsentwurf 2026 ist der Pfaffensteigtunnel mit 1,69 Milliarden Euro eingeplant. Den Baubeginn sieht die Deutsche Bahn 2026 vor, die Inbetriebnahme soll bis spätestens Ende 2032 erfolgen. „Die Finanzierung des Pfaffensteigtunnels ist eine sehr gute Nachricht für den Landkreis Böblingen und ein starkes Signal für den Schienenverkehr insgesamt“, erklärt der Böblinger Bundestagsabgeordnete Marc Biadacz. Zu den Mitteln des Bundes kommen noch 270 Millionen Euro von den Stuttgart-21-Projektpartnern hinzu, die das Projekt insgesamt solide finanzieren sollen. Allerdings muss der Bundeshaushalt erst noch beraten und beschlossen werden, ehe die Mittel definitiv zugesagt sind.
Belz, Reith und OB-Kollegen melden sich zu Wort
Zu Wort melden sich auch die Oberbürgermeister entlang der Gäubahnstrecke in einem gemeinsamen Statement. Zu ihnen gehören Stefan Belz (Böblingen) und Nico Reith (Herrenberg), zudem die Kollegen aus Horb, Rottenburg, Singen und Tuttlingen: „Die Zusage des Bundes zur Finanzierung des Pfaffensteigtunnels im Haushaltsentwurf 2026 ist ein starkes Signal und ein großer Schritt nach vorne“, schreiben sie. Gleichzeitig dürfe man nicht übersehen, dass die Kappung der Gäubahn in Vaihingen bis zur Inbetriebnahme des Pfaffensteigtunnels die Region hart treffen werde.
Deshalb fordern die OB „Klarheit über die Finanzierung und den weiteren Projektverlauf – nachvollziehbar und verbindlich“. Zudem bleiben sie dabei, dass die Gäubahn bis zum Jahr 2032 weiterhin an Stuttgart direkt angebunden sein sollte, „um einen attraktiven und leistungsfähigen Bahnverkehr zu gewährleisten“.