Perfekter Start in die neue Saison der Fußball-Bundesliga für Rückkehrer 1. FC Köln: Beim 1. FSV Mainz 05 sichert sich der FC in Überzahl durch ein spätes Tor direkt drei Punkte.
Den entscheidenden Treffer erzielte mit Marius Bülter (90. Minute) einer der zahlreichen Neuzugänge. Knapp eine Stunde waren die Mainzer in der heimischen Arena überlegen. Dann sah Paul Nebel nach einer Notbremse die Rote Karte (60.). Köln witterte seine Chance und schlug zu.
„Wir haben sehr gut verteidigt, sehr wenig zugelassen“, war Siegtorschütze Bülter am Sportschau-Mikrofon natürlich zufrieden. „Wir haben alles reingeworfen und am Ende, glaube ich, auch verdient gewonnen.“ Und FC-Trainer Lukas Kwasniok konnte im Sportschau-Gespräch mit dem Ergebnis sehr gut leben: „Wir sind extrem happy, dass uns hinten raus der Lucky Punch gelungen ist und fahren jetzt glücklich nach Hause.“
Jan Ebling, Sportschau, 18.08.2025 21:27 Uhr
Für Mainz bedeutete die Niederlage am Sonntag nach dem 1:2 im Playoff-Hinspiel der Conference League am Donnerstag bei Rosenborg Trondheim die zweite Pflichtspiel-Niederlage in Folge. „Wir müssen im letzten Drittel besser werden und bessere Entscheidungen treffen“, meinte 05-Trainer Bo Henriksen im Sportschau-Interview, auch wenn er überzeugt war: „Bei elf gegen elf und auch später bei zehn gegen elf waren die bessere Mannschaft.“
Frühe Mainzer Chance – und dann wenig
Mainz begann nach den Partien in Dresden am Montag und in Trondheim am Donnerstag sein drittes Pflichtspiel in sieben Tagen furios. Schon nach drei Minuten wurde es im Kölner Strafraum brenzlig, als die Gastgeber nach einem Angriff über links gleich dreimal zum Abschluss kamen – aber immer warf sich ein FC-Verteidiger noch dazwischen.
Doch dieses frühe Versprechen konnte das Team von Bo Henriksen nicht halten. Köln spielte kompakt und mit viel Einsatz und Mainz fehlten die zündenden Ideen. Dann musste Henriksen auch noch umplanen. Nach knapp einer Viertelstunde blieb Stürmer Benedict Hollerbach am Boden sitzen und hielt sich den hinteren Oberschenkel. Der Neuzugang musste verletzt raus.
Weiper bekommt Bewährungschance bei Mainz
Für ihn erhielt Nelson Weiper eine Chance. Das Eigengewächs hatte in den Spielen zuvor im Kader gefehlt, um – so die Mainzer Darstellung – über seine Zukunft nachzudenken. Weipers Vertrag läuft 2026 aus. Der VfB Stuttgart soll unter anderem interesiert sein.
Weiper blieb zunächst unauffällig. Dafür hatte Nadiem Amiri eine gute Chance für die spielerisch überlegenen Mainzer. Als der FSV-Spielmacher (33.) aus aussichtsreicher Position zentral an der Sechzehnergrenze über das Tor schoss, war allerdings auch schon über eine halbe Stunde gespielt.
Kaminsiki mit der besten Chance für Köln
Köln traute sich erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit etwas mehr nach vorne und hatte dann tatsächlich auch den einzigen Abschluss in Durchgang eins, der auch aufs Tor ging. Nach einem schönen Spielzug durchs Zentrum hatte Jakub Kaminsiki halblinks im Strafraum Platz. Der Schussversuch war allerdings kein Problem für FSV-Keeper Robin Zentner, der den Ball nach außen wegfaustete (45.).
Das gab dem FC Selbstvertrauen für Halbzeit zwei. Jan Thielmann (48.) hatte gleich einen guten Abschluss. Die Partie wurde offener. Köln setzte auf Umschaltspiel. Mainz versuchte, die Räume gegen aufrückende Kölner zu nutzen. Amiri (58.) prüfte mit einem 25-Meter-Schuss Torwart Marvin Schwäbe.
Mainz fordert Elfmeter – und kassiert im Gegenzug Rot
Die 60. Minute wurde dann ein Wendepunkt in der Partie. Mainz forderte Elfmeter, als der eingewechselte Stefan Bell im FC-Strafraum im Rückwärtslaufen über Tom Krauß stolperte. Schiedsrichter Tobias Stieler hatte allerdings perfekte Sicht und ließ zu Recht weiterspielen. Und Köln schaltete schnell um.
Kaminiski stürmte auf einmal alleine über halblinks los. Paul Nebel wusste sich nur mit einem Klammergriff zu helfen: letzter Mann. Notbremse. Rote Karte. Dezimiert und mit schweren Beinen ging es für Mainz in die letzte halbe Stunde. Kölns Trainer Kwasniok witterte die Chance und wechselte offensiv. Unter anderem kam Neuzugang Ragnar Ache für den Sturm. Auch Luca Waldschmidt sollte die Offensive verstärken.
Kölns El Mala zielt zu ungenau – dann kommt Bülter
Die Partie verlagerte sich nun mehr in die Mainzer Hälfte. Die Gastgeber stellten sich nun sehr tief auf und überließen den „Geißböcken“ den Ball. Trotz geballter Offensive kamen die Rheinländer allerdings kaum zum Abschluss.
Die beste Gelgenheit hatte der junge Said El Mala. Doch sein Schlenzer von der linken Strafraumgrenze landet nur auf dem Netz (80.). Fast wäre es sogar noch nach hinten losgegangen, aber Silvan Widmers (82.) Versuch lenkte die Kölner Abwehr noch am Pfosten vorbei.
Als es schon nach einer Nullnummer aussah, belohnte sich Köln doch noch für den Mut. Bülter wischte mit dem Kopf eine scharfe Waldschmidt-Hereingabe von rechts zum 1:0 ins Netz. Den Vorsprung hielten die Gäste trotz wütender Mainzer Versuche auch in den 12 Minuten der Nachspielzeit.
Mainz muss nach Wolfsburg, FC empfängt Freiburg
Die Mainzer versuchen in den Playoffs der Conference League zunächst am Donnerstag (28.08.2025, 21 Uhr im Livestream bei sportschau.de) gegen Rosenborg Trondheim das 1:2 aus dem Hinspiel zu drehen. Am 2. Bundesliga-Spieltag treten die 05er wieder am Sonntag an und zwar auswärts beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr). Der 1. FC Köln empfängt bei seinem Bundesliga-Heim-Comeback am Sonntagabend (19.30 Uhr) den SC Freiburg.